Freitag, 7. Dezember 2012

Kampf der Titanen


























Regie: Louis Letterier

Jake Sully gegen die griechischen Götter...

Wer kennt sie nicht: Bubo, die magische wie mechanische Eule aus dem letzten Stop Motion Effektefilm von Altmeister Ray Harryhausen aus dem Jahr 1981 ? In Louis Letteriers Neuverfilmung des Trashklassikers wird sie in einer kurzen Szene resepektlos in der Waffenkammer von Perseus (Sam Worthington) aus einer Kiste geholt, dann fragt er verdutzt eine Wache, was es damit auf sich habe. Der Mann entgegnet ihm jedoch nur, dass er besser nicht danach fragen solle...grins.
Hat die kleine Eule so einen Abgang verdient ?
Immerhin blieb die starbesetzte denkwürdige Overacting-Orgie im Olymp erhalten. Statt Ursula Andress, Claire Bloom, Maggie Smith und Sir Lawrence Olivier duelliert sich jetzt Zeus (Liam Neeson) mit den niederträchtigen, verschlagenen Hades (Ralph Fiennes).
Leichte Abwandlungen in der Story, aber immer noch muss Halbgott Perseus (diesmal mit militärisch adrettem Kurzhaarschnitt) die Prinzessin Andromeda (Alexa Davalos) vor der bösen Monsterkrake retten. Dazu braucht er natürlich den Kopf der Medusa (Natalja Michailowna Wodjanowa - sponsored by Gucci & Versace). Aber zuerst muß er dem bösen Calibos (Jason Flemyng) Einhalt gebieten, die drei kannibalistisch veranlagten, hellsichtigen stygischen Hexenschwestern aufsuchen, sich in Halbgöttin Io (Gemma Arterton) verlieben, gegen einige Skorpione, ähnlich den Bugs aus "Starship Troopers" kämpfen, mit den treuen Soldaten Draco (Mats Mikkelson) oder Eusebius (Nicholas Hoult) die Schwertkunst üben, auf Pegasus reiten, mit den halbtoten Soldaten der Jinns Bündnisse schliessen, sich an Hades rächen wollen und zwischendurch mal immer wieder mit Vati Zeus diskutieren...


 "Kampf der Titanen" kam bei der Kritik nicht gut weg. Damit ist eine weitere Gemeinsamkeit mit dem beinahe 30 Jahre alten Original gegeben, das sich immerhin in der Retrospektive zu einem liebgewonnenen Trivial-Sagenmovie entwickeln konnte.
Möglich, dass die Neuverfilmung dies auch schafft. Jetzt ist man natürlich geneigt, die CGI Effekte und den Trend zu schnellen Schnitten in den Actionszenen eher abzulehnen.
Unterhaltsam ist der sonderbare Film aber allemal. Und er bewahrt trotz technischem Update den trashigen und gleichsam pathetischen Geist der Vorlage, indem er manches einfach entweder kopiert, liebevoll parodiert oder wie bei der kleinen Eule auch ironisch verpackt die Liebe zum Original zeigt...
Also sooo schlecht wie der Film bewertet wurde, ist er nun wirklich nicht...Ein nettes, albernes Vergnügen mit reichlich Budenzauber....

Bewertung: 6 von 10 Punkten

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