Freitag, 7. Dezember 2012

Brick


























Regie: Rian Johnson

Philipp Marlowe an der San Clemente High...

Wenn nur die Dialoge aus "Brick" zu hören wären, dann würde man eindeutig auf einen Film Noir aus den 40ern tippen, mit einem desillusionierten Helden wie Bogey und einer geheimnisvollen Femme Fatale wie Mary Astor.
"Brick" von Regisseur Rian Johnson ist ein Wagnis und eine gewagte Kreuzung: Die Handlung ist typisch Film Noir. Ein düsterer, geheimnisvoller und vor allem verworrener Fall.
Und natürlich vor allem mit einem Schnüffler, diesem stoischen Einzelgänger, der unbeirrt seinen Weg geht, um den Fall zu lösen.
Jedoch spielt "Brick" im Heute und Hier an einer typisch amerikanischen Highschool.
Brendan Frye (Joseph Gordon-Levitt "Mysterious Skin") ist ein Einzelgänger aus Überzeugung an der San Clemente High School.
Seine Exfreundin Emily (Emilie van Ravin) ist seit Tagen verschwunden. Man munkelt auf dem Campus, dass sie in finstere Kreise geraten sei. Da erhält Brendan auch schon einen mysteriösen Anruf von Emily. Sie spricht von einem Brick, Tug und dem Pin. Brendan macht sich auf, der weiterhin verschwundenen Emily zu helfen. Unterwegs findet er Zigarettenkippen, auf denen ein Pfeil abgebildet ist, eine Visitenkarte zu Insiderschuppen wie "Halloween im Januar" oder ein auf Papier gekritzteltes Zeichen, dass wie ein A aussieht mit der Nachricht "Midnight".
Bei seinen Ermittlungen ist "The Brain" (Matt 0`Leary) behilflich. Ein Mord geschieht und Brendan macht Bekanntschaft mit Laura (Nora Zehetner), dem drogenabhängigen Dode (Noah Segan) und auch ein Tugger (Noah Fleiss) lässt sich ausfindig machen, der ihn schliesslich zum Pin (Lukas Haas), einen jugendlichen Drogenboss, führt...
"Brick" erhielt mehrere Auszeichnungen. Er gewann unter anderem den 1. Preis beim Fantasy Filmfest, den Spezialpreis der Jury beim Sundance Film Festival sowie den Citizen Kane Award beim Catalonian International Film Festival in Sitges.
Tatsächlich macht der Film recht viel Spass, das Experiment mit der Kombination Noir/Teeniefilm kommt erfrischend und innovativ daher. Vielleicht braucht man ein bisschen Zeit, um sich daran zu gewöhnen, dass ein Jugendlicher den Part von Bogart übernimmt oder auch dass die Dialoge, die Settings für Highschoolboys and Girls etwas ungewöhnlich wirken.


Als spannenden Thriller würde ich "Brick" aber nicht bezeichnen, es ist vielmehr eine schöne Verbeugung vor dem Kino und vor dem grossen Genre von einst. Und natürlich strahlt der Film auch eine gute Portion "Independent Charme" aus....

Bewertung: 7 von 10 Punkten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen