Regie: Tim Burton
Catwoman und der Pinguin-Mann...
Die Marketingkampagne des Tim
Burton Films "Batman Returns" war umfangreich und umfasste
Markenbindungen und Merchandise-Artikel, die den finanziellen Erfolg von
Batman nachahmen sollten. „Batman Returns“
kam am 19. Juni 1992 in die Kinos, brach mehrere Kassenrekorde und
spielte weltweit 266,8 Millionen US-Dollar ein. Damit war er der
sechsterfolgreichste Film des Jahres 1992, blieb aber in Bezug auf
Gesamterfolg hinter „Batman“ zurück. Der
düsterere Ton sowie die gewalttätigen und sexuellen Inhalte wurden als
abschreckend für Familienpublikum gewertet und führten zu heftigen
Reaktionen der Marketingpartner, die den Film an Kinder vermarkteten. Die Kritiken fielen polarisiert aus, obwohl die meisten Rezensenten die Hauptdarsteller lobten.
Nach der gemischten Rezeption von „Batman Returns“ wurde Burton von
Joel Schumacher als Regisseur von „Batman Forever“ (1995) abgelöst, der
in einem familienfreundlicheren Ton entwickelt wurde. Keaton lehnte eine Rückkehr ab und begründete dies mit kreativen Differenzen mit Schumacher. "Batman
Forever“ und dessen Fortsetzung „Batman & Robin“ (1997) erzielten
zwar ein gutes Ergebnis, erhielten aber völlig zu Recht viel schwächere
Kritiken. In den Jahren seit seiner
Veröffentlichung wurde "Batman Return" als einer der stärksten
Batman-Filme neu bewertet, wobei die Darstellung von Catwoman als
ikonisch gilt. In Gotham
City setzen zwei wohlhabende Prominente Bürger ihren missgebildeten und
wilden Sohn Oswald entsetzt in der Kanalisation aus, wo er von einer
Pinguinkolonie aufgenommen wird. 33 Jahre
später, während der Weihnachtszeit, wird der wohlhabende Industrielle
Max Shreck (Chistopher Walken) von der Red Triangle Gang – ehemaligen
Zirkusartisten, die landesweit in das Verschwinden von Kindern
verwickelt sind – entführt und in ihr Versteck im verlassenen
Arktisgehege des Gotham Zoos gebracht. Ihr
Anführer Oswald, heute bekannt als der Pinguin (Danny deVito), erpresst
Max mit Beweisen seiner Korruption und Morde und zwingt ihn, Oswald bei
der Rückkehr in die High Society von Gotham zu helfen. Max
inszeniert die Entführung des kleinen Kindes des Bürgermeisters, sodass
Oswald es "rettet" und zum öffentlichen Helden werden kann. Im
Gegenzug verlangt Oswald Zugang zu den Geburtsurkunden der Stadt und
behauptet, er wolle seine wahre Identität durch die Untersuchung der
erstgeborenen Söhne Gothams aufdecken. Max
versucht, seine schüchterne Sekretärin Selina Kyle (Michelle Pfeiffer)
zu töten, indem er sie aus dem Fenster stößt, nachdem sie von seinem
Plan erfahren hat, ein Kraftwerk zu bauen, das heimlich Gothams Strom
abzapfen und speichern soll. Selina überlebt, kehrt nach Hause zurück, fertigt ein Kostüm an und nimmt die Rolle von Catwoman an. Zu
Max‘ Überraschung erscheint sie mit neuem Selbstvertrauen und
Durchsetzungsvermögen wieder bei der Arbeit und erregt sofort die
Aufmerksamkeit des zu Besuch weilenden Milliardärs Bruce Wayne (Michael
Keaton). Als Bürgerwehrmann Batman beginnt Bruce, gegen Oswald zu ermitteln, da er dessen Verbindungen zur Red Triangle Gang vermutet. Um
den Widerstand gegen sein Kraftwerk auszuschalten, überredet Max
Oswald, für das Bürgermeisteramt zu kandidieren und den Amtsinhaber zu
diskreditieren, indem er die Gang auf Gotham loslässt. Batmans
Bemühungen, die Gewalt einzudämmen, bringen ihn in Konflikt mit
Catwoman, während Selina und Bruce im Privatleben eine Romanze beginnen. Unterdessen verbündet sich Catwoman mit Oswald, um Batmans Ruf zu schädigen.
Während der Weihnachtsbaumbeleuchtung in Gotham entführen Oswald und
Catwoman Gothams Schönheitskönigin, die Eisprinzessin, und locken Batman
auf ein Dach über der Zeremonie. Oswald stößt die Eisprinzessin mit einem Schwarm Fledermäuse in den Tod und beschuldigt Batman. Als
Catwoman den Mord beanstandet und Oswalds sexuelle Avancen zurückweist,
greift er sie an und schleudert sie durch ein Gewächshaus. Batman
entkommt im Batmobil, ohne zu wissen, dass die Red Triangle-Gang es
sabotiert hat, sodass Oswald damit ferngesteuert Amok laufen kann. Bevor
Batman die Kontrolle zurückerlangt, zeichnet er Oswalds beleidigende
Tirade gegen Gothams Bürger auf und spielt sie später während Oswalds
Bürgermeisterwahl ab. Dadurch wird sein öffentliches Image zerstört und
er muss sich in den Gotham Zoo zurückziehen. Dort
verzichtet Oswald auf seine Menschlichkeit, nimmt seine Identität als
Pinguin voll und ganz an und setzt seinen Plan in die Tat um, Gothams
erstgeborene Söhne zu entführen und zu töten, um sich für seine eigene
Verlassenheit zu rächen....








Unterstrichen wird die düstere Geschichte vom
perfekten Filmsong "Face to Face" der britischen Band Siouxie and the
Banshees. Dabei hat Burtons zweiter Batman einige Vorzüge gegenüber dem
erfolgeichen ersten Film. "Batman Returns" hat das schnellere Tempo,
einen gesteigerten Humor und auch eine größere Charaktertiefe. Und in
Sachen Optik (Kamera: Stefan Czabsky, Produktionsdesign: Bo Welch, Set
Decoration: Cheryl Karasik, Kostüme: Bob Ringwood, Mary E. Vogt) konnte
man von einer perfekten Teamarbeit profitieren.
Danny DeVitos Pinguin erhielt
breite Anerkennung für seine energische und unverwechselbare
Darstellung, die trotz schwerer Prothesen Pathos und Komplexität
vermittelte. Michelle Pfeiffers Catwoman wurde weithin als
leidenschaftlich, intelligent und äußerst unabhängig gelobt und sorgte
für Energie und Leichtigkeit inmitten des düsteren Tons des Films. Der
Zuschauer bemerkt, dass die Figuren, wenn sie ihre Masken abnehmen
irgendwie verloren und berührend menschlich wirken - etwas was für den
manisch-depressiven Batman genauso wie seine beiden Antagonisten gilt,
die dadurch aber viel symathischer wirken als der eigentliche Schurke
von Gotham City, den einflussreichen Max Schreck. Immerhin gab es auch
zwei Oscarnominierungen, eine fürs perfekte Makeup und die zweite für
die Visuellen Effekte.
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.