Montag, 22. April 2024

Die Reisen des Mr. Leary


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Regie: Lawrence Kasdan

Der zufällige Tourist...

Der Regisseur Lawrence Kasdan drehte in den 80ern und frühen 90er Jahren einige Filme wie "Body Heat", "Der große Frust", "Die Reisen des Mr. Leary", "Silverado" oder "Grand Canyon", die inzwischen zu den Klassikern dieser Dekade gezählt werden. Darüberhinaus war er schon vor seiner Zeit als Regisseur ein begehrter Drehbuchschreiber, der die Storys für Spielbergs "Jäger des Verlorenen Schatzes" oder für George Lucas "Das Imperium schlägt zurück" verfasste. Interessanterweise wurde er nie für den Regie-Oscar nominiert. In der Kategorie "Drehbücher" lief es aber viel besser für den 1949 in Miami geborenen Filmemacher - dreimal (für "Der große Frust", für "Die Reisen des Mr. Leary" und für "Grand Canyon" wurde er als Drehbuchautor nominiert.
Seine 1988 entstandene Romantik-Komödie" Die Reisen des Mr. Leary" enstand nach dem gleichnamigen Roman "Accidential Tourist" von Anne Tylor.
Der Film spielte mehr als 32 Millionen Dollar ein und zeigt William Hurt in der Rolle des Reiseschriftstellers Macon Leary, dessen Leben und Ehe durch den tragischen Tod seines Sohnes aus den Fugen geraten ist.
Seine 18jährige Ehe mit seiner Frau Sarah (Kathleen Turner) zerbricht nach der Ermordung ihres 12-jährigen Sohnes Ethan. Sarah verlässt Macon schließlich, zieht aus ihrem Haus in eine Wohnung und lässt ihn mit dem Haus und dem Familienhund Edward zurück. Macon trifft Muriel Pritchett (Geena Davis), eine exzentrische Mitarbeiterin einer Tierklinik und Hundetrainerin mit einem kränklichen Sohn (Robert Hy Gorman). Macon beauftragt schließlich Muriel, seinen Hund einem dringend benötigten Gehorsamstraining zu unterziehen, nachdem Edward Macon dazu gebracht hat, die Treppe hinunterzufallen und sich das Bein zu brechen. Ausserdem hat der Hund sein Herrchen sogar gebissen. Muriel ist in ihrem Interesse an Macon ziemlich offen, was einen Gegenpol zu seinen starren Persönlichkeitsmerkmalen darstellt. Obwohl Muriel zunächst dreist und unkultiviert wirkt, öffnet sich Macon schließlich ihr gegenüber und vertraut ihr. Mit der Zeit zieht er in ihre Wohnung und wird für ihren kränklichen Sohn zur Vaterfigur. Zwischen Muriel und Macon kommt es zu einem Konflikt, als er anbietet, bei den Kosten für die Privatschule zu helfen. Sie wünscht sich mehr Engagement für die Beziehung und möchte keine weitere enttäuschende Erfahrung machen. Als Sarahs Wohnungsmietvertrag abgelaufen ist, zieht sie zurück in ihr altes Zuhause und schlägt Macon vor, noch einmal von vorne anzufangen. Macon verlässt Muriel und er und Sarah richten erneut ein Haus ein. Als Macon zu Recherchezwecken Paris besucht, überrascht ihn Muriel, indem sie mit demselben Flug auftaucht und im selben Pariser Hotel übernachtet, das Macon in einem seiner Reiseführer empfohlen hat. Sie schlägt vor, dass sie sich amüsieren, als ob sie gemeinsam Urlaub machen würden. Macon besteht darauf, dass er ausschließlich aus geschäftlichen Gründen hier ist, und obwohl er sich Sorgen um Muriels Sohn Alexander macht, hält er Muriel auf Distanz. Während Macons letzter Nacht in Paris bittet Muriel ihn zu begleiten, und trotz eines frühen Fluges sagt sie ihm, dass er jetzt nicht antworten muss. Doch es kommt anders und schließlich kommt auch noch  Sarah nach Paris. Die beiden wollen es noch einmal probieren. Es ist aber noch nicht das Ende dieser sehr berührenden Geschichte...






Die Schlußszene ist perfekt gelungen, als Macon ein Taxi ruft und er durch den Taxijungen an seinen toten Sohn erinnert wird. Kurze Zeit später trifft er auf Muriel, die auf der Straße ebenfalls auf ein Taxi wartet. Als Hundetrainerin ist Geena Davis eine Wucht - sie wurde in der Kategorie "Nebendarstellerin" für einen Oscar vorgeschlagen und setzte sich am Ende gegen eine sehr starke Konkurrenz (Joan Cusack, Michelle Pfeiffer, Sigourney Weaver und Frances McDormand) durch. Ausserdem bekam John Williams in der Kategorie Filmmusik eine Nominierung. Da Kasdan seinen Film auch produzierte, durfte er sich über eine zweite Nominierung in der Kategorie "Bester Film" freuen - am war jedoch "Rain Man" von Barry levinson unschlagbar. "Die Reisen des Mr. Leary" ist ein melancholischer, teilweise auch trauriger Film, der aber dennoch Mut macht und am Ende erweist er sich als Feel Good Movie. Als Macons ebenso verschrobene Geschwister sind Ed Begley jr, David Ogden Stears und Amy Wright zu sehen.







Bewertung: 9,5 von 10 Punkten 

Peggy Sue hat geheiratet


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Francis Ford Coppola

Back to Highschool...

"Peggy Sue got married" ist ein Song von Buddy Holly aus der RocknRoll Ära und auch der Titel von Francis Ford Coppolas Highschool-Fantasy Komödie aus dem Jahr 1986. Dieser Film brachte der Hauptdarstellerin Kathleen Turner die bisher einzige Oscarnominierung als beste Hauptdarstellerin ein, obwohl sie auch danach in Filmen wie "Der Rosenkrieg", "Die Reisen des Mr. Leary" oder "Serial Mom" genauso überzeugen konnte. Der Film war auch für Regisseur Coppola ein Comeback, nachdem er mit einigen vorigen Filmprojekten wenig Erfolg hatte. Er spielte an der Kasse 41 Millionen Dollar ein, was ihm den 19. Platz im Kinojahresranking der USA einbrachte. Neben der famosen Vorstellung von Kathleen Turner wurden auch der Kameramann Jordan Cronenweth und die Kostümdesignerin Thedoara Van Runkle für einen Oscar nominiert.
Die Geschichte handelt von einem Ohnmachtsanfall, den die beliebte Peggy Sue (Kathleen Turner) im Jahr 1985 an ihrem 25jährigen Highschool Treffen erleidet. Diese Ohnmacht hat ungeahnte Folgen, denn sie befindet sich beim Aufwachen plötzlich in der Vergangenheit im Jahr 1960. Mit dem Bewusstsein der reifen Frau ausgestattet bietet sich ihr nun durch diese überraschende Zeitreise die Chance, die gemachten Fehler in ihrem Leben zu korrigieren. 1985 besucht die von ihrem Mann getrennte Peggy Sue Bodell ihr 25-jähriges Highschool-Treffen, begleitet von ihrer Tochter Beth (Helen Hunt) und nicht von ihrem Ehemann Charlie (Nicholas Cage), der damals ihr Highschool-Schatz war. Sie und Charlie heirateten direkt nach ihrem Abschluss, als Peggy Sue schwanger wurde. Das Paar hat sich jedoch kürzlich aufgrund von Charlies Untreue getrennt. Beim Wiedersehen trifft Peggy ihre alten Highschool-Freundinnen Maddy (Joan Allen) und Carol (Catherine Hicks) wieder. Sie ignoriert Charlie, als er unerwartet eintrifft. Der Moderator verkündet dann den "König und die Königin“ der Wiedervereinigung: Richard Norvik (Barry Miller) der ehemalige Klassenfreak, der jetzt Milliardär und Erfinder ist, und Peggy Sue. Überwältigt fällt sie auf der Bühne in Ohnmacht, als sie gekrönt wird. Peggy Sue erwacht, aber es ist jetzt 1960, ihr Abschlussjahr an der High School. Verwirrt und desorientiert beschließt sie, nach Hause zu ihren Eltern zu gehen und so zu tun, als wäre alles normal. In der Hoffnung, dass Richard Norvik Licht in ihre Situation bringen kann, freundet sie sich mit ihm an und erzählt, was passiert ist. Er glaubt ihrer Geschichte nicht, bis Peggy Sue anfängt, Einzelheiten über die Zukunft preiszugeben. Später beschließt sie, mit Charlie Schluss zu machen. Sie möchte jedoch nach einer Party mit ihm schlafen, doch er gerät in Panik und erinnert sie daran, dass sie ihn am Wochenende zuvor abgewiesen hat. Er nimmt sie mit nach Hause, aber anstatt hineinzugehen, geht sie in ein Nachtcafé, wo sie ihren Kommilitonen Michael Fitzsimmons (Kevin O´Connor) trifft, einen künstlerischen Einzelgänger, mit dem sie immer gern geschlafen hätte. Während sie da sitzen und reden, erfährt Peggy Sue, dass sie viel gemeinsam haben. Sie fahren mit seinem Motorrad los und haben später Sex unter den Sternen. Am nächsten Abend in einer Musikbar möchte Michael, dass Peggy mit ihm und einer anderen Frau nach Utah geht, um eine polygame Beziehung einzugehen, in der die beiden Frauen ihn beim Schreiben unterstützen. Sie lehnt ab und sagt ihm, er solle ihre gemeinsame Nacht als Inspiration für sein Schreiben nutzen. Charlie singt zufällig an der Bar und sie sieht, dass mehr in ihm steckt, als ihr bewusst war. Charlie kommt von der Bühne und spricht mit einem Musikagenten, der ihn bewerten soll, doch der Agent ist unbeeindruckt. Am nächsten Tag versucht Peggy Sue, mit Charlie zu reden, aber er ist verärgert darüber, dass es ihm nicht gelungen ist, einen Plattenvertrag abzuschließen. Sie geht, um sich von Richard zu verabschieden, und erklärt, dass sie aufhören möchte, ihr Leben und das aller anderen um sie herum zu ruinieren, insbesondere das von Charlie, da der Grund, warum er mit dem Singen aufgehört hat, darin besteht, dass sie schwanger geworden ist. Richard macht ihr einen Heiratsantrag, aber sie lehnt ihn ab, da sie nicht so jung heiraten will, sonst könnte seine Zukunft aus den Fugen geraten. Peggy Sue besucht an ihrem 18. Geburtstag ihre Großeltern. Als sie erfährt, dass ihre Großmutter übersinnlich ist, erzählt sie ihnen ihre Geschichte. Ihr Großvater nimmt sie mit in seine Freimaurerloge, wo die Mitglieder ein Ritual durchführen, um sie in das Jahr 1985 zurückzubringen. Charlie betritt die Loge und greift – als das Licht ausgeht – ab und rennt mit Peggy Sue hinaus, sodass alle drinnen im Glauben zurückbleiben, dass das Ritual funktioniert hat. Charlie erzählt ihr, dass er das Singen aufgegeben hat und 10 % des Familienunternehmens erhalten hat. Dann macht er ihr einen Heiratsantrag und gibt ihr das Medaillon, das sie zu Beginn des Films trug. Sie schaut hinein und sieht Babybilder von sich und Charlie, die ihren Kindern ähneln. Peggy Sue erkennt, dass sie sich lieben. Sie haben Sex und beweist damit, dass sie die gleichen Entscheidungen noch einmal treffen würde. Peggy Sue erwacht 1985 in einem Krankenhaus, mit Charlie an ihrer Seite. Charlie zeigt Peggy Sue das Buch, das Michael mit der Widmung "To Peggy Sue and a Starry Night“ geschrieben hat (was darauf hindeutet, dass Peggys Zeitreise real war). Charlie bedauert seine Untreue zutiefst und will sie zurück. Peggy Sue erinnert sich, wie ihr Großvater sagte: "Es ist der Strudel deiner Oma, der diese Familie zusammenhält“, also lädt sie Charlie zum Abendessen ein und sagt: "Ich backe einen Strudel.“...



Mit diesem Film ist Francis Ford Coppola eine sehr gelungene Mischung aus Highschool Movie und Zeitreisenfilm gelungen. In weiteren Nebenrollen sind Jim Carrey, Don Murray und Barbara Harris zu sehen. Eine Art "Zurück in die Zukunft" für ein etwas reiferes Publikum. Ausserdem ist es doch ein schöner Gedanke die Zeit zurückzudrehen und das Schicksal eventuell verändern zu können.






Bewertung: 8,5 von 10 Punkten. 

Falsches Spiel mit Roger Rabbit



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Robert Zemeckis

Der Schnüffler und eine Toon Femme Fatale...

In einem Vorfilm lernt der Zuschauer den witzigen Hasen Roger Rabbit kennen. Er ist eine Zeichentrickfilmfigur, ein Toon - allerdings lebt er und soll auf Baby Herman aufpassen, weil dessen Mom ausgeht. Dieser Eröffnungscartoon ist bereits ein Meisterwerk. Die Macher ziehen mit diesem 5-Minuten Auftakt alle Register und man glaubt fast schon in einem anderen Universum zu sein, so schwindelerregend ist diese Szene. Tatsächlich dauerte alleine die Animation für diese kurze Szene fast neun Monate. Nicht umsonst kam Schauspieler Tom Hanks zum Schluß, dass Robert Zemeckis den kompliziertesten Film schuf, der je gedreht wurde. Technisch ist "Wo framed Roger Rabbit" nach so vielen Jahren immer noch ein Meilenstein seines Genres.
Der Film kombiniert Live-Action und Animation und spielt in einem alternativen Hollywood im Jahr 1947, in dem Menschen und Zeichentrickfiguren (sogenannte "Toons“) nebeneinander existieren. Die Handlung dreht sich um Eddie Valiant, gespielt von Bob Hoskins, einen Privatdetektiv mit einem Groll gegen Toons, der helfen muss, Roger Rabbit, einen wegen Mordes angeklagten Hasen zu entlasten. Walt Disney Pictures erwarb 1981 die Filmrechte für die Geschichte. Price und Seaman schrieben zwei Entwürfe des Drehbuchs, bevor Disney den ausführenden Produzenten Steven Spielberg und seine Produktionsfirma Amblin Entertainment hinzuzog. Zemeckis wurde mit der Regie beauftragt und der kanadische Animator Richard Williams wurde mit der Überwachung der Animationssequenzen beauftragt. Der Film erhielt von der Kritik großes Lob für seine visuellen Elemente, seinen Humor, sein Drehbuch, seine Darbietungen und seine bahnbrechende Kombination aus Live-Action und Animation. Es brachte weltweit über 351 Millionen US-Dollar ein.
Im Los Angeles des Jahres 1947 leben animierte Zeichentrickfiguren oder "Toons“ neben Menschen und nutzen oft ihre Fähigkeiten, um als Filmstars ihr Publikum zu unterhalten. Der Privatdetektiv Eddie Valiant, einst ein treuer Verbündeter der Toons an der Seite seines Bruders Teddy, ist zu einem depressiven Alkoholiker geworden, nachdem Teddy fünf Jahre zuvor von einem unbekannten Toon ermordet wurde. Inhaber der Maroon Cartoon Studios, R.K. Maroon ((Alan Tilvern) ist verärgert über die jüngste schlechte Leistung seines Toon-Stars Roger Rabbit und beauftragt Eddie, Gerüchten nachzugehen, dass Rogers glamouröse Toon-Frau Jessica eine Affäre mit Marvin Acme (Stubby Kaye) hat, dem Eigentümer der Acme Corporation und von Toontown, der animierten Metropole, in der die Toons leben . Nachdem er Jessica beim Auftritt im Ink and Paint Club zugesehen hat, fotografiert Eddie sie und Acme heimlich beim  erotischen Backe Backe Kuchen Spiel. Er zeigt die Bilder Roger, der verzweifelt ist und flieht, da er sich weigert zu glauben, dass Jessica untreu war. Am nächsten Morgen wird Acme ermordet aufgefunden und Beweise am Tatort deuten darauf hin, dass Roger ein Verdächtiger ist. Eddie trifft Judge Doom (Christopher Lloyd), einem wahrlich finsteren menschlichen Richter von Toontown – der die Wähler bestochen hat, um ihre Stimmen zu gewinnen – und seine fünf Wiesel-Polizisten, die Toon Patrol. Doom bestätigt, dass er plant, Roger mit dem "Dip“ hinzurichten, einer chemischen Mischung aus Aceton, Benzol und Terpentin, die in der Lage ist, die ansonsten unverwundbaren Toons zu zerstören. Rogers Toon-Co-Star Baby Herman weist Eddie darauf hin, dass Acmes fehlendes Testament – das Toontown angeblich den Toon-Toons vermacht – das wahre Motiv des Mörders gewesen sein könnte. Eddie kehrt in sein Büro zurück und findet Roger wartend vor. Roger besteht darauf, dass ihm etwas angehängt wurde, und Eddie willigt widerstrebend ein, zu helfen, nachdem er Beweise für Acmes Testament gefunden hat. Er versteckt Roger in einer Bar, die von seiner gelegentlichen Freundin Dolores (Joanna Cassidy) betreut wird.  Femme Fatale Jessica erzählt Eddie, dass Maroon Rogers Karriere bedrohte, wenn sie nicht für die kompromittierenden Fotos posierte. Dolores‘ Nachforschungen bringen unterdessen ein Komplott zutage. Langsam glaubt der Privatdetektiv, dass Roger Rabbit völlig unschuldig ist....





"Falsches Spiel mit Roger Rabbit" landete nur ganz knapp abgeschlagen von "Die verhängnisvolle Affäre" und "Ödipussi" auf Platz 3 der deutschen Kinojahrescharts - mit dem hervorragenden Umsatz, der durch 4,3 Millionen zahlende Zuschauer zustande kam. In den USA lag der Film auf Platz 2 in der Jahresendabrechnung - lediglich Barry Levinsons "Rain Man" machte noch mehr Umsatz.
In 6 Kategorien wurde der Film für einen Oscar nominiert: Für die beste Ausstattung, für den Kameramann Dean Cundey, für den Schnitt Arthur Schmidt, für den Ton diee Herren Knudson, Boyd, Digirolama und Dawe, für die Sound Effekte Charles L. Campbell und Louis Edeman sowie die Special Effekte von Ken Ralston, Richard Williams, Edward Jones und George Gibbs. Einen Sonderoscar gabs für die Animation  von Richard Williams, ausserdem wurde der Schnitt, die Soundeffekte und die Spezialeffekte preisgekrönt. In Deutschland wurde der Film mit dem Prädikat Besonders Wertvoll ausgezeichnet, die Goldene Leinwand wurde ebenso wie dier Jupiter der Filmzeitschrift Cinema verliehen. Es gibt hier atemberaubende Tricktechnik zu bewundern, die Verbindung zwischen Zeichentrickfilm und nostalgischen Film Noir ist hervorragend in diesem magischen Kinovergügen vorhanden.







Bewertung. 8,5 von 10 Punkten. 

Zeit der Zärtlichkeit


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: James L. Brooks

Mutter und Tochter...

Gleich sein erster Kinoerfolg wurde für Regisseur James L. Brooks ein echter Triumph. In den USA belegte die Tragikomödie "Zeit der Zärtlichkeit" in den Jahrescharts 1983 Platz 2 hinter "Die Rückkehr der Jedi Ritter". Auch in Deutschland war der Film erfolgreich. Mehr als 1,2 Millionen Kinogänger sahen hierzulande den Film, wodurch er auf Platz 16 der erfolgreichsten Filme des Jahres landete.
Einen großen Anteil am Gelingen des Films trugen natürlich die Darsteller bei. Für Shirley McLaine, die bereits in Filmen wie "Das Appartmen", "Verdammt sind sie alle" oder "Infam" beeindruckende Charakterdarstellungen ablieferte, dürfte die Rolle der exzentrischen Mutterfigur Aurora Greenway sicherlich der Höhepunkt ihrer Karriere gewesen sein. Völlig zu Recht durfte sie am 9. April 1984 im Dorothy Chandler Pavillon in Los Angeles den Oscar als beste Darstellerin des Jahres entgegen nehmen. Auch Filmpartner Jack Nicholson durfte jubeln, denn er setzte sich in der Kategorie "Bester Nebendarsteller" durch. Debra Winger wurde ebenfalls als beste Darstellerin nominiert, sie hatte aber gegen Shirley McLaine das Nachsehen. Mit den 3 Oscars für den Macher James L. Brooks ergab dies am Ende der Veranstaltung fünf Auszeichnungen.
Die verwitwete Aurora Greenway (Shirley McLaine) hält in River Oaks, Houston, mehrere Verehrer auf Distanz und konzentriert sich stattdessen auf ihre enge, aber kontrollierende Beziehung zu Tochter Emma (Debra Winger). Um ihrer Mutter zu entkommen, heiratet Emma trotz der Einwände ihrer Mutter den unreifen jungen College-Professor Flap Horton (Jeff Daniels). Trotz ihrer häufigen Auseinandersetzungen und Schwierigkeiten, miteinander auszukommen, haben Emma und Aurora eine sehr enge Bindung und halten telefonischen Kontakt. Emma und Flap ziehen nach Iowa, damit er eine Karriere als Englischprofessor verfolgen kann, doch sie geraten in finanzielle Schwierigkeiten. Emma hat drei Kinder und im Laufe der nächsten Jahre gerät die Ehe ins Wanken. Während sie im Supermarkt ist, hat Emma nicht das Geld, um ihre Einkäufe zu bezahlen, und trifft den Banker Sam Burns (John Lithgow), der dafür bezahlt. Sie schließen eine Freundschaft und beginnen recht schnell eine geheime Affäre, da Sams Frau sich weigert, Sex mit ihm zu haben und Emma immer wieder den Verdacht hat, dass ihre Ehemann Flap sie mit anderen Frauen betrügt. Unterdessen überwindet die einsame Aurora ihre auferlegte Distanziertheit und beginnt eine turbulente Romanze mit ihrem Nachbarn, dem pensionierten Astronauten Garrett Breedlove (Jack Nicholson). Emma erwischt Flap beim Flirten mit einer seiner Schülerinnen und fährt sofort zurück nach Texas. Dort bekommt Garrett kalte Füße wegen seiner Beziehung zu Aurora und bricht sie ab. Während Emma weg ist, beschließt Flap, eine Beförderung in Nebraska anzunehmen; Emma und die Kinder kehren nach Iowa zurück und ziehen nach Nebraska. Emma findet heraus, dass Flap sie nach Nebraska verlegt hat, damit er seiner Freundin sehr nahe sein kann. Dann schlägt das Schicksal unbarmherzig und grausam zu. Bei Emma wird Krebs diagnostiziert, der tödlich endet. Aurora und Flap bleiben Emma während ihrer Behandlung und ihres Krankenhausaufenthalts zur Seite. Garrett fliegt nach Nebraska, um währenddessen bei Aurora und der Familie zu sein. Die sterbende Emma zeigt ihre Liebe zu ihrer Mutter, indem sie ihre Kinder Auroras Obhut anvertraut...





Brooks gelingt der schwierige Spagat zwischen burschikoser Komödie und emotionalem Melodram, dass sich vor allem in der berührenden Szene gipfelt, als die junge Mutter sich im Krankenhaus von ihren beiden Jungs verabschieden muss. Das Gleichgewicht zwischen lustigen und traurigen Momenten ist perfekt ausbalanciert und die Geschichte wirkt echt - eine Geschichte, die das leben schreibt. Die beiden Jungs werden von Huckleberry Fox und Troy Bishop gespielt.






Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.