Freitag, 28. März 2014
Thor 2 - The Dark Kingdom
Regie: Alan Taylor
Die ungleichen Brüder...
Schon der erste "Thor" aus dem Jahr 2011, inszeniert von Kenneth Branagh, war mit einem Einspielergebnis von 449 Millionen Dollar ein Riesenerfolg. Es lag nahe, dass ein solch erfolgreiches Marvel Comic einen Nachfolger erhalten würde. Allerdings wurde Branagh, der sich von diesem Projekt sehr frühzeitig zurückzog, ersetzt durch Alan Taylor, einem Regisseur mit einer Menge Fernsehserienerfahrung (Rom, Lost, Six Feet Under) . Teil 2 "Thor - The Dark World" konnte den Erfolg des Erstlings sogar noch steigern - der Blockbuster liegt mit einem Box-Office-Resultat von 644 Millionen derzeit auf Platz 73 der kassenträchtigsten Filme aller Zeiten. Bösewicht ist der Dunkelelfe Malekith (Christopher Eccleston), der das Universum mit einer Waffe aus Äther zerstören will. Doch es gibt ja Thor Odinson (Chris Hemsworth), Prinz und zukünftiger König von Asgard. Er gilt als arrogant und impulisiv, daher wurde er von Vater Odin (Anthony Hopkins) auf die Erde verbannt. Auf unserem Planeten lernte er Besonnenheit. Aber schon lange brodelt der Konflikt mit seinem Adoptivbruder Loki (Tom Hiddleston), der Sohn von Laufey, dem König der Frostriesen von Jotunheim. Odin zog beide Jungs auf, doch der Konkurrenzkampf der beiden Brüder wird mit großem Eifer geführt. Inzwischen sitzt Loki in den Kerkern von Asgard. Nur seine Mutter Frigga (Rene Russo) hat noch die Hoffnung, dass sich Lokis Verhalten zum Guten wendet. Auf der Erde wartet natürlich Jane Foster (Nathalie Portman) noch immer auf ihren Thor und macht eine folgenreiche Entdeckung: Hervorgerufen durch eine erneut bevorstehende Konvergenz der Neun Welten werden in einer alten Fabrikhalle Gegenstände an bestimmten Stellen plötzlich weg teleportiert. Sie wird ebenfalls durch ein Portal gezogen, wo sie mit dem gefährlichen Äther in Verbindung kommt und sie absorbiert diese dunkle Macht versehentlich. Ein Glück sieht dies der asgardische Wächter Heimdall (Idris Elba), der Thor informiert. Doch durch die Befreiung des Äthers wachen die kriegerischen Dunkelelfen aus ihrem jahrhundertelangem Tiefschlaf auf...
Leider ist diese technisch gut gemachte Comicverfilmung von der Story her lange nicht so gut wie der Vorgänger. Beim Erstling war die Geschichte flüssiger und dynanischer, in Teil 2 versuchten die Macher die inhaltlichen Lücken mit vielen Effekten zu kaschieren. Das gelingt natürlich nicht immer, auch wenn die düstere Stimmung nicht schlecht gelungen ist. Es ist aber viel mehr ein Film der Bilder und der Effekte. Im Comicfilmgenre ist Thors zweite Vorstellung bestenfalls guter Durchschnitt, weil man den Film schon ein paar Tage später wieder irgendwie vergessen hat.
Bewertung: 5,5 von 10 Punkten.
Mittwoch, 12. März 2014
Drecksau
Regie: Jon S. Baird
Der manisch-depressive Cop...
"Drecksau" heißt die Verfilmung des Romans von Irvine Welsh, dem Autor von "Tranispotting", der die von Drogen, Arbeitslosigkeit und Kriminalität geprägten Erlebnisse einer Gruppe junger Schotten in Edinburgh beschreibt und von Danny Boyle in den 90ern erfolgreich verfilmt wurde. Der Schriftsteller blieb seiner Location Edinburgh auch in "Filth" (so der Originaltitel) treu, auch die Themen sind nicht neu. Es geht ebenso um Drogen und Kriminalität, allerdings diesmal aus der Sicht eines Gesetzeshüters. Denn Bruce Robertson (James McAvoy) ist ein Detective Sergeant in der schottischen Großstadt. Dazu ein intriganter, manipulativer und menschenverachtender Zeitgenossen, der die zeit damit verbringt mit Drogen und Alkohol durch sexuelle Eskapaden zu schwelgen. Er freut sich diebisch das Gesetz übertreten zu können, dass er vertritt. Robertson ist darüber hinaus ein fieser Kollege und betreibt systematisch Mobbing gegen seine Kollegen, denn er hat nur ein Ziel: Er will zum Inspektor befördert werden. Und dazu muss er in der Lage sein, sämtlich Konkurrenz in den eigenen Reihen als ungeeignet erscheinen zu lassen. Sein sensibler Freund Clifford Blades (Eddie Marsan) ist ebenfalls ein Mitglied der Freimauerloge und dessen Frau wird seit Wochen von einem perversen Anrufer belästigt. Robertson soll aufklären und Abhilfe schaffen - was eigentlich einfach wäre, denn er selbst ist der Übeltäter. Diese Ermittlungen und dazu eine hoffentlich erfolgreiche Aufklärung bei der Ermordung eines japanischen Schülers, mit der er betraut wird, könnten diesen Traum sehr schnell wahr werden lassen. Doch Robertson verliert langsam aber sicher den Bezug zur Realität und macht sich trotz immer schwerwiegenderen Halluzinationen an die Fälle heran. Was folgt ist der Wahnsinn...
Sehr bald wird deutlich, dass Robertsons verkorkster Charakter vor allem das Symptom seiner schweren bipolaren Störung ist. Der Film von Jon S. Baird ist auch in den Nebenrollen gut besezt, vor allem Jamie Bell als Robertsons Kollege oder aber Jim Broadbent als Psychiater können überzeugen. Es ist aber vor allem der Film von James McAvoy, der hier einmal ganz anders und sehr hässlich sich in einer ungewöhnlichen Hauptrolle austoben darf. Irgendwie ist es ein echtes Vergnüngen diesem Fiesling zuzuschauen und ihn bei seinen diversen Bosheiten gegen seinen Mitmenschen zu beobachten. Natürlich bleibt es nicht aus, dass seine Taten dynamisch wirken, Gegengewalt erzeugen und er selbst deshalb die Gewaltspirale weiter hoch schrauben muss, um im Spiel zu bleiben. Das Ende ist ernüchternd.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
Prisoners
Regie: Denis Villeneuve
Labyrinth...
Der kanadische Filmemacher Denis Villeneuve wurde vor allem durch seinen
weltweiten Erfolg des Nahostdramas "Die Frau, die singt" bekannt. Für mich einer
der besten Filme der letzten Jahre. Und auch sein Ausflug ins Thriller und
Serienkillergenre "Prisoners" ist ein echter Volltreffer. Endlich wieder einmal
ein spannungsintensiver Topfilm gelungen, der sich qualitativ endlich mal wieder
den großen Werken seiner Gattung wie "Das Schweigen der Lämmer" oder "Sieben"
nähert. Dabei setzt der Regisseur vor allem auf den extrem düsteren Blick in
seine Geschichte, in der sich sehr schnell menschliche Abgründe auftun. Blicke
und einzelne Kameraeinstellung verfolgen den Zuschauer nachhaltig, als kleines
Beispiel sei die Anfangssequenz genannt, in der die Kids vor einem geparkten
Wohnmobil spielen und die Kamera das Innere des wohnzimmern und das Fenster
zeigt. Man erahnt nur, dass die Kinder beobachtet werden - solche Szenen gibt es
viele in diesem traumatischen Schocker, kleine Details - große Wirkung. Kein
Wunder, wenn der große Roger Deakins (No country for old men; Jarhead, Die
Verurteilten, Fargo, Barton Fink, Kundun, Skyfall) hinter der Kamera steht.
Die Geschichte spielt irgendwo in Pennsylvania. wo die Naturidylle zur
Schreckenskulisse eines Alptraums wird. Alles beginnt am Thanksgiving Day.
Keller Dover (Hugh Jackman) geht zuerst noch mit seinem Sohn Ralph (Dylan
Minette) auf die Jagd, der Junge muss ein Reh schießen, was er wohl vor allem
deshalb tut, um seinem Dad zu imponieren. Dann gehts mit der ganzen
Familie, Frau Grace (Maria Bello) und der kleinen Anna zu den Nachbarn. Mit
Franklin Birch (Terence Young), dessen Frau Nancy (Viola Davis) und deren beiden
Kids ist man schon lange befreundet. Während die Feier läuft, der Braten in der
Küche zubereitet wird, gehen die beiden kleinen Mädchen Anna und Birchs Tochter
Joy draussen zum Spielen. Dort steht ein Wohnmobil auf der Straße. Wenig später
sind die Kinder verschwunden und die Polizei wird eingeschaltet. Detective Loki
(Jake Gyllenhal) ermittelt und das wohnmobil kann sehr schnell gefunden werden.
Der Fahrer heißt Alex Jones (Paul Dano), ist geistig behindert und begeht zuerst
in verdächtiger Weise Fahrerflucht. Beim anschließenden Verhör gibts allerdings
keine Anhaltspunkte für seine Täterschaft. Doch Keller Dover sieht dies anders
und beginnt verzweifelt eigenen Nachforschungen in Selbstjustiz-Manier...
Spannende 153 Minuten kann der Zuschauer erwarten, dabei hat der Film
keinen einzigen Durchhänger, er ist von Beginn bis Ende einfach rund. Sehr gute
Darstelerleistungen von Hugh Jackman, der den verzweifelten Familienvater
spielt, der sich immer tiefer in Gewalt verstrickt. Dazu ein undurchsichtiger
Paul Dano, bei dem man als Zuschauer selbst in Zweifel kommt. Und natürlich
Oscargewinnerin Melissa Leo, die hier wieder preiswürdig die Tante Holly Jones
des jungen Alex spielt.
Die Umgebung wirkt genauso wie das traumatische Ereignisse wenig einladend,
denn es regnet sehr oft in Strömen und irgendwann schneit es. Was natürlich
zusätzlich den verstörenden Charakter der Geschichte offenbart. Villeneuve zeigt
Menschen in einer ausserordentlichen Grenzerfahrung und ihre Bereitschaft sehr
weit zu gehen in ihrem Schmerz und mit einer permanenten Verlustangst.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
Dienstag, 11. März 2014
Der Gorilla von Soho
Regie: Alfred Vohrer
Statt Pfaffe nun ein Affe...
Was ist noch schlimmer als der Bucklige von Soho ? Natürlich "Der Gorilla
von Soho" und dieser gehört zur Gorillabande, die schon vor Jahren ihr Unwesen
in London trieb, dann mal ne Ruhepause einlegte und nun sind sie wieder da. Die
Bande heißt so, weil einer der Schurken aufgrund seines entstellten Gesichts in
einem billigen Gorillakostüm seine Untaten absolviert. So viel zum
Schwachsinn...wobei es sich bei diesem 32. Edgar Wallace Krimi um ein extremst
schrilles Remake des vielleicht besten Wallace Films "Die toten Augen von
London" handelt. Wieder stand Alfred Vohrer hinter der Kamera, aber er macht
daraus einen ganz anderen, völlig überzeichneten Film daraus. Aus dem düsteren,
nebelverhangenen Original wurde ein kurioses 60s Spektakel mit einem dynamisch
auftretenden Horst Tappert als Inspektor David Perkins.
Der merkt auch als Erster, dass die Gorillas wieder am Werk sind. Die ist
jetzt darauf spezialisiiert reiche Männer, deren Erbe sozialen Einrichtungen
zugute kommt, in der Themse zu ertränken. Jedesmal ist auch eine Puppe mit
einer rätselhaften Schrift beim Toten dabei. Doch da weiß der recht lüsterne Sir
Arthur (Hubert von Meyerinck) eine Lösung, denn er engagiert mit Uschi Glas
alias Susan McPherson eine Expertin für afrikanische Sprachen. Nebenbei macht
sie auch noch den jungen Sergeant Pepper (Uwe Friedrichsen) ganz kirre. Ein
Besuch bei der karitativen Organisation "Love and Peace for People und
deren Chef, Henry Parker (Albert Lieven) macht klar, dass der Mann einen
Ganoven (Ralf Schermuly) als Sekretär angestellt hat und sogar Besuch von einem
weiteren Ganoven mit Namen Sugar (Herbert Fux) hat. Sehr verdächtig...auch im
Mädchenheim St. Maria gehts nicht mit rechten Dingen zu. Die Oberin (Inge
Langen) und die rabiate Schwester Elisabeth (Hilde Sessak) haben hier das Sagen
und die Mädchen werden vielleicht sogar unterdrückt....
Der Film ist zwar Remake, aber er weißt eine deutlich höhere Verwandtschaft
mit Alfred Vohrers "Der Mann mit dem Glasauge" auf, der ähnlich schrill und bunt
zur Sache geht. Das große Problem ist aber der Vergleich mit dem Original, hier
in der Neuverfilmung wirkt die gleiche Geschichte an vielen Stellen unfreiwillig
komisch und manche Szene ist so übertrieben, dass sie schon beinahe als Wallace
Parodie durchgehen könnte. Natürlich ist dieses freizügige Filmwerk recht
unterhaltsam und Längen gibts auch keine. Aber insgesamt wirkt es einfach wie
"Zuviel des Guten" und erweist sich daher höchstwahrscheinlich als der
schwächste aller Edgar Wallace Filme der Rialto.
Bewertung: 5 von 10 Punkten.
Montag, 3. März 2014
Das Gesicht im Dunkeln
Regie: Riccardo Freda
Lebt Helen noch ?
Mit nur 600.000 Zuschauern war "Das Gesicht im Dunkeln" der erste Edgar
Wallace Film der Rialto, der die Millionenmarke an Eintrittskarten nicht
schaffen konnte. Für die Macher war dies daher eine herbe Enttäuschung und wurde
als Riesenflop gewertet. Tatsächlich ist die deutsch-italienische Coproduktion,
inszeniert von Riccardo Freda, DER Film der Serie, der mächtig aus der Reihe
fällt. Vor allem inhaltlich geht der atmosphärische End-60s Thriller ganz eigene
Wege und liefert statt der Ermittlung nach dem Täter, bei dem sehr viele
Verdächtige in die Story eingeflochten wurde, eher die Nöte eines Witwers, der
seine Frau durch einen Unfall verloren hat und in der Folgezeit eine
erschreckende Entdeckung macht. Oder spielen da vielleicht die Sinne einen
Streich ?
Es geht um John Alexander (Klaus Kinski), dem Ehemann der schwerreichen und
gelangweilten Helen Alexander (Margaret Lee), Besitzerin der Brown
Automobilwerke. Dieser muss hilflos mit ansehen, wie Helen eine lesbische
Beziehung zu der Tänzerin Liz (Annabella Incontrera) unterhält, sogar in der
gemeinsamen Villa. Aber sie erzählt ihm, dass er sich keine Sorgen um seine
Zukunft machen muss, da er der Alleinerbe sein wird. Dies überrascht John, der
immer dachte, dass sein Schwiegervater (Sydney Chaplin) den Großteil des Geldes
hat. Um ein bisschen Abstand zur kriselnden Ehe zu haben, kündigt Margaret eine
längere Reise an. In der Nacht vor der Abreise wird an dem Wagen von einem
Unbekannten ein Sprengsatz im Auto versteckt. Tatsächlich verunglückt Helen, der
Wagen geht in Flammen auf, man findet nur noch die verkohlte Leiche. Alleinerbe
John macht aber ein halbes Jahr später in London einige irriterende
Entdeckungen, die auch mit dem Mädchen Christine (Christiane Krüger)
zusammenhängen, die ist nämlich aus heiterem Himmel in die Villa eingebrochen,
um dort ein Bad zu nehmen. Durch sie sieht er auch einen Pornofilm, auf dem er
glaubt, dass dort seine verstorbene Frau zu sehen ist. Sie trägt allerdings eine
Maske. Lebt sie noch ? Oder will jemand ihn verrückt machen ? Möglicherweise ist
es auch eine Falle der Scotland Yard Ermittler Stevens (Günther Stoll) und
Gordon (Luciano Spadoni), die das Märchen vom Unfall vielleicht nie geglaubt
haben ?
Aus diesen Fragen bezieht der Film seine Spannung und er entwirft in seinen
besten Momenten ein sehr bizarres, nächtliches London, das ein bisschen wie ein
fiebriger Traum daherkommt.
Die Edgar Wallace-Fanbasis als anvisierte Zielgruppe wird bewusst vor den
Kopf gestoßen. So ziemlich alle Liebenswürdigkeiten der beliebten deutschen
Krimireihe wurden konsequent ignoriert. Statt Humor gibts eine entblößte
Christiane Krüger, die eine geheimnisvolle junge Frau spielt. Ein bisschen
Giallo, aber weniger grell und bunt und vor allem keine stilvollen Morde. Im
Grunde gehts ja nur um einen Mord und da ist schon noch die Frage, ob er nun
tatsächlich passiert ist, denn die Tote könnte nach ihrem Ableben zum Pornostar
aufgestiegen sein.
Ist man aber in der Stimmung für eine verzweifelte, fast schon ins Irreale
kippende Reise durch die Nacht, liegt man bei diesem sehr gut fotografierten
(Gabor Pogany) und atmosphärisch dichten Krimi sicherlich richtig. Die ganze
Geschichte wird von einer extrem morbiden Stimmung durchzogen. Klaus Kinski
spielt gewohnt undurchsichtig, was perfekt zu der Rolle passt und selbst den
Zuschauer bis zuletzt im Dunkel lässt.
Der Regisseur arbeitet mit einigen langen Szenen, in denen völlig ohne
Dialog gearbeitet wird. Dies vermittlet einen sehr gekonnten visuellen Stil, der
eigenständig ist und Information durch Bilder vermittelt. Für mich einer der
sehr guten Edgar Wallace Filme.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
Sonntag, 2. März 2014
Das Geheimnis der weißen Nonnen
Regie: Cyril Frankel
Sonderbare Nonnen...
"Das Geheimnis der weißen Nonne" von Cyril Frankel ist der 27. Edgar
Wallace Film der Nachkriegszeit und entstand in deutsch-englischer Coproduktion.
Wegen seiner schrägen Machart und seiner knalligen 60s Atmosphäre ist er in
meinem Edgar Wallace Best of sehr weit oben zu finden. Der Film macht optisch
sehr viel her, es gibt ausgefallene Sets zu bewundern. Auch die
Kameraperspektiven die Harry Waxman zeigt sind äusserst ansprechend und
interessant. Sehr eigenwillige, teils verschrobene Charaktere sorgen zusätzlich
für ein starkes "Avengers" Motiv und es ist Cyril Frankel sogar gelungen den
Wallace Beitrag mit der meisten Frauenpower zu drehen.
Alles fängt mit einem Mord an. Inspektor Thompson (Alan Cuthbertson) war an
einer großen Sache dran und stand vielleicht kurz vor der Aufklärung, denn er
hatte mit der ungen Nonne Clare (Diane Clare) eine brauchbare Zeugin. Nach
seinem Ableben muss Superintendant Cooper Smith (Stewart Granger) ran, dessen
Arbeitsmethoden Sir John (Siegfried Schürenberg) etwas missfallen. Die Spur
führt zum riesigen Familenanwesen von Lady Emberday (Cathleen Nesbitt), die dort
mit ihren beiden sonderbaren Kindern, dem kindischen und leicht debilen Luke
(James Culiford) und der domianten Tochter Trudy (Susan Hampshire), die gerne
ein Mann sein möchte, lebt. Einen Teil des Schloßes hat sie an einen Nonnenorden
vermietet, der mit strenger Hand von der Mutter Oberin (Brigitte Horney)
geleitet wird. Die Nonnen stellen dort wertvolle Keramik her, aber gibts dort
auch kriminelle Machenschaften. Ein weiterer Verdächtiger kommt mit dem
Industriellen Mr. Hamlyn (Robert Morley) hinzu...
Schön, dass man hier wohlbekannte Gesichter aus englischen Filmklassikern
wiedersieht. Einmal der großartige Robert Morley und Cathleen Nesbitt dürfte vor
allem aus dem Hitchcock Klassiker "Familiengrab" wohlbekannt sein. Der Film
selbst kann mit einer betörend schönen Farbgestaltung punkten. Die Sonne
strahlt, dazu die ultrabunte Mode der 60er Jahre, ein optisches Vergnügen. Dazu
lauter schräge Vögel...was will man mehr. Für den Erotikpart ist Sophie Hardy
als Hotelangestellte zuständig, die Stewart Granger betreut. Am besten gefiel
mir die geisteskranke Trudy, die immer schon Mann sein wollte und von Susan
Hampshire sehr gut dargestellt wird. Eine Figur, die auch aus einen Giallo
entsprungen sein könnte. Für mich ein sehr eigenwilliger, aber auch sehr starker
Edgar Wallace Film.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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