Donnerstag, 12. September 2019

Avengers: Endgame

























Regie: Anthony und Joe Russo

Im Blockbuster Olymp...

Besonders am Ende von "The Avengers - Endgame", der inzwischen mit dem Einspielrekord von 2.796, 3 Millionen Dollar auf Rang 1 der erfolgreichsten Blockbusters aller Zeiten  stieg, wird dem Zuschauer die Größe des Marvel Movie Universums bewusst. Denn beim Endkampf müssen natürlich alle dabei sein, um den Avengers Tony Stark (Robert Downey jr) , Captain America (Chris Evans), Hulk (Mark Ruffalo), Thor (Chris Hemsworth), Black Widow (Scarlett Johannson), Hawk (Jeremy Renner), War Machine (Don Cheadle), Captain Marvel (Brie Larson) und Paul Rudd (Ant Man) im glorreichen Kampf gegen den Widersacher Thanos (Josh Brolin) zur Seite zu stehen. Daher kommt es zu einem Wiedersehen mit den Helden aus "Gardians of the Galaxy (Rocket, Groot, Chris Pratt, Karen Gillan, Zoe Saldana), Black Panther (Chadwick Boseman, Danai Gurira, Letitia Wright), Spider Man Peter Parker (Tom Holland) oder Doctor Strange (Benedict Cumberbatch) und noch viele Andere.
Anthony und Joe Russo führten in den 182 Minuten langen Spektakel Regie. Bei dem sehr gelungenen "The Return of the First Avenger" im Jahr 2014 starteten sie ihre Marvel Karriere. Dem erfolgreichen Debüt folgten dann logischerweise weitere Einsätze: The First Avenger: Civil War, Avengers: Infinity War und als Krönung sozusagen "The Avengers Endgame".
Der Film wirkt wie ein Dreiteiler, die in etwa gleich lang sind. So muss der Actionfreund warten, denn die Einleitung zum nachfolgenden Geschehen ist fast eine Stunde lang und für eine Comicverfilmung sehr dialoglastig. Wer bisher keine Marvel Movies gesehen hat, wird sich bei Endgame wahrscheinlich nicht gut zurechtfinden. Denn es sollen ja möglichst alle Figuren der bisherigen Filme einen kurzen Cameoauftritt bekommen. Dann gibts natürlich etwas Action, aber das Drama ist allseits ständiger Begleiter, aber in diesem zweiten Sekment des Films haben sich die Macher sehr gute Szenen einallen lassen. Mit einer Zeitmaschine gehts zurück in die Vergangenheit. Genauer gesagt in die einstigen Schlachtfelder der Avengers. Denn dort sind die wichtigen Infinity Steine zu holen und nur dort kann die jetzige so triste Gegenwart und deren Gewinner Thanos besiegt werden. Optisch wird alles aufgeboten und in diesem Part ist der Film auch interessanter als bei der zu langen Einleitung.




Humor muss auch sein und für einige Lacher dürfte daher auch der inzwischen dickliche Thor sorgen. Chris Hemsworth hat wirklich ein paar gute Szenen. Dann endlich dürfen die Fans aufatmen, denen der Film nach 2 Stunden etwas zu behäbig vorkam - es folgt das Feuerwerk und der Stoff, aus dem Comic Filme gemacht sind. Ich bin zwar nicht der größte Freund dieser Overkills, die dann unendlich dauern und man selbst beinahe das Gefühl hat, dass man in einem Videospiel mitmacht und dauernd erschlagen wird. Aber die Optik bei diesen Sequenzen sind m.E. sehr gut gelungen. Die Kampfszenen erinnern tatsächlich an die guten alten Comics zum Lesen, in denen die Superhelden gegen die Schurken dieser Welt kämpfen. Kameramann Trent Opalach hatte natürlich auch schon Vorerfahrungen in der Marvel Welt, er wurde bekannt durch seine Zusammenarbeit mit dem südafrikanischen Regisseur Neil Blomkamp.



Bewertung: 6 von 10 Punkten. 
 

Der Junge muss an die frische Luft















Regie: Caroline Link

Hapes Kindheit...

Die Verfilmung von Hape Kerkelings Beschreibung seiner Pilgerwanderung auf dem Jacobsweg "Ich bin dann mal weg" von Julia von Heinz wurde im Kino zum großen Erfolg. 1,97 Millionen Zuschauer wollten in Deutschland den Film sehen und so stand der erfolgreichen Verfilmung von "Der Junge muss an die frische Luft" nichts mehr im Wege. Hape Kerkeling erzählt in der gleichnamigen Autobiographie von seiner Kindheit und Jugend in der Ruhrgebietsstadt Recklinghausen. Dies interessierte den deutschen Kinogänger noch mehr und der Film erreichte eine phantastische Zuschauerzahl von ca. 3,72 Millionen. Auch die Kritik war positiv gestimmt, denn es gab 6 Nominierungen für den deutschen Filmpreis. Am Ende blieben drei Auszeichnungen: Bester Film in Bronze, beste Nebendarstellerin Luise Heyer und als besucherstärkster Film nahm die Regisseurin Caroline Link die Auszeichnung entgegen.
Man muss die Filmemacherin, die für "Nirgendwo in Afrika" 2003 mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, sehr loben. Denn ihr Biopic macht echte Freude, weil sie die Geschichte als Familienchronik angelegt hat. So ist nicht nur der junge Hape (Julius Weckauf) der Hauptdarsteller, sondern sein ganzes Umfeld und die ganze Familie.
Julius Weckauf ist als kleiner Hape einfach eine Wucht. Das Zusammenleben in der Familie ist geprägt durch menschliche Wärme und Zusammenhalt. Der kleine Hape ist ein guter Beobachter, er belauscht die Tratsch- und Klatschgeschichten der Erwachsenen und zur großen Freude der Familie parodiert er diese Beobachtungen später im Kreise seiner Familie. Feste werden groß geschrieben. Dabei hat Hape ein gutes Verhältnis zu den Großeltern (väterlicherseits: Hedi Kriegeskotte als Oma Änne, Rudolf Kowalski als Opa Herrmann/mütterlicherseits: Ursula Werner als Oma Berta, Joachim Krol als Opa Willi) und auch zu Vater Heinz (Sönke Möhring), der oft auf Montage ist und Mutter Margret (Luise Heyer). Nicht zu vergessen sein größerer Bruder Matthes (Jan Lindner). Die Jungs haben schon sehr früh Kontakt zur Natur und zu Pferden. Leider ist Mutter Margret oft überfordert und dies führt auf lange Zeit zu einer depressiven Erkrankung. Hape bringt immer wieder seine Familie zum Lachen, auch in der Schule spielt er oft den Komiker. Das Leben bringt aber auch einige schwere Schicksalsschläge...




So ist Leben natürlich immer eine Tragikomödie. Aber hier überwiegt am Ende doch ein Gutes Gefühl, denn die Familie kann diese Schicksalsschläge immer wieder auffangen. Kamerafrau Judith Kaufmann hat idyllische Bilder eingefangen, die ein bisschen an französische Kollegen erinnern lassen. Die Geschichte - wie das Leben eben. Mal heiter, mal traurig. Mit diesem erlebten Wechselbad der Gefühle kann sich jeder Zuschauer identifizieren. "Der Junge muss an die frische Luft" wirkt enorm authentisch und nie aufgesetzt. Die kleinbürgerliche Welt des Ruhrpotts in den 70er Jahren wurde von Caroline Link perfekt eingefangen.






Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.