Regie: Ryan Coogler
Neues aus Watanka...
"Black Panther" ist der 18te Film innerhalb von Marvel Cinematic
Universe und inzwischen auch einer der erfolgreichsten Blockbuster
dieser Reihe. Platz 1 in Sachen Einspielergebnis geht zwar an den
aktuellen "Avengers: Infintity War" mit dem bombastischen Umsatz von
2,046 Milliarden Einspielergebnis und damit Platz 4 der erfolgreichsten
Filme aller Zeiten. Es folgen "Avengers" mit 1,518 Milliarden und
"Avengers II" mit 1,405 Milliarden, auf dem 4. Rang der Marvel Filme
liegt aber schon der "Black Panther" mit fulminanten 1,346 Milliarden -
dieses Megaergebnis reicht zum 9. Rang im Gesamtfeld der erfolgreichsten
Filme aller Zeiten.
Dabei ist "Black Panther" aufgrund seiner Message (die am Ende des
Films noch einmal hervorgeholt wird) geradezu prädestiniert von der
Kritik in der Luft zerrissen zu werden - was auch tatsächlich dann so
kam.
Der Film wurde von Ryan Coogler inszeniert, der nach seinem
hochgelobten Black Cinema Beitrag "Nächster Halt, Fruitvale Station" den
Blockbuster "Creed - Rockys Legacy" drehte. Dort spielte Newcomer
Michael B. Jordan den Adonis Johnson und machte eine gute Figur - so
gut, dass er in "Black Panther" die Rolle des Widersachers N´Jadaka
übernahm.
Der macht dem Schwarzen Panther T´Challa (Chadwick Boseman) im
Laufe der Geschichte das Leben schwer. T´Challa steigt nach dem Tod
seines Vaters auf den Thron des afrikanischen Staates Wakanda. Wakanda
gilt für den Rest der Welt als armes Entwicklungsland, doch in Wahrheit
ist der Staat alles andere als Dritte Welt Land.
Durch einen Meteoriteneinschlag erhielt das Land mit dem Metall
Vibranium eine nie versiegende Rohstoffquelle. Dies ermöglicht dem Staat
sogar eine riesige Tarnvorrichtung als Schutz, die für die restliche
Welt unsichtbar ist. Die Führer von Wakanda entschieden sich auch für
die Isolation vom Rest der Welt - obwohl sie mit ihren Vorkommen ein
Segen für die gesamte Menschheit sein könnten. Doch neben dem Segen
liegt auch der Fluch. Und was wäre, wenn diese Rohstoffe in falsche
Hände kämen ?
Eine Eingangsszene führt zurück ins Jahr 1992. Dort besucht der
damalige König von Wakanda T´Chaka (John Kani) mit seinem Gefolgsmann
Zuri (Denzel Whitaker, später wird die Figur von Forest Whitaker
dargestellt) seinen jüngeren Bruder N´Jobu (Sterling K. Brown) und
entlarvt diesen als Spion für die USA. Es kommt zum Streit und der König
tötet seinen eigenen Bruder. Unten auf der Straße spielt ein kleiner
Junge mit anderen Kindern.
Diese unbedeutende Szene wird später noch von größerer Bedeutung
sein. Jedenfalls ist das Geheimnis des Vibraniums durch den Gangster
Ulysses Klaue (Andy Serkis) in großer Gefahr.
Doch es vergehen einige Jahre...in Österreich kommt es zum Attentat
auf König T´Chaka. Nun soll T´Challa (Cahdwick Boseman) seinem Vater
auf den Thron folgen. Doch die Gesetze des Landes sehen eine gefährliche
traditionelle Zeremonie vor, bei der dem Anwärter die Kräfte des
Panthers genommen werden. Er muss sich geschwächt seinen Herausforderern
im Kampf auf Leben und Tod stellen. T´Chaka holt seine Exfreundin Nakia
(Lupita N´Yong´o) extra für die Zeremonie aus Nigeria. Auch seine
Mutter (Angela Basset) und seine jüngere Schwester Prinzessin Shuri
(Letitia Wright) sind zugegen, als er von M´Baku (Winston Duke) zum
Kampf herausgefordert wird. Doch der wird von T´Challa besiegt. Nun ist
er der Herrscher und die Garde von General Okoye (Danai Gurira) ist ihm
bedingungslos ergeben. Doch zur gleichen Zeit droht Gefahr in der
Gestalt von Klaue und dem Exsoldat Erik Killmonger (Michael B. Jordan),
dessen wahre Identität erst später offenbar wird...
Interessanterweise wird die Figur des Black Panther auf dem
Höhepunkt der Bürgerrechtsbewegung in den 60ern von Stan Lee und Jack
Kirby erfunden. Die Verweise zur Rassismusdebatte sind daher gewollt und
waren zu dieser Zeit auch notwendig. Dunkelhäutige Helden braucht das
Land...man wollte der schwarzen Leserschaft eine popkulturelle
Identifikationsfigur anibeten.
Dabei kommt auch diesem reichen Industriestaat Wakanda eine
besonders vorteilhafte Rolle zu, denn die ist dem Rest der Welt
technisch fast ein Jahrhundert voraus. Ein schönes Märchen
irgendwie....auch in Sachen Gleichberechtigung ist Wakanda ein Traum.
Die Frauen haben Macht, sie sind stark - die Leibgarde des Königs
besteht ausschließlich aus Frauen. Auch in technischem Wissen und Können
sind sie ihren Männern ebenbürtig - wie die kleine Schwester des Königs
beweist.
In einem gewissen Maß verschmelzt so die Weltgeschichte mit der
imaginären Marvel Welt. Am Ende des Films muss entschieden werden, ob
die reiche Afrikanation ihre Schätze für die Aussenwelt öffnet, um die
Probleme der amerikanischen Brüder und Schwestern zu beheben. Somit hat
der Film auch einen gewissen Subtext zu bieten, wenn man hinter die
Action schaut. Ob man dies allerdings als ernstzunehmend anerkennt,
bleibt im Auge des Betrachters. Als knalliger Action-Blockbuster ist
"Black Panther" immerhin recht unterhaltsam und von der für "Mudbound"
oscarnominierten Kamerafrau Rachel Morrison üppig bebildert.
Bewertung: 6 von 10 Punkten.