Montag, 27. Juni 2016

Stonewall

























Regie: Roland Emmerich

Der Junge vom Land als Zeitzeuge vom Gay Pride Auftakt...

Für die Gay Community sind die Stonewall-Unruhen ein symbolisch bedeutsames Ereignis.  Dort vor und in der Szene-Bar Stonewall Inn fand in der Nacht vom 27. Juni zum 28. Juni 1969 wie so oft eine Razzia der New Yorker Polizei statt. In den 60er Jahren war dies an der Tagesordnung, die Polizisten gingen sehr aggressiv und gewalttätig gegen die "perversen Schwucheln" vor.  Sie wurden nicht selten verprügelt und verhaftet. Als die Identität feststand wurde dies in einigen Fällen auch öffentlich gemacht, um Nachahmer abzuschrecken. Eine Anklage wegen unsittlichem Verhalten war die Folge. Das "Stonewall Inn" war eine der wenigen Bars mit homosexuellem und Transgender Publikum und lag in der Christopher Street an der Ecke der 7th Avenue im Greenwich Village. Diese Nacht verlief aber anders als sonst - denn erstmalig setzte sich eine große Gruppe zur Wehr und widersetzte sich gegen die Verhaftung. Heute wird an dieses Ereignis jedes Jahr mit dem weltweit stattfindenden Christopher Street Day erinnert. Dieser Aufstand wird alws Wendepunkt der Schwulen- und Lesbenbewegung angesehen - es war der Auftakt für die heutigen Errungenschaften der Community in Sachen Gleichbehandlung und Anerkennung. Das Schicksal wollte es vielleicht auch, dass genau an diesem Abend besonders viele Schwule in New York waren - denn an diesem Tag fand dort die Beerdigung der Schwulenikone Judy Garland statt. Erst nach 5 Tagen konnte die aufgeheizte Stimmung dort beruhigt werden.
Nun hat Kommerzregisseur Roland Emmerich, der sonst für seine Blockbuster wie "Independence Day", "The Day after Tomorrow" oder "10.000 Years B.C." beliebt wie berüchtigt ist nach dem interessanten Historienfilm "Anonymous" mit "Stonewall" einen weiteren für ihn  sehr untypischen Film gedreht. Der Film bezieht sich auf diese Ereignisse - fiel aber bei der Kritik und beim Publikum total durch. Die Bewertung auf imdb fiel mit der Note 4,4/10 katastrophal aus. Der Grund wird sein, dass "Stonewall" als historische Aufbereitung der Ereignisse tatsächlich missglückt ist. Zu sehr steht die Coming out Geschichte eines "Small Town Boys" im Vordergrund. Aber dieser Part ist meines Erachtens durch die glaubwürdige Darstellung des attraktiven britischen Schauspielers Jeremy Irvine (spielt auch in Spielbergs "Gefährten" die Hauptrolle) emotional und gut gelungen. Die einzige Schwachstelle in dieser Coming Out Geschichte ist vielleicht, dass Emmerich seinen tragischen Helden Danny Winters den ersten Stein bei den Unruhen werfen lässt.
Danny Winters (Jeremy Irvine) ist ein Countryboy aus der Provinz im Bundesstaat Indiana. Dort herrscht ein konservatives Klima, geprägt auch vor der sehr starken religiösen Einstellung der Menschen. Dannys Vater (David Cubit) ist zudem noch der Trainer der Footballmannschaft. Und er befürchtet, dass gerade sein Sohn homosexuelle Neigungen haben könnte. Natürlich läuft sowas aber heimlich ab - Danny trifft sich mit seinem Schulfreund Joe Altman (Karl Glusman) heimlich zum gemeinsamen verbotenen Sex. Eines Nachts werden die beiden von zwei Freunden in Flagranti im Auto erwischt. Dies zieht katastrophale Konsequenzen mit sich. Sam, der Quarterback, muss sich von Danny distanzieren und redet sich mit zuviel Alkohol heraus. Aber Danny verlässt die Kleinstadt. Es fällt ihm wegen seiner Mutter (Andrea Frankle) und vor allem wegen seiner geliebten Schwester Phoebe (Joey King) sehr schwer. Der Junge will in New York die Schule beenden und landet natürlich in Greenwich Village. Aufgrund seines guten Aussehens bekommt er natürlich sehr schnell Kontakt mit den Schwulen, die dort - teilweise auch auf der Straße - leben. Vor allem der sehr weibliche Ray (Jonny Beauchamp), der sich Ramona nennt und auf den Strich geht, kümmert sich um das naive Landei. Er lernt viele schillernde Paradiesvögel (Caleb Landry Jones, Ben Sullivan, Vladimir Alexis, Alex C. Nachi, Patrick Garrow, Otoja Abbit) kennen, auch was fürs Herz (Jonathan Rys Meyers) und einen üblen Zuhälter (Ron Perlman). Als Danny und seine Freunde an einem schönen Sommerabend wiederholt von der Polizei diskriminiert, grausam schikaniert und belästigt werden, machen die Gäste des Clubs ihrem Ärger darüber Luft. Als erstes geht ein Fenster zu Bruch...


und es kommt zu dem bedeutsamen Ereignis. Roland Emmerich hat die Geschichte so aufbereitet, dass sie auch von einem normalen Heteropublikum akzeptiert werden könnte. Er hat jedoch nicht mit der riesigen Kritik seitens der Community gerechnet. Viele Kritiker vermissten die Vielfalt in den sexuellen Orientierungen und Rassen. Ein weißer Junge wird zum Helden der Bewegung gemacht. Man fand das nicht besonder authentisch, denn viele Schwarze und viele Transsexuelle waren an diesem Aufstand beteiligt. Man sah diese im Film unterpräsentiert. Aktivisten riefen zum Boykott des Films aus. Diese Nichtakzeptanz - ausgelöst durch die Community -sowie die Vergabe eines R-Ratings in den USA (erst ab 17 Jahren freigegeben - vor allem weil im Film Sex, Gewalt, Drogen und vulgäre Ausdrücke vorkommen) machten es "Stonewall" sehr schwer. Dabei hat dieser Schwulenfilm auch seine unbestreitbaren Qualitäten - auch wenn er mit einer gewissen Künstlichkeit und mit einigen Klischees aufwartet. Er ist auch irgendwie kitschig an gewissen Stellen - bleibt aber dennoch immer charmant und konsequent emotional. Er zeichnet seine Figuren - vor allem auch die Streetkids, die ohne Perspektive in den Tag leben und auch ins kriminelle Milie abdriften - mit der notwendigen Würde. Jeremy Irvine und Jonny Beauchamp liefern überzeugende Darstellungen ab.



Bewertung: 7 von 10 Punkten.

Sonntag, 26. Juni 2016

The Danish Girl



Regie: Tom Hooper

Einar und Lili...

Nach seinem Oscarsieg mit "The Kings Speech" und dem nicht weniger erfolgreichen Film-Musical "Les Miserables" gelang Tom Hooper mit "The Danish Girl" nun sein dritter kommzieller Filmerfolg. Obwohl die tragische Geschichte der dänischen Malerin Lili Elbe eher schwere Kost bedeutet, fand Tom Hooper eine sehr publikumswirksame Aufbereitung des Stoffes. Lili Elbe, die am 28. Dezember 1882 in Velje (Dänemark) als Einar Mogens Wegener geboren wurde, verstarb im Alter von 48 Jahren am 12. September 1931 in Dresden nach einer Geschlechtsoperation. Lilis bzw. Einars Geschichte ist auch die Geschichte von Gerda Wegener geb. Gottlieb, die im Jahre 2004 den Maler Einar kennenlernte und ihn heiratete. Dabei ließ Tom Hooper eher verstörende Elemente aus der Geschichte weg und so wird im Film die Tatsache verschwiegen, dass Einar Wegener sowohl mit männlichen als auch mit weiblichen Geschlechtsorgangen geboren wurde. Wegener war daher nicht transsexuell, sondern intersexuell. Im Film wird dies dahingehend verändert, dass Einar und Gerda eine scheinbar ganz normale Ehe als Mann und Frau führen. Auch Gerdas lesbischen Anteile kommen im Film nicht vor. Durch diese Angleichung an die Norm erreicht Hooper natürlich beim Kinopublikum eine höhere Identifikation und eine größere Akzeptanz der Geschichte.
Mit den beiden Hauptdarstellern Eddie Redmayne und Alicia Vikander verbuchte der Regisseur einen unschätzbaren Glücksgriff, denn die Leistungen beider Schauspieler sind großartig - auch wenn Redmayne gelegentlich etwas zu künstlich und übertrieben agiert. Aber dies sei ihm verziehen, angesichts vieler großen Szenen. Wobei die schwedische Senkrechtstarterin Alicia Vikander sogar noch mehr überzeugt - dafür gabs auch gerechterweise einen Oscar als beste Nebendarstellerin, auch wenn ihre Rolle streng genommen eine echte Hauptrolle ist.
Im Film wirkt die Geschichte, die sich in den Jahren 1904 bis 1930 abspielt, sehr gestrafft und erst durch die Recherche über die echte Lili Elbe wird bewusst, dass sich die Veränderung dieser Ehe und die Entwicklung von Einar zu Lili über Jahrzehnte vollzogen hat. Im Film selbst vollzieht sich dies viel schneller.
Einar Wegener (Eddie Redmayne) ist zunächst der größere und angesehenere Maler. Seine Frau Gerda (Alicia Vikander) hat da schon mehr Probleme, sie malt zwar gut - aber irgendwie fehlt ihr das große Thema. Als eines Tages Gerdas Modell ausfällt, bittet sie ihren Mann darum in die Frauenkleider zu schlüpfen. Mit ungeahnten Folgen - Einar entdeckt einen versteckten Reiz, der sich bald zum Wunsch verstärkt immer öfter Frauenkleider anzuziehen. Doch dies genügt nicht - als das bislang sehr glückliche Paar auf eine Künsterparty eingeladen wird, richtet Gerda ihren Ehemann als Einars Cousine "Lili" her. Und der als Frau verkleidete wirkt so anziehend, dass er mit dem attraktiven Henrik (Ben Whishaw) gleich einen Verehrer gewinnen kann, der einen Kuß einfordert. Diese neuen Gefühle machen Angst, doch dieses Rollenspiel wird immer dominanter und die weibliche Seite bekommt immer mehr Oberhand. Gerda kann künsterlisch zuerst von der Neigung ihres Mannes profitieren - ihre Bilder, die "Lili" zeigen, werden hochgelobt. Kein Mensch weiß, dass hinter dem Modell "Lili" Ehemann Einar steckt. Ein Psychiater erkennt ein schizophrenes Muster und obwohl Gerda immer zu ihrem Mann hält, wird die Entwicklung ihres Mannes hin zu "Lili" in der privaten Gemeinsamkeit zur Zerreißprobe. Um näher an das Problem zu kommen, macht sie ein Treffen Einars mit seinem Jugendfreud Hans Axgil (Matthias Schoenartz) möglich. Im Februar 1930 entscheidet sich Lili sich im Institut für Sexualwissenschaft von Magnus Hirschfeld in Berlin von dem angesehen Gynäkologen Kurt Warnekos (Sebastian Koch) operieren zu lassen. Sie will auch körperlich nur noch Frau sein. Doch die Operation gilt als sehr gefährlich...


und bis zum Schluß bleibt Gerda an Lilis Seite. Was aber auch nicht den Tatsachen entspricht, da die Ehe bereits 1930 von dänischen König annuliert wurde und Gerda bereits zu Lilis lebzeiten den wesentlich jüngeren Offizier und Piloten Fernando Porta ehelichte und mit ihm in Marocco lebte. Dort erfuhr sie auch vom Tod Lilis in der Dresdner Frauenklinik nach einer Uterustranplanation. Im Film wird dies auch zugunsten eines dramaturgisch starken Abgangs und Abschieds verschwiegen. Aber ich denke man sollte Tom Hooper für diese Freiheiten nicht allzu sehr kritisieren. Denn selbst in dieser glatteren Version ist die Geschichte einer Frau, die im falschen Körper wohnt, stellenweise sehr niederziehend, hoffnungslos und traurig. Man ahnt, dass dieses Dilemma sicher nicht in ein Happyend mündet. Erwahenswert ist die Klasse von Szenenbild und Ausstattung. Auch Kameramann Danny Cohen, für Kings Speech ebenfalls mit dem Oscar belohnt, liefert eine überzeugende Leistung ab. In einer Nebenrolle ist Horror-Ikone-Girl Amber Heard zu sehen.



Bewertung: 7 von 10 Punkten.

Donnerstag, 23. Juni 2016

Carol

























Regie: Todd Haynes

Kranke Liebe....

Auf Musikfilme (Velvet Goldmine, I´m not there) und nostalgische Melodramen (Dem Himmel so fern, Mildred Pierce (TV-Serie) scheint Regisseur Todd Haynes spezialisiert zu sein. Auch sein neuer Kinofilm "Carol" ist -  ähnlich wie der 2002 entstandene und vielgelobte "Dem Himmel so fern" - eine Hommage an die unvergessenen Technicolor-Dramen von Douglas Sirk, der wie kein anderer zu seiner Zeit einengende Moralvorstellungen und auch Rassenvorurteile beschrieb - meistens anhand von stil- und gefühlvoll inszenierten Frauenschicksalen. Wenn Todd Haynes mehr Filme machen würde, dann wäre er sicherlich der legitime Nachfolger der aus Hamburg stammenden Hollywood-Regielegende. Denn es dauerte immerhin 13 Jahre bis er mit "Carol" einen filmischen Verwandten zu "Dem Himmel so fern" realisierte. In beiden Fällen sind die Hauptfiguren Frauen. Und jedesmal gabs für die Darstellungen Oscar-Nominierungen. Julianna Moore gelang dies bei der Oscar Verleihung 2003 - musste sich aber durch Nicole Kidman in "The Hours" geschlagen geben. Für "Carol" gabs gar zwei Nominierungen in der Schauspielerinnen Kategorie. Cate Blanchett, zweifache Oscarpreisträgerin (Aviator, Jasemine) verlor aber gegen Brie Larson. Und Rooney Mara unterlag der schwedischen Senkrechtstarterin Alicia Vikander in der Kategorie der besten Nebendarstellerin. Beeindruckend sind diese beiden Darstellungen aber dennoch. Auch wenn es manchmal so wirkt, als wären diese beiden Frauen unnahbar und fremd. Aber dieses künstliche Agieren ist m.E. sogar ein Vorteil, denn es unterstreicht für mich das enge Korsett in den miefigen und sexualfeindlichen 50er Jahren, wo alles schön glänzt auf der Oberfläche. Aber wo so vieles unterdrückt werden muss, weil gleichgeschlechtliche Liebe entweder a) extrem krankhaft und widernatürlich und b) strafbar ist. Der Film entstand nach dem Roman "Salz und ihr Preis", den die berühmte Patricia Highsmith unter dem Pseudonym Claire Morgan schrieb.
Im New York der 50er Jahre treffen sich zwei Frauen während des Weihnachtstrubels. Therese (Rooney Mara) arbeitet als Verkäuferin in der Spielwarenabteilung eines Kaufhauses. Die elegante Carol Aird (Cate Blanchett) sucht ein passendes Geschenk für ihre kleine Tochter Rindy. Leider ist die Puppe, die das Mädchen sich wünscht, schon vergriffen. Carol fragt die Verkäuferin, was sie sich gewünscht hat als sie vier Jahre alt war. Als Antwort kommt "eine Eisenbahn" - die attraktive Kundin entscheidet sich für diesen Vorschlag und lässt ihre Handschuhe am Tresen liegen. Ein Zufall ? Jedenfalls führt dies zu einem Treffen. Carol lädt Therese zu sich nach Hause ein. Von der Gastgeberin erfährt Therese, dass deren Scheidung läuft und der Noch-Ehemann Harge (Kyle Chandler) immer noch ein Weiterführen der Ehe wünscht. Carol ist eine faszinierende Frau, die wohl früher eine Affäre mit ihrer Freundin Abby Gerhard (Sarah Paulson) hatte. Dies schreckt Therese vielleicht ein bisschen ab, aber sie fühlt sich dennoch immer stärker zu Carol hingezogen. Die beiden Frauen treffen sich so oft es geht. Sehr zum Leidwesen von Thereses Verlobten Richard (Jack Lacy). Währenddessen schreckt Harge aus rasender Eifersucht nicht mehr zurück, Carole das Sorgerecht ganz zu entziehen. Und seine Chancen stehen gut. Denn eine Frau mit einem unmoralischen Lebensstil kann wohl kaum eine gute Mutter für die kleine Rindy sein...


Ursprünglich war John Crowley als Regisseur vorgesehen. Der musste aber aus Termingründen absagen. Haynes sagte zu, weil der historische und soziale Kontext und die erneute Zusammenarbeit mit Cate Blanchett ihn motivierten den Film zu machen. Das Ergebnis ist ein sehr trauriger Film, denn er handelt von Liebe, die an der Moralvorstellung und an den Normen zuerst einmal scheitern muss. Auch die Frauen sind sich nicht so sicher, wohin denn der Weg gehen sollte. Das Selbstbewusstsein und die Sicherheit der eigenen Gefühle sind gestört. Ausserdem legt die Gesellschaft unüberwindbare Prügel in den Weg. Sehr gut hat Haynes die Entwicklung der beiden Frauen erzählt. Denn aus der scheinbar selbtsicheren Carol wird zunehmend ein Nervenbündel, die sich dann auch zum Psychiater begibt, nur um die Chance zu wahren ihre geliebte Tochter doch wieder sehen zu dürfen. Die eher schüchterne Therese dagegen wandelt sich positiv und geht - obwohl von Carol verlassen - irgendwann mental gestärkt aus dieser Affäre. Sie traut sich was und kann ihr großes Hobby "Fotographieren" auch beruflich nutzen und aufsteigen. Schauspielerisch ist das große Klasse und auch Kamera (Edward Lachman) und Soundtrack (Carter Burwell) beeindruckend.



Bewertung: 8 von 10 Punkten.

Brooklyn


























Regie: John Crowley

Auf der Suche nach Zuhause...

Der britische Schriftsteller Nick Hornby, bekannt durch seine Bücher "Fever Pitch", "High Fidelity" und "About a boy", ist inzwischen auch ein begehrter Drehbuchautor für erfolgreiche und anspruchsvolle Hollywoodfilme. Auf sein Konto gehen die Drehbücher von Lone Scherfigs "An Education" oder "Der große Trip" von Jean Marc Vallee und jüngst überzeugte seine Arbeit für die britisch-irisch-kanadische Coproduktion "Brooklyn" von John Crowley. Bei uns erhielt der Film den Zusatz "Eine Liebe zwischen zwei Welten" und nimmt Bezug auf den Zwiespalt, mit dem die junge Irin Elis Lacey (Saoirse Ronan) Anfang der 50er Jahre konfrontiert ist. Der Film wurde dreimal für den Oscar nomniniert. Für Hauptdarstellerin Saoirse Ronan (ausgesprochen "Sheesa") war es nach "Abbitte" bereits die zweite Nominierung. Ausserdem wurde Nick Hornby nominiert und der Film wurde auch in den Kreis der besten Filme des Jahres gewählt. Tatsächlich liefert vor allem die klasse Hauptdarstellerin, die auch in Peter Jacksons "In meinem Himmel" oder in Neil Jordans "Byzantium" überzeugte, erneut eine großartige Leistung in diesem sehr schönen und rührenden Film ab.
Elis wächst in Enniscorthy, County Wexford im Südosten Irlands in einfachen Verhältnissen auf. Sie arbeitet als Verkäuferin im Laden bei der unbeliebten Miss Kelly (Brid Brennan). Doch sie hat vor ein völlig neues Leben zu beginnen. Sie wagt es - unterstützt von ihrer älteren Schwester Rose (Fiona Glascott) - nach Amerika zu gehen. Dort hat ihr der katholische Priester Father Flood (Jim Broadbent) eine Stelle in einem exklusiven Kaufhaus vermittelt. Der Abschied von ihrer Schwester und ihrer verwitweten Mutter (Jane Brennan) fällt ihr sehr schwer und tatsächlich hat sie in der neuen Heimat starkes Heimweh. Sie lebt mit anderen irischen Mädchen, die ausgewandert sind, in einem Boardinghaus, das von Madge Kehoe (Julie Walters) geleitet wird. Erst als sie bei einem irischen Tanzabend den jungen Tony Fiorello (Emory Cohen) kennenlernt, verschwindet ihre Traurigkeit. Tony kommt aus einer italienischen Familie, die Elis bald in ihr Herz schließt. Nicht nur deshalb, weil ihr von den Mädels im Boardinghaus gezeigt wurde, wie man Spaghetti isst ohne sich und den Nebenmann am Tisch zu bekleckern. Dann erhält sie aber eine schreckliche Nachricht aus der Heimat und Elis beschließt nach Irland zu reisen. Obwohl sie Tony vor der Abreise heiratet, verheimlicht sie diese Tatsache in der alten Heimat und plötzlich erscheint auch die kleine Stadt, in der sie aufwuchs, als sehr attraktiv. Ein guter Job bietet sich an und mit Jim Farrell (Domnhall Gleeson) ein attraktiver Mann aus gutem Haus...


In "Brooklyn" geht es im Grunde um eine Geschichte, die bereits Dutzende Male beschrieben worden ist - es geht um die Einsamkeit in der Fremde, um den Schock nach dem Sprung ins kalte Wasse, aber auch um die Möglichkeiten, die sich einer neuen Welt bieten. Die starke Bindung an die Heimat wird offenbar und die Heldin der Geschichte muss entscheiden, ob das Vertraute Zuhause stärker wiegt als das Gefühl der Liebe. "Home is where your heart is" könnte man sagen. Dabei ist der Film sehr einfach konzipiert, aber durchweg sympathisch. Bereits auf der Überfahrt lernt Elis die Tücken in der Fremde kennen. Lernen ist angesagt. Und "Brooklyn" hat seine Reize. Vor allem auch, wie der Stadtteil New Yorks im Film dargestellt wird - nämlich das Brooklyn der kleinen Leute. Die Wochentage sind von Arbeit geprägt, am Wochenende gehen die Mädels ins  Kino, in Filme wie "Der Sieger", der ja von der alten Heimat erzählt oder in "Singin´in the Rain" von Gene Kelly. Natürlich kann man "die Liebe zwischen zwei Welten" auch mit "eine Frau zwischen zwei Möglichkeiten" übersetzen. Und es scheint so, dass das triste Leben in der Kleinstadt beim Besuch völlig neue Reize bietet. Auch Elis wird von ihrem Umfeld anders wahrgenommen. Sie strahlt viel mehr Selbstsicherheit aus. Für kurze Zeit träumt sie das Leben in Irland. Erst die böse, gehässige Miss Kelly lässt sie aufwachen. "Brooklyn" überzeugt durch sein großartiges Schauspielensemble. Neben der Hauptdarstellerin überzeugt auch im Besonderen Julie Walters, Domnhall Gleeson und Emory Cohen (The Place beyond the Pines).



Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.

Der große Minnesota Überfall




Regie: Philipp Kaufman

Der letzte Coup des Cole Younger...

Jesse Woodson James (5. September 1847 - 3. April 1882) ist einer der berühmtesten amerikanischen Banditen. Nach seinem Tod wurde das Mitglied der James und Younger Bande eine legendäre Figur des Wilden Westens. In Dutzenden von Filmen wurde sein Leben und Wirken wiedergegeben. Im ersten Film "Jesse James under the Black Flag" aus dem Jahr 1921 spielte sogar Jesses Sohn Jesse James jr. die Titelrolle. Berühmt wurden "Jesse James, Mann ohne Gesetz" (Henry King, 1939 mit Tyrone Power) und die Fortsetzung "Rache für Jesse James" (Fritz Lang, 1940). Es folgten "Ich erschoß Jesse James" von Samuel Fuller und "Rächer der Enterbten" von Nicholas Ray. Besonderen Kultstatus bei den Westenfans hat natürlich auch die Walter Hill Verfilmung "Long Riders" aus dem Jahr 1980. Im Jahr 2007 legte Regisseur Andrew Dominic mit seinem gelungenen "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford" das Augenmerk auf den Mörder von Jesse James. Auch Philip Kaufmanns "Der große Minnesota Überfall" ist auch eher ungewöhnlich: Er stellt Jesse James Spießgesellen Cole Younger in den Mittelpunkt der Geschichte.
Und obwohl der großartige Darsteller Robert Duvall den Jesse James verkörpert, spielt er in Kaufmanns Film nur die zweite Geige - Cliff Robertson (Der Kandidat, Schwarzer Engel, Oscar für "Charly") dominiert mit seiner sehr guten Rolle den gelungenen Spätwestern.
Der Film schildert diesen "Great Northfield, Minnesota Raid", der sich tatsächlich am 7. September 1876 zugetragen hat. Sein Ausgang wird in Northfield sogar jährlich mit einem fünftägigen Volksfest mit zahlreichen Attraktionen, darunter die Inszenierung des Überfalls,  gefeiert. Damals - in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts waren die James Brüder (Robert Duvall/John Perce), die Younger Brüder (Cliff Robertson, Lukas Askew, Matt Clark) und weitere Kumpane (R.G. Armstrong, Wayne Sutherlin) bereits berüchtigte Banditen. Doch nach den Wirren des Amerikanischen Bürgerkriegs wird der Bande in ihrem Heimatstadt Missouri zunächst Amnestie gewährt. Vor allem Cole Younger verspricht sich viel davon, denn dies würde bedeuten, dass man das Banditenleben aufgeben könnte und wieder in der bürgerlichen Gemeinschaft aufgenommen wäre. Doch die Pinkerton Detektive, engagiert von der Eisenbahn, denken nicht daran, sich an die Amnestie zu halten. Sie machen weiterhin Jagd auf die Banditen - tot oder lebendig und engagieren Auftragskiller. Auch Jesse und sein Bruder Frank planen weiterhin unbeirrt weitere Überfälle. Gemeinsam mit einigen Bandenmitgliedern machen sie sich auf den Weg nach Northfield, um dort die Bank zu überfallen. Cole zieht es auch in den Norden - wie er sagt - um Jesse von einer großen Dummheit zu bewahren. Er will sogar vor Jesses Männern mit seiner Gruppe zuerst in der Stadt sein. Unterwegs erfährt er, dass die Amnestie auf sehr wackeligen Beinen steht, denn sie soll durch die Bestechung der entsprechenden Politiker sogar bald wieder aufgehoben werden. Tatsächlich ist Younger mit seinen Männern zuerst in der Stadt, wo sich angeblich die größte Bank weit und breit befindet. Doch zuerst soll die Bank noch ordentlich mit Geld der Bürger befüllt werden. Younger macht den Bankier Wilcox (Robert H. Harris) zu einem Komplizen. Der allerdings ahnt nicht, dass der Viehbaron, für den Younger sich ausgibt, die Bank berauben will. Mittlerweile taucht auch Jesse mit den Männern auf. Leider wird der Überfall zum Desaster und nun sind nicht nur die Pinkerton Detektive auf ihren Fersen, sondern auch ein zu allem entschlossener Lynchmob braver Bürger aus Northfield (Dana Elcar/Donald Moffat u.a.). Eine Mitglieder der Bande werden im Kugelhagel erschossen. Mit einem Verletzten im Schlepptau findet die Bande vorerst ein Versteck bei einer alten Granny (Madeleine Taylor Holmes)....


Ich finde Kaufmanns Western sehr gelungen. Er hat als Regisseur zwar nur 13 Filme vorzuweisen, aber es befinden sich einige Kultfilme in seiner Filmographie: Vor allem das Remake der Bodysnatchers "Die Körperfresser kommen" ist ein großartiger Horrorbeitrag aus den 70ern. Auch "The Wanderers" genießt inzwischen Kultstatus. Sein Luft- und Raumfahrtfilm "Der Stoff, aus dem die Helden sind" kam sogar zu Oscarehren (Ton, Schnitt, Musik, Toneffektschnitt)  und für "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" bekam er gemeinsam mit Jean Claude Carriere eine Oscarnomnierung für das beste adaptierte Drehbuch. "Der große Minnesota Überfall" zeigt einen Cliff Robertson in Hochform und Kaufman setzte auf bewährte Zutaten des 70er Jahre Spätwesten und überzeugt durch mächtig viel Zeitkolorit.



Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.

Freitag, 17. Juni 2016

Spectre



















Regie: Sam Mendes

Bonds Reise in die Vergangenheit...

Es steht wohl nun fest: Daniel Craig wird keinen weiteren Bond Film mehr machen. Damit ist der 24. Film aus der offiziellen James Bond Filmreihe und Craigs Vierter in der Titelrolle auch mit einem Schlußstrich verbunden. Zurück bleibt ein sehr überzeugendes Quartett mit den Filmen "Casino Royale" (2006), "Ein Quantum Trost" (2008), "Skyfall" (2012) und dem neuen Abenteuer "Spectre", das 2015 von Sam Mendes (American Beauty, Jarhead, Road to Perdition) gedreht wurde. Damit saß der Oscargewinner zum zweiten Mal auf den Regiestuhl für einen Bond Film. Und zum zweiten Mal seit es Bond Film gibt, gab es nach "Skyfall" auch für "Spectre" den Oscar für den besten Filmsong. Dieser wurde diesmal von Sam Smith gesungen und heißt "Writings on the Wall". Wie in jedem Bond wird der Filmsong gebührend in der sehr gut gemachten Titelsequenz präsentiert, aber zuerst präsentiert "Spectre" eine spannungsgeladene Szene in Mexico-City, während dem Tag der Toten, die von Kameramann Hoyte van Hoytema sehr künstlich, aber auch künstlerisch sehr gelungen, bebildert wurde und gleichzeitig Erinnerungen an "Leben und sterben lassen" wachruft. Bond (Daniel Craig) ist Terroristen auf der Spur, die ein vollbesetztes Stadion in die Luft jagen wollen. Da muss sogar Bond Girl Estrella (Stephanie Sigman) auf guten Sex im Hotelzimmer verzichten, wenn Bond die Lizenz zum Töten benutzen muss. Er eliminiert die beiden Verbrecher und verhindert das Attentat. Aber sein Einsatz unter Lebensgefahr in einem Helikopter wird ihm nicht gedankt. M (Ralph Fiennes) suspendiert ihn, da er keinen offiziellen Auftrag hatte und C (Andrew Scott), Chef des Joint Intelligence Service will sowieso das Doppel-Null System abschaffen und den britischen Inlandsgeheimdienst MI5 und den britischen Auslandsgeheimdienst MI6 fusionieren. Dies soll der erste Schritt sein zu einer weltweiten Geheimdienst-Kooperation zwischen nen Ländern. Ziel ist die ultimative globale Überwachung. Bond arbeitet geheim im Auftrag der verstorbenenen M (Judi Dench), die ihn aufforderte einen Mann names Sciarra zu finden, zu töten und seine Beerdigung nicht zu verpassen. Die beiden ersten Befehle hat er erfüllt, Sciarra war einer der getöteten Mexico Terroristen und bei seiner Beerdigung in Rom lernt er dessen Witwe (Monica Belucci) kennen. Auch hier herrscht gleich tödliche Gefahr und Bond dringt auch in ein Treffen einer kriminellen Organisation ein, zu der Sciarra gehörte. Durch das Vorzeigen eines Octopus-Rings bekam er Zugang zu diesem Zirkel. Dort wird er von dem Anführer (Christoph Waltz) erkannt. Nur mit Mühe kann Bond fliehen und die Spur führt zum "Blassen König" und zu dessen Tochter Madeleine (Lea Seydoux), die ihn großer Gefahr schwebt. Im Laufe seiner Mission bekommt Bond auch Hilfe von Moneypenny (Naomie Harris) und Q (Ben Whishaw)und vor allem wird er in tragischer Weise mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert...



Und der Zuschauer erlebt ein Bondabenteuer, das keine Wünsche offen lässt. Bei einer Laufzeit von 148 Minuten kommt keine einzige Sekunde Langeweile auf. Der Film "Spectre" nimmt sehr gelungen auch wieder alte Bond Themen auf, so taucht - wie der Titel des Films schon sagt - die Organisation Spectre wieder auf. Und mit ihr natürlich auch der alte Widersacher Ernst Stavro Blofeld. Tolle Locations und atmosphärisch dichte Szenen lassen "Spectre" nicht schlechter aussehen als der an der Kasse erfolgreichere "Skyfall". Craigs viertes Abenteuer spielte aber immerhin weltweit ca. 880,7 Millionen Dollar ein. Wenn man die inflationsbereinigten Einspielergebnisse aller bond Filme vergleicht, dann ist "Spectre" der vierterfolgreichste Bond aller Zeiten - nach "Skyfall", "Feuerball" und "Goldfinger".




Bewertung. 7,5 von 10 Punkten.

Sieben Sommersprossen




Regie: Herrmann Zschoche

Romeo und Julia in Ostdeutschland...

Herrmann Zschoche (geboren 1934 in Dresden) war in seiner aktiven Zeit ein erfolgreicher Regisseur von authentischen und atmosphärisch glaubwürdig inszenierten Jugendfilmen. Sein 1978 gedrehter DEFA-Streifen "7 Sommersprossen" wurde in der DDR ein riesiger Kassenerfolg. Mehr als 1,2 Millionen Zuschauer wollten die Teenie-Romanze, die in einem Ferienlager spielt, im Kino sehen. Bereits 4 Jahren früher drehte Zschocke den ebenfalls erfolgreichen Jugendfilm "Liebe mit 16" und auch nach "7 Sommersprossen" blieb er dem Genre mit "Und nächstes Jahr am Balaton" treu. Zeitgleich feierten ja auch in den Lichtspielhäusern der BRD solche Teeniestreifen riesige Erfolge. Filme wie "Her mit den kleinen Engländerinnen", "Eis am Stiel", "Grease" oder "La Boum" waren echte Publikumslieblinge. Inspiriert wurde Zschoche durch den 1975 erschienenen und auf der Berlinale mit dem silbernen Bären auszeichnete sowjetische Jugendfilm "Hundert Tage nach der Kindheit", der das erste Verliebtsein und die großen Erwartungen in einem Sommer zwischen Kindheit und Erwachsenwerden schildert. Auch dieser russische Film spielt in einem Ferienlager.
Am Anfang sieht man die Helden der Geschichte in ihrem normalen Umfeld. Karoline (Kareen Schröter) lebt bei ihrer Mutter (Barbara Dittus). Die Frau ist alleinerziehende Mutter von 3 Kindern. Karolines ältere Schwester wurde bereits mit 17 Jahren schwanger und ist mit dem Baby irgendwie überfordert. Robert (Harald Rathman) hat einen reichen Vater, der nicht besonders zufrieden mit seinem Sohn ist. Der wirkt nämlich lustlos und hat ein enttäuschendes Zeugnis heimgebracht. Beide Jugendliche steigen in den gleichen Zug, da beide ins gleiche Ferienlager im Grünen fahren. Während der Zugfahrt gaffen die Jungs die Mädels an und umgekehrt. Da Robert gut aussieht, wird er schnell von vielen Mädchen bemerkt, Marlene (Janine Beilfuß) beobachtet den begehrten Jungen durch ihren kleinen Spiegel. Was keiner weiß: Robert und Karoline kennen sich von früher und sind schon mal beinahe "miteinander gegangen" - doch als Robert wegzog endete der Kontakt. Im Ferienlager herrscht eine strikte Aufteilung von Jungen und Mädchen, die sich auch nicht gegenseitig in ihren Baracken besuchen dürfen. Die Lagerleiterin Frau Kränkel (Christa Löser) fordert Disziplin und Anstand.
Der junge Betreuer Benedikt (Jan Bereska) flirtet mit der jungen Betreuerin Bettina (Evelyn Opoczynski) und beide haben eine viel moderne und lockere Einstellung. Trotz des streng reglementierten Tagesablaufes und der Überdosis an Körperertüchtigung weckt Benedict das Interesse der Kids für Shakespears "Romeo und Julia" und will mit ihnen gemeinsam das Stück aufführen. Dies passt der Lagerleiterin gar nicht, vor allem sieht sie eine Gefahr wegen des Inhalts. Die Jügendlichen könnten ja auf dumme Gedanken kommen. Doch diese dummen Gedanken spielen auch ohne Theaterstück schon eine große Rolle - vor allem bei Robby und Karoline. Beim Nacktbaden finden sie wieder zueinander und genießen das Verliebtsein. Da sie zu spät im Camp erscheinen, gibt es Konsequenzen. Vor allem auch deshalb, weil unter Karolines Kissen ein Päckchen mit Antibabypillen gefunden wird...



Am Ende darf Karoline die Julia spielen und nicht Konkurrentin Marlene, die von einer Wespe gestochen wird. Selbst die strenge Lagerleiterin ist begeistert und wird durch die zeitlose Liebesgeschichte zu Tränen gerührt. Ende gut, alles gut. Ein schöner Sommerfilm ist Herrmann Zschoche hier gelungen. Er setzt nicht auf Kalauer ala "Eis am Stiel" oder "Cola Candy Chocolate", sondern nimmt die Gefühle des ersten Verliebtseins sehr ernst.



Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.