Regie: Toa Fraser
Die Rache des jungen Häuptling..
Bei der Oscar-Verleihungen 2014 nominierte Neuseeland den Film "The
Dead Lands" als ihren eigenen Kandidaten in der Kategorie des besten
ausländischen Films. Der Film schaffte es aber nicht zu den fünf
glücklichen Ländern, die dann auch nominiert wurden. Aber immerhin
erscheint das Maori Rachedrama nun als deutsche DVD- Ausgabe. Toa
Fraser heißt der Regisseur, der uns einen Einblick in das Leben der
neuseeländischen Ureinwohnern gewährt. Gleich zu Beginn wird man sehr
stark an Mel Gibsons wuchtigen Maya-Film "Apoclaypto" erinnert und
dieser Eindrück bleibt auch eine gewisse Zeit bestehen. Dann verändert
sich aber "The Dead Lands" zunehmend und beschreitet einen anderen Weg
als das Vorbild. Gibsons Film bleibt archaischer, Toa Frasers Film legt
dann irgendwann deutlich stärker sein Augenmerk auf Action und Kampf und
vernachlässigt dabei die Story, die dann etwas schleppend wird - im
Gegensatz blieb "Apocalypto" immer dynamisch und voller Energie. Freunde
von Kampfszenen dürften aber bei "The Dead Lands" dennoch auf ihre
Kosten kommen, denn diese Szenen sind professionell choregraphiert und
inszeniert. . Leider nutzt die Inszenierung die traumhaften Landschaften
Neuseelands viel zu wenig…hier wäre deutlich mehr möglich gewesen. Das
sprituelle und geisterhafte Element, ebenfalls in beiden Filmen
vorhanden, kommt auch in Gibsons Film besser zur Geltung, da er bis zum
Ende seine Geheimnisse behält - und "Dead Lands" gibt sie preis und
entzaubert sie. So auch diesen geheimnisvollen Menschenfresser, ein
Untoter...jenseits unseer Realität, in dessen Gebiet man nur den
sicheren Tod findet. Aber zuerst erleben wir den Besuch von
Häuptlingssohn Wirepa (Te Kohe Tuhaka) zu seinen Feinden, mit denen aber
schon seit Jahren Frieden herrscht. Was vor allem diesem von Wirepa
gehassten Feind zu verdanken ist, denn dieser Häuptling, ein großer
Krieger, ist aber auch ein Mann des Friedens, der Vernuft und der
Versöhnung. Er hat auch einen Sohn. Hongi (James Rolleston), gerade mal
17 Jahre alt und im Gegensatz zu Vater hat der sanfte Junge eher wenig
die Gene des Kriegers in sich.
Der Glauben der Maori
schreibt vor, dass die Ahnen nur in Frieden ruhen können, wenn die Täter
zur Rechenschaft gezogen werden. DAher bricht Wirepa den
Waffenstillstand und überfällt mit seinen Kriegern in der Nacht das
ahnungslose Dorf. Alle Krieger werden abgeschlachet. Auch Hongis Vater.
Nur Hongi selbst kann entkommen. Er sinnt aber Rache. Was allerdings ein
himmelsfahrtskommande werden mus, denn der Junge ist den kriegerischen
Feinden in allem unterlegen. Er verfolgt aber die Feinde. Diese nehmen
den Weg in die gefürchteten "Dead Lands", dort wo das Monster lebt. Die
Jagd ist eröffnet, aber noch ist nicht genau klar, wer wen jagt...
Der
Film mit einer Laufzeit von 103 Minuten kann in den ersten 40 Minuten
irgendwie begeistern, dann flacht das Ganze etwas ab. Vermutlich weil
die Gibson Variante doch die einzig richtige war, wie man so einen Stoff
verfilmen kann. Allerdings kann der neuseeländische Verwandte immerhin
mit einigen tollen Schauwerten aufwarten. Die Landschaftsaufnahmen sehen
spektakulär aus. Die Dialoge bewegen sich in einem sehr einfachen
Rahmen, es geht allen irgendwie um Ruhm und Ehre und um die Erinerung an
die Ahnen. Also die Klischees, die Mel Gibson vermieden hat, sind hier
dann schon immer wieder mal zu finden.
Bewertung: 6 von 10 Punkten.