Sonntag, 23. September 2018

Black Panther

























Regie: Ryan Coogler

Neues aus Watanka...

"Black Panther" ist der 18te Film innerhalb von Marvel Cinematic Universe und inzwischen auch einer der erfolgreichsten Blockbuster dieser Reihe. Platz 1 in Sachen Einspielergebnis geht zwar an den aktuellen "Avengers: Infintity War" mit dem bombastischen Umsatz von 2,046 Milliarden Einspielergebnis und damit Platz 4 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Es folgen "Avengers" mit 1,518 Milliarden und "Avengers II" mit 1,405 Milliarden, auf dem 4. Rang der Marvel Filme liegt aber schon der "Black Panther" mit fulminanten 1,346 Milliarden - dieses Megaergebnis reicht zum 9. Rang im Gesamtfeld der erfolgreichsten Filme aller Zeiten.
Dabei ist "Black Panther" aufgrund seiner Message (die am Ende des Films noch einmal hervorgeholt wird) geradezu prädestiniert von der Kritik in der Luft zerrissen zu werden - was auch tatsächlich dann so kam.
Der Film wurde von Ryan Coogler inszeniert, der nach seinem hochgelobten Black Cinema Beitrag "Nächster Halt, Fruitvale Station" den Blockbuster "Creed - Rockys Legacy" drehte. Dort spielte Newcomer Michael B. Jordan den Adonis Johnson und machte eine gute Figur - so gut, dass er in "Black Panther" die Rolle des Widersachers N´Jadaka übernahm.
Der macht dem Schwarzen Panther T´Challa (Chadwick Boseman) im Laufe der Geschichte das Leben schwer. T´Challa steigt nach dem Tod seines Vaters auf den Thron des afrikanischen Staates Wakanda. Wakanda gilt für den Rest der Welt als armes Entwicklungsland, doch in Wahrheit ist der Staat alles andere als Dritte Welt Land.
Durch einen Meteoriteneinschlag erhielt das Land mit dem Metall Vibranium eine nie versiegende Rohstoffquelle. Dies ermöglicht dem Staat sogar eine riesige Tarnvorrichtung als Schutz, die für die restliche Welt unsichtbar ist. Die Führer von Wakanda entschieden sich auch für die Isolation vom Rest der Welt - obwohl sie mit ihren Vorkommen ein Segen für die gesamte Menschheit sein könnten. Doch neben dem Segen liegt auch der Fluch. Und was wäre, wenn diese Rohstoffe in falsche Hände kämen ?
Eine Eingangsszene führt zurück ins Jahr 1992. Dort besucht der damalige König von Wakanda T´Chaka (John Kani) mit seinem Gefolgsmann Zuri (Denzel Whitaker, später wird die Figur von Forest Whitaker dargestellt) seinen jüngeren Bruder N´Jobu (Sterling K. Brown) und entlarvt diesen als Spion für die USA. Es kommt zum Streit und der König tötet seinen eigenen Bruder. Unten auf der Straße spielt ein kleiner Junge mit anderen Kindern.
Diese unbedeutende Szene wird später noch von größerer Bedeutung sein. Jedenfalls ist das Geheimnis des Vibraniums durch den Gangster Ulysses Klaue (Andy Serkis) in großer Gefahr.
Doch es vergehen einige Jahre...in Österreich kommt es zum Attentat auf König T´Chaka. Nun soll T´Challa (Cahdwick Boseman) seinem Vater auf den Thron folgen. Doch die Gesetze des Landes sehen eine gefährliche traditionelle Zeremonie vor, bei der dem Anwärter die Kräfte des Panthers genommen werden. Er muss sich geschwächt seinen Herausforderern im Kampf auf Leben und Tod stellen. T´Chaka holt seine Exfreundin Nakia (Lupita N´Yong´o) extra für die Zeremonie aus Nigeria. Auch seine Mutter (Angela Basset) und seine jüngere Schwester Prinzessin Shuri (Letitia Wright) sind zugegen, als er von M´Baku (Winston Duke) zum Kampf herausgefordert wird. Doch der wird von T´Challa besiegt. Nun ist er der Herrscher und die Garde von General Okoye (Danai Gurira) ist ihm bedingungslos ergeben. Doch zur gleichen Zeit droht Gefahr in der Gestalt von Klaue und dem Exsoldat Erik Killmonger (Michael B. Jordan), dessen wahre Identität erst später offenbar wird...




Interessanterweise wird die Figur des Black Panther auf dem Höhepunkt der Bürgerrechtsbewegung in den 60ern von Stan Lee und Jack Kirby erfunden. Die Verweise zur Rassismusdebatte sind daher gewollt und waren zu dieser Zeit auch notwendig. Dunkelhäutige Helden braucht das Land...man wollte der schwarzen Leserschaft eine popkulturelle Identifikationsfigur anibeten.
Dabei kommt auch diesem reichen Industriestaat Wakanda eine besonders vorteilhafte Rolle zu, denn die ist dem Rest der Welt technisch fast ein Jahrhundert voraus. Ein schönes Märchen irgendwie....auch in Sachen Gleichberechtigung ist Wakanda ein Traum. Die Frauen haben Macht, sie sind stark - die Leibgarde des Königs besteht ausschließlich aus Frauen. Auch in technischem Wissen und Können sind sie ihren Männern ebenbürtig - wie die kleine Schwester des Königs beweist.
In einem gewissen Maß verschmelzt so die Weltgeschichte mit der imaginären Marvel Welt. Am Ende des Films muss entschieden werden, ob die reiche Afrikanation ihre Schätze für die Aussenwelt öffnet, um die Probleme der amerikanischen Brüder und Schwestern zu beheben. Somit hat der Film auch einen gewissen Subtext zu bieten, wenn man hinter die Action schaut. Ob man dies allerdings als ernstzunehmend anerkennt, bleibt im Auge des Betrachters. Als knalliger Action-Blockbuster ist "Black Panther" immerhin recht unterhaltsam und von der für "Mudbound" oscarnominierten Kamerafrau Rachel Morrison üppig bebildert.
 



Bewertung: 6 von 10 Punkten. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen