Donnerstag, 27. Dezember 2012

Faust



Regie: Alexander Sokurow

Seelenverkauf...

Die Geschichte des Doktor Johannes Faustus und seines Pakts mit Mephisto, gehört zu den am weitesten verbreiteten Stoffen in der europäischen Literatur seit dem 16. Jahrhundert. Das lückenhafte Wissen über den historischen Johann Georg Faust (wohl etwa 1480–1540) und sein spektakuläres Ende begünstigten Legendenbildungen und ließ Schriftstellern, die sich mit seinem Leben befassten, einigen Spielraum. Eigenschaften des Fauststoffs, die in den unterschiedlichsten Versionen wiederkehren, sind Fausts Erkenntnis- oder Machtstreben, sein Teufelspakt und seine erotischen Ambitionen.
Der menschliche Zwiespalt zwischen der Kraft des Glaubens und der  wissenschaftlichen Erkenntnis wurde zu einem Hauptthema des Stoffes. Faust ist die über seine Grenzen hinaus strebende Figur.
Der russische Film "Faust" transportiert seinen Helden ins Deutschland des 19. Jahrhunderts.
Der Gelehrte Faust (Johannes Zeller) ist dem Geheimnis des Lebens auf der Spur. Gemeinsam mit seinem Famulus Wagner (Georg Friedrich) schneidet er Leichen auf, um so die Seele zu finden.
Auch plagen ihn finanzielle Sorgen, so nimmt er Kontakt mit dem geheimnisvollen Wucherer (Anton Adassinsky) auf, gemeinsam erkunden sie die Heimatstadt, die insgesamt wie ein Labyrinth oder Irrgarten wirkt.
Er sieht dort im Bad zum ersten Mal den ekelerregenden Körper des Wucherers, aber auch die junge und schöne Margarete (Isolda Dychauk), in die er sich unsternblich verliebt und sie sehr begehrt.
Doch die Stadttour mit dem Pfandleiher geht weiter. Hinein ins Wirtshaus, wo der Begleiter Streit anfängt und wo sie beide sehr schnell flüchten müssen, denn eh er sich versah wurde Faust zum Mörder...




Ein sehr faszinierender Film, den Alexander Nikolajewitsch Sokurow hier bemacht hat und der auch das Potential der Nachhaltigkeit hat.
Denn es sind einige Szenen wirklich brilliant, auch wenn der Film nicht immer einfach und schnell zugänglich ist.
Bei den Filmfestspielen in Venedig bekam der Film 2011 den Goldenen Löwen, der Historienfilm wurde auch für 2 Europäische Filmpreise (Bruno Delbonnel für beste Kamera und Jelena Schukowa fürs Szenebild) nominiert.
Tatsächlich ist die Kamera sehr gewagt eingesetzt, manche Einstellungen hat Debonnel sehr künstlich, wie zerbrechliches Glas, aussehen lassen.
Der Film thematisiert die Macht des Geldes, die Einfachheit des Seelenverkaufs, auch Liebe, Macht und Wissen. All dies in einer Stadt oder in der finstersten Erde.




Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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