Dienstag, 2. Juli 2019

Fame - Der Weg zum Ruhm

























Regie: Alan Parker

An der High School of Performing Arts...

Der britische Regisseur Alan Parker wurde durch seinen Gefängnisfilm "12 Uhr Nachts" weltberühmt. Die MGM machte ihm daraufhin das Angebot für das Studio einen Musicalfilm zu drehen. "Fame" wurde ebenfalls ein großer Erfolg und spielte 21, 2 Millionen Dollar ein. Auch in den Folgejahren blieb der Brite diesem Genre treu. Er drehte 1982 "Pink Floyd - The Wall", 1991 wieder in Großbritannien "The Commitments" und 1996 "Evita" mit Weltstar Madonna.
"Fame" selbst war so erfolgreich, dass im Anschluß an den Film eine sehr erfolgreiche TV-Serie ins Leben gerufen wurde, die Darsteller Gene Anthony Ray, Debbie Allen und Lee Curerri spielten auch dort mit. Irene Cara machte eine gute Karriere als Popsängerin. Paul McCrane und Barry Miller hatten auch nach "Fame" gute Rollenangebote und wurden zu gefragten Schauspielern.
Natürlich war auch der Soundtrack sehr erfolgreich. Der Titelsong "Fame" wurde als Single veröffentlicht und erreichte Rang 4 in den Billboard Top 100. In Großbritannien war der Song sogar Spitzenreiter der Charts und darüberhinaus die zweiterfolgreichste Hitsingle des Jahres. Als Nachfolgesingle wurde auch Irene Caras Ballade "Out here on my own" ein Hit. Unvergessen auch die Hits "Red Light" von Linda Clifford und "I Sing the Body Electric" mit dem gesamten Ensemble. Paul McCrane, der in "Fame" den introvertierten Schwulen Montgomery McCrane spielt, steuerte mit "Dogs in the Yard" und "Is it okay if I call you mine ?" zwei schöne lyrische Songs bei.
"Fame" ist Musical, aber gleichzeitig auch ein stimmungsvoller und lebensbejahender New York Film. Er ist auch Zeitgeistfilm und begeistert mit der perfekten Atmosphäre der End-Siebziger Jahre - einer Zeit, in der die Discowelle auf dem Höhepunkt war. Als Teenager hab ich diesen Film geliebt und mehrmals im Kino gesehen. Er hat das Lebensgefühl der damals jungen Generation perfekt wiedergegeben. Heute sowohl ein Klassiker, als auch totale Nostalgie.
Der Film ist in fünf Episoden aufgeteilt. Die erste schildert die Aufnahmeprüfung an der High School of Performing Arts (heute Fiorello H. LaGuardia High School). Die Schule bedeutet für die künstlerisch begabten Teenager im Optimalfall Berühmtheit und der Weg zum Ruhm. Man kann dort seinen Traum verwirklichen, aber es ist auch ein harter Weg, wie der Lehrer (Jim Moody) klar macht: Nur 500 Schauspieler in den USA können von ihrem Job richtig gut leben. Die Aufnahme-Sequenz erinnert ein bisschen an das Erfolgsmusical "A Chorus Line" und stellt die Protagonisten vor: Doris Finsecker (Maureen Teefy) ist ein schüchternes, jüdischen Mädchen, dass unter der Fuchtel ihrer dominanten Mom (Tresa Hughes) steht. Montgomery (Paul McCrane) hat eine berühmte Schauspielermutter, ist aber depressiv und still. Er kommt mit seiner Sexualität nicht zurecht. Ein ganz anderes Gemüt hat der vorlaute Ralph Garzy (Barry Miller), er sich durch seine Selbstsicherheit aber gut in Szene setzen kann. Gesanglich gut drauf ist die hübsche CoCo Hernandez (Irene Cara), die wie Ralph aus den unteren Schichten der Bevölkerung stammt. Die schule nimmt in drei Abteilungen Schüler auf: Musik (auch Instrumentalisten), Schauspiel und Tanz. In "Musik" hat der Soundtüftler Bruno Martelli (Lee Curreri) große Chancen. Im Tanz begeistert der aus dem Ghetto stammende Leroy Johnson (Gene Anthony Ray), der eigentlich nur seine Freundin zum Casting begleitete und später aufgenommen wird - seine Freundin nicht. Lisa (Laura Dean) ist begeisterte Tänzerin, wie auch die arrogante, aus besten Hause stammende Hillary van Doren (Antonia Franceschi), die allerdings erst später augenommen wird.






Die Lehrer sind für "Musik" Mr. Shorofsky (Albert Hague), für Englisch" Mrs. Sherwood (Anne Meara),für "Tanz" Miss Berg (Joana Merlin) und "Drama" Mr. Farrell (Jim Moody) und alle vier haben sehr strenge Richtlinien. In den nächsten Episoden werden jeweils die vier Schuljahre skizziert. Am Ende steht eine Abschlussfeier und der Zuschauer erkennt, dass sich die jungen Leute, die damals die Aufnahmeprüfung bestanden haben, innert dieser vier Jahre auch in ihren Persönlichkeiten verändert haben...manche positiv, andere weniger günstig.






Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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