Regie: James Mangold
Teufelskerle...
Regisseur James Mangold beweist immer wieder seine Vielseitigkeit
und auch sein Interesse an sehr vielen Filmgenres. Sein erster Erfolg
"Copland" war ein Copthriller. "Durchgeknallt" war eine etwas andere
Coming of Age Story über junge Mädchen in der Psychiatrie. Der Film
brachte Angelina Jolie für ihre Rolle als Soziopathin Lisa Rowe einen
Oscar als beste Nebendarstellerin ein. "Identität" war ein
verschachtelter Horrorbeitrag und "Walk the line" erzählte aus dem Leben
des Country Sängers Johnny Cash. Auch mit diesem Film verhalf er einer
Schauspielerin zum Oscar: Reese Witherspoon bekam den Preis für ihre
Rolle als June Carter. Es folgte das Westernremake "Todeszug nach Yuma"
es war die erste Zusammenarbeit von Mangold mit dem Schauspieler
Christian Bale. Seine bisher größten Kassenerfolge gelangen ihm mit den
X-Men Filmen "Wolverine - Weg eines Kriegers" und "Logan - The
Wolverline". Für "Le Mans 66 - Gegen jede Chance" (Originaltitel: Ford
v. Ferrari) kam es zu einer erneuten Zusammenarbeit mit Christian Bale,
der im Film die Rolle des tollkühnen Rennenfahrers Ken Miles spielt.
Ken ist ein Hitzkopf und sagt was er denkt. Diplomatie liegt ihm
nicht. Aber dafür ordnet er alles seiner Frau Mollie (Caitriona Balfe)
und Sohn Peter (Noah Jupe) unter - selbst seine Leidenschaft für den
Autos und den Autorennsport. Der unbequeme Brite ist allerdings für den
ehemaligen Rennfahrer und Sportwagenkonstrukteur Carroll Shelby (Matt
Damon) der beste Rennfahrer überhaupt. In einer der ersten Szenen des
insgesamt 153 Minuten langen Film über vergangene Sportgeschichte sieht
man Shelby selbst als er noch selbst Rennen fuhr und obwohl er bei einem
Zwischenstopp zu brennen anfing, stieg er sofort wieder in den Wagen um
weiter zum Sieg zu fahren. Genauso ein Teufelskerl ist auch Ken Miles,
mit dem Shelby schon seit längerem befreundet ist. In dieser Zeit sinken
auch die Absatzzahlen von Ford und Henry Ford II (Tracy Letts) braucht
dringend ein jugendlicheres Image um den Autoabsatz merklich
anzukurbeln. Dies soll damit gelingen, dass Ford mit einem Rennwagen
beim prestigeträchtigen, 24stündigen Autorennen von Le Mans teilnehmen
soll und dort auch den Konkurrenten Enzo Ferrari (Remo Girone) besiegen
soll, mit dem Ford II noch eine offene Rechnung hat. Leider passt der
streitbare Ken nicht in das Firmenkonzept von Ford und beim ersten
Auftritt von Ford in Le Mans gibts daher eine Niederlage. Als Ken im
nächsten Jahr das Rennen in Daytona gewinnt, bekommt er aber seine
Chance in Le Mans endlich für Furore zu sorgen...
Der Film lässt sich sehr viel zeit für die Figuren und selbst
Leute, die sich nicht unbedingt für Autorennsport interessieren, werden
überrascht sein, wie spannend James Mangold die Geschichte dieser beiden
Männer inszeniert hat. Dem griechischen Kameramann Phedon Papamichael
gelingt es bei den Szenen der Autorennen diesen Sport auch als
körperlich anstrengend für die Fahrer einzufangen. Sehr oft wird
Christian Bales angestrengtes Gesicht in der Nahaufnahme gezeigt,
abwechslend mit seinem ebenso verbissenen italienischen Konkurrenten von
Ferrari. Die hitzige Atmosphäre dieser Rennen wird optimal eingefangen
und nicht umsonst gelang es dem Film zwei seiner vier Oscarnominierungen
(Bester Film Bester Schnitt, Bester Tonschnitt, bester Ton) in Siege
umzuwandeln. Michael MCusker & Andrew Buckland erhielten die Trophäe
für den besten Schnitt und Donald Sylvester bekam den Oscar für den
besten Tonschnitt. Auch das Schauspielerduo Matt Damon und Christian
Bale zeigt sich in bester Spiellaune - abwechselnd mit Humor und mit
Tiefe wird ihre Freundschaft dem Publikum näher gebracht.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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