Donnerstag, 2. Juli 2020

Le Mans 66















Regie: James Mangold

Teufelskerle...

Regisseur James Mangold beweist immer wieder seine Vielseitigkeit und auch sein Interesse an sehr vielen Filmgenres. Sein erster Erfolg "Copland" war ein Copthriller. "Durchgeknallt" war eine etwas andere Coming of Age Story über junge Mädchen in der Psychiatrie. Der Film brachte Angelina Jolie für ihre Rolle als Soziopathin Lisa Rowe einen Oscar als beste Nebendarstellerin ein. "Identität" war ein verschachtelter Horrorbeitrag und "Walk the line" erzählte aus dem Leben des Country Sängers Johnny Cash. Auch mit diesem Film verhalf er einer Schauspielerin zum Oscar: Reese Witherspoon bekam den Preis für ihre Rolle als June Carter. Es folgte das Westernremake "Todeszug nach Yuma" es war die erste Zusammenarbeit von Mangold mit dem Schauspieler Christian Bale. Seine bisher größten Kassenerfolge gelangen ihm mit den X-Men Filmen "Wolverine - Weg eines Kriegers" und "Logan - The Wolverline". Für "Le Mans 66 - Gegen jede Chance" (Originaltitel: Ford v. Ferrari) kam es zu einer erneuten Zusammenarbeit mit Christian Bale, der im Film die Rolle des tollkühnen Rennenfahrers Ken Miles spielt. 
Ken ist ein Hitzkopf und sagt was er denkt. Diplomatie liegt ihm nicht. Aber dafür ordnet er alles seiner Frau Mollie (Caitriona Balfe) und Sohn Peter (Noah Jupe) unter - selbst seine Leidenschaft für den Autos und den Autorennsport. Der unbequeme Brite ist allerdings für den ehemaligen Rennfahrer und Sportwagenkonstrukteur Carroll Shelby (Matt Damon) der beste Rennfahrer überhaupt. In einer der ersten Szenen des insgesamt 153 Minuten langen Film über vergangene Sportgeschichte sieht man Shelby selbst als er noch selbst Rennen fuhr und obwohl er bei einem Zwischenstopp zu brennen anfing, stieg er sofort wieder in den Wagen um weiter zum Sieg zu fahren. Genauso ein Teufelskerl ist auch Ken Miles, mit dem Shelby schon seit längerem befreundet ist. In dieser Zeit sinken auch die Absatzzahlen von Ford und Henry Ford II (Tracy Letts) braucht dringend ein jugendlicheres Image um den Autoabsatz merklich anzukurbeln. Dies soll damit gelingen, dass Ford mit einem Rennwagen beim prestigeträchtigen, 24stündigen Autorennen von Le Mans teilnehmen soll und dort auch den Konkurrenten Enzo Ferrari (Remo Girone) besiegen soll, mit dem Ford II noch eine offene Rechnung hat. Leider passt der streitbare Ken nicht in das Firmenkonzept von Ford und beim ersten Auftritt von Ford in Le Mans gibts daher eine Niederlage. Als Ken im nächsten Jahr das Rennen in Daytona gewinnt, bekommt er aber seine Chance in Le Mans endlich für Furore zu sorgen...




Der Film lässt sich sehr viel zeit für die Figuren und selbst Leute, die sich nicht unbedingt für Autorennsport interessieren, werden überrascht sein, wie spannend James Mangold die Geschichte dieser beiden Männer inszeniert hat. Dem griechischen Kameramann Phedon Papamichael gelingt es bei den Szenen der Autorennen diesen Sport auch als körperlich anstrengend für die Fahrer einzufangen. Sehr oft wird Christian Bales angestrengtes Gesicht in der Nahaufnahme gezeigt, abwechslend mit seinem ebenso verbissenen italienischen Konkurrenten von Ferrari. Die hitzige Atmosphäre dieser Rennen wird optimal eingefangen und nicht umsonst gelang es dem Film zwei seiner vier Oscarnominierungen (Bester Film Bester Schnitt, Bester Tonschnitt, bester Ton) in Siege umzuwandeln. Michael MCusker & Andrew Buckland erhielten die Trophäe für den besten Schnitt und Donald Sylvester bekam den Oscar für den besten Tonschnitt. Auch das Schauspielerduo Matt Damon und Christian Bale zeigt sich in bester Spiellaune - abwechselnd mit Humor und mit Tiefe wird ihre Freundschaft dem Publikum näher gebracht.




Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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