Sonntag, 12. Oktober 2025

Horizon


 

 

 

 

 

 

 

Regie: Kevin Costner

Weites Land...

Es ist sehr bedauerlich, dass der erste Teil von Kevin Costners ambitionierter Western-Saga "Horizon" keinen größeren Erfolg in den Kinos hatte. So lässt nun Teil 2, der schon abgedreht ist, noch auf  sich warten. Der Kinostart wurde schon etliche Male verschoben. Ob Teil 3 und Teil 4 dann wirklich realisiert werden, steht leider in den Sternen. Dabei ist der erste "Horizon" Film sehr gutes Erzählkino mit sehr interessanten Figuren. Qualitativ ist "Horizon" auf Augenhöhe mit "Der mit dem Wolf tanzt" und "Open Range". Für mich hat Kevin Costner eine sehr glückliche Hand beim Inszenieren von Western. Der Umsatz an der Kinokasse belief sich auf enttäuschende 38,7 Millionen. Kevin Costner begann 1988 mit der Entwicklung des Drehbuchs für die Filmreihe. Grundlage dafür war seine persönliche Überzeugung, dass die Zuschauer von der wahren Geschichte Amerikas im Wilden Westen inspiriert werden sollten. Im Laufe der Jahre entwickelte Costner das Drehbuch weiter, von ursprünglich zwei Hauptdarstellern bis hin zu einem kompletten Ensemble. Costner erklärte, dass er durch die Erweiterung des Drehbuchs auf vier Einzelfilme die zwölfjährige Geschichte der Vereinigten Staaten, einschließlich der Auswirkungen des Amerikanischen Bürgerkriegs, realistisch darstellen und das Publikum in das Kinoerlebnis einbeziehen wollte. Costner erklärte, dass die Handlung die Erfahrungen der amerikanischen Ureinwohner schildere, als eingewanderte Siedler in ihr Gebiet eindrangen, mit der Begründung, sie hätten europäische Verkäufer für das Land bezahlt. 2003 verhandelte Costner mit der Walt Disney Company über die Produktion. Während der Vorproduktion stellte er jedoch fest, dass dem Studio das erforderliche Produktionsbudget fehlte, und gab die Marke Disney auf. 2014 erweiterte er die Reihe zu einer Trilogie. Die Entwicklung ging über die Jahre weiter, bis Costner 2012 mit Jon Baird am Drehbuch zusammenarbeitete und daraus vier separate Filme wurden, deren Inhalt und Handlung bewusst düsterer sein sollten als seine vorherigen Western. Da kein großes Produktionsstudio von Anfang an beteiligt war, investierte Costner 38 Millionen Dollar aus eigener Tasche in das Budget, zusätzliche Mittel kamen von zwei ungenannten Investoren, und war entschlossen, die Produktion so schnell wie möglich zu beginnen. Im Mai 2024 bestätigte Costner, dass die Horizon-Filmreihe mindestens vier Teile umfassen wird, und erklärte gleichzeitig, dass der Produktions- und Veröffentlichungsplan der ersten beiden Filme teilweise auf seinem persönlichen Wunsch beruhte, das Drehbuch noch zu seinen Lebzeiten verwirklicht zu sehen. Er wollte sicherstellen, dass sein Sohn Hayes die Figur spielen konnte, die er für ihn geschrieben hatte, bevor er der Rolle entwachsen war. Hayes bekam die Rolle des Jungen Nathaniel Kittredge, der beim Angriff der Indianer nicht mit seiner Mutter flüchtet, sondern sich entscheidet bei seinem Vater zu bleiben und zu sterben.  Überhaupt ist der Einsatz der jungen Darsteller das Salz in der Suppe. Georgia MacPhail als Schwester von Nat, die das Massaker gemeinsam mit der Mutter überlebt und ein Trauma davonträgt oder auch Etienne Kellici als Russell Ganz, ein kleiner Junge, der beim Angriff auf Horizon verwaist ist und von einer Söldnerbande aufgenommen wird um sich an den Indianern zu rächen. Auch jugendliche Indianer und deren Gefühle werden in den starken Bildern gezeigt.  1859 markieren zwei Landvermessertrupps im San Pedro Valley im Südosten Arizonas auf gegenüberliegenden Seiten des San Pedro River Pfähle, um die Grundstücke der zukünftigen Grenzstadt Horizon abzustecken. Kurz darauf sucht der Missionar Desmarais mithilfe eines einseitigen, mit „Horizon“ betitelten Plakats Horizon auf und findet alle drei Mitglieder der Landvermessertrupps tot vor, die von einer Kriegsbande der Westlichen Apachen getötet wurden. Er begräbt ihre Leichen und gründet die Stadt Horizon. 1863 wird der amerikanische Siedler Horizon von Pionsenay einem Apachenüberfall ausgesetzt, bei dem mehrere Einwohner getötet werden, darunter Frances Kittredges Ehemann und Sohn. Russell Ganz, ein Siedlerjunge, flieht zu Pferd, um die Armee im nahegelegenen Camp Grant in Arizona zu alarmieren. US-Kavallerie und Infanterie unter Führung von 1st Lt. Gephardt (Sam Worthington) und Sgt. Major Riordan (Michael Rooker)  sowie Chief Scout Neron Chavez (alejandro Edda) helfen bei den Bestattungen, verfolgen die Angreifer und helfen Überlebenden. Frances (Sienna Miller) und ihre Tochter Elizabeth suchen Zuflucht in Camp Gallant. Der verwaiste Russell schließt sich einer Truppe unter Führung des Überlebenden Elias Janney (Scott Haze) und eines Skalpjägers an, um die Apachen zu verfolgen. Gephardt warnt die Truppe davor, aus Profitgier wahllos Vergeltung an unbeteiligten Ureinwohnern zu üben. Frances und Elizabeth gewöhnen sich an das Leben in Camp Gallant. Gephardts moralische Haltung gegenüber indigenem Land steht im Widerspruch zu Colonel Houghtons (Danny Huston) Manifest-Destination-Ansichten. Elizabeth freundet sich mit Soldaten im Posten an, ist jedoch untröstlich, als diese zum Kampf im Bürgerkrieg zurückgerufen werden. Unterdessen beginnen Frances und Gephardt eine Romanze. Pionsenay (Owen Crow Shoe) streitet mit seinem Stammesältesten Tuayeseh ( Gregory Cruz) über dessen Überfälle auf die Siedler. Pionsenay glaubt, die Siedler würden sie vertreiben und in den Krieg gegen andere Stämme führen, während Tuayeseh an Koexistenz glaubt und Vergeltung für Pionsenays Taten erwägt. Pionsenay und seine Kriegerschar, darunter einer von Tuayesehs Söhnen, verlassen freiwillig den Stamm, um ihren Krieg gegen die Siedler fortzusetzen. Im Montana-Territorium erschießt Lucy (Jena Malone) James Sykes und flieht mit ihrem Sohn Sam ins Wyoming-Territorium. Verwundet befiehlt Mrs. Sykes (Dale Dikey) ihren Söhnen, sie wieder einzufangen. Lucy heiratet nun unter dem Namen Ellen Harvey den Geschäftsmann Walter Childs (Michael Angarano). Sie leben mit Marigold (Abby Lee), einer Prostituierten. Marigold macht dem Pferdehändler Hayes Ellison (Kevin Costner) ein Angebot und kehrt dann zurück, um sich um Sam zu kümmern, während Lucy und Walter zu einem Landverkauf gehen. Lucy ist entsetzt, als sie erfährt, dass es sich bei den Käufern um die Sykes-Brüder handelt, die sie verfolgen. Walter wird von Caleb (Jamie Cambell Bower) getötet, und die Männer entführen Lucy. Junior (John Beavers) schickt Caleb los, um Sam zu finden, der auf Hayes trifft. Bei einer Schießerei tötet Hayes Caleb und flieht dann mit Marigold und Sam. Sie lassen sich in einem Eisenbahnerlager nieder, doch Marigold verlässt Sam für einen Spieler und lässt ihn bei einer chinesischen Arbeiterfamilie zurück. Ein von Matthew Van Weyden (Luke Wilson) angeführter Treck reist über den Santa Fe Trail nach Horizon. Unter ihnen sind das anspruchsvolle britische Paar Juliette Chesney (Ella Hunt)  und Hugh Proctor(Tom Payne) sowie die erweiterte Familie von Frances’ verstorbenem Ehemann. Sie werden von Pawnee-Kriegern beobachtet, die sie aufhalten, während sie sich auf die Verteidigung vorbereiten. Nachts erwischt Juliette zwei Männer, die sie beim Baden im Trinkwasser beobachten. Van Weyden muss sie warnen, doch keiner scheint gewillt zuzuhören. Janney entdeckt Pionsenay als den verantwortlichen Apachen an einem Handelsposten. Während Janney (Scott Haze) und der Händler eine Konfrontation verhindern, beschließt die Gruppe, gezielt nach Indianern zu suchen, um Informationen zu erhalten. Sie finden ein Tonto-Apachen-Dorf, warten auf den Abzug der Jäger und greifen dann die Frauen, Kinder und Alten des Stammes an und töten sie. Die Gruppe zieht ab, bevor sie mit den Konsequenzen konfrontiert wird, und die Auswirkungen ihrer Taten sind weitreichend....













Der Film hat ein gemächliches Tempo und es ist schade, dass diese Eigenschaften bei den heutigen Kinoblockbustern doch verloren gegangen sind. Selbst die Kritiker waren noch unentschlossen - vielleicht liegt es daran, dass dieser erste Teil vor allem die interessaten Figuren einführt. Aber das große Meisterwerk des Genres müsste doch erkennbar sein. Es ist ein wunderbar bebilderter Film (Kamera: J. Michael Muro). Schade, dass nach 180 Minuten des ersten Teils  schon zu Ende war. 












Bewertung: 9 von 10 Punkten.  
 

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