Dienstag, 16. Mai 2017

No Escape

Regie: John Erick Dowdle

Eine Familie rennt um ihr Leben....

John Erick Dowdles Thriller "No Escape" wurde von den Kritikern nicht gut bewertet. Man warf dem geradlinigen Spannungsfilm eine gewisse Unlogik vor. Desweiteren bemängelte man die Vorhersehbarkeit und vor allem den Rassismus, gerade im Hinblick auf das besonders brutale Vorgehen der aufständischen Rebellen in diesem nicht näher benannten, an Vietnam angrenzendem Land. Das kann man natürlich schon kritisieren, dennoch sollte man nicht immer alles auf die Goldwaage legen - der intelligente Zuschauer ist sich doch bewusst, dass es sich hier um einen Film handelt und nicht um das Abbild der Realität. Denn Spannung und Nervenkitzel bietet der Film und macht in seinem Genre eine ähnlich gute Figur wie vielleicht "Taken" - der ebenfalls stark kritisierte Thriller von Pierre Morel mit einem grandiosen Action-Alleingang von Liam Neeson in Paris, der seine Tochter aus einem albanisch-arabischen Mädchenhändlerring befreit. Hier wurde genauso die politische Correctness angeprangert, aber als spannungsgeladener Thriller funktioniert der Film dennoch bestens. Obwohl "No Escape" weltweit fast 55 Millionen Dollar einspielte, lief er in Deutschland nicht in den Kinos. Er wurde im Februar 2016 als DVD und BluRay veröffentlicht.
Der Regisseur ist bekannt durch seine Filme "Quarantäne", "Devil- Fahrstuhl zur Hölle" und "Katakomben".
In der ersten Szene des Film wird der Abschluß eines Vertrages gezeigt, der zwischen dem Premierminister eines südostasiastischen Landes und einem Vertreter der Firma "Cardiff" in einem Hotel abgeschlossen ist. "Cardiff" ist ein großes amerikanisches Unternehmen, dass sich auf Wassersysteme spezialisiert hat und in Asien Marktführer werden möchte.  Der Mann von Cardiff verlässt das Hotel mit einer Limousine und bereits zu dieser Zeit ist der Premierminister durch Rebellen ermordet worden. Ein Staatsstreich findet in diesem Land statt. 17 Stunden vorher ist der junge Familienvater Jack Dwyer (Owen Williams) mit Frau Annie (Lake Bell) und den beiden kleinen Töchter Lucy (Sterling Jeris) und Briegel (Claire Geare) mit dem Flugzeug in diesem Land angekommen. Er ist Mitarbeiter von "Cardiff" und ist wegen seinem lukrativen Job samt Familie frisch aus den USA ausgewandert und gemeinsam wollen sie in der neuen Heimat eine Existenz aufbauen. Die Frau ist von diesem drastischen Lebenseinschnitt nicht gerade erbaut. Am Flughafen hat die Familie den Briten Hammond (Pierce Brosnan) kennengelernt, der ihnen eine Fahrt ins Hotel Imperial Lotus anbietet, da er dort auch ein Zimmer genommen hat. Als sie im Hotel ankommen, ist zwar noch alles ruhig. Jedoch sind wohl Telefone, Fernsehen und das Internet ausgefallen. Am anderen Tag will Jack eine Zeitung holen, die Familie ist noch am Schlafen. Er kommt mitten in eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen Demonstranten und der Polizei. Es wird scharf geschossen und ab da eskaliert die Situation in der Stadt. Jack muss um sein Leben fliehen, denn die Rebellen haben Waffen und schließen auf jeden Touristen. Mit Mühe erreicht er das Hotel, dass aber auch sehr schnell von den Rebellen eingenommen wird. Am jetzt muss die Familie um ihr Leben rennen....


Und ab diesem Zeitpunkt gibt es auch für den Zuschauer keine Ruhepause mehr. Natürlich darf man keine realistischen Politthriller erwarten. Der Film zeigt in dramatischer Manier den Überlebenskampf einer Familie gegen aufgebrachte Rebellen, die in der ganze Stadt wahllos Menschen erschießen. Alles etwas einfach gestrickt, aber dennoch enorm effektiv. Also gutes Angstszenario, aber ohne die realistissche Schilderung eines Staatsputsches. In einem Dialog, den Owen Williams und Pierce Brosnan führen, wird dann auch Kritik an den westlichen Firmen geübt, die die armen Länder ausbeuten und Brosnan kommt dann zum Ergebnis, dass diese mordlustigen Rebellen auch Familienväter sind, die ihre Kinder vor der Armut retten wollen. Dann aber wird schon wieder scharf aufs Dach, wo sie sich verstecken, geschossen.


Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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