Dienstag, 16. Mai 2017

Nocturnal Animals

























Regie: Tom Ford

Ein Roman, der die Erinnerungen zurückbringt...

Tom Fords Spielfilm "Nocturnal Animals" (dtsch: Nachtaktive Tiere) aus dem Jahr 2016 spielt auf nicht nur auf zwei Zeitebenen, die dritte Ebene ist das Manuskript des gleichnamigen Romans von Edward Sheffield (Jake Gyllenhal), dass dieser seiner Exfrau widmete. Während die derzeit etwas niedergestimmte Susan Morrow (Amy Adams) den Roman liest und die Geschichte lebendig wird, erinnert sie sich wieder an ihre gemeinsame Vergangenheit.
Der Film entstand nach dem Roman "Tony and Susan" von Austin Wright aus dem Jahr 1993. Im Hier und Jetzt ist Susan unglücklich, denn sie hat das Gefühl, dass ihr gutaussehnder Ehemann Hutton (Armie Hammer) sie mit anderen Frauen betrügt. Auch die Kunst inspiriert sie derzeit nicht. Völlig emotionslos nimmt sie an einer ihrer Ausstellungen teil. Dort werden dicke oder fettleibige Menschen nackt oder wenig bekleidet gezeigt - tanzend oder liegend. Eine Abwechslung bietet eben dieses Manuskript von Edward, den sie Jahre nicht mehr gesehen hat. Sie hat sich damals von ihm getrennt, weil sie ihn irgendwann für einen Verlierer hielt. Trotz der Liebe, die sie für einander empfunden haben. Aber schon ihre konservative Mom (Laura Linney) prophezeite ihr, dass sie mit Edward nie glücklich werden kann. Dessen Roman ist ein Thriller, der vom Schicksal des Familienvaters Tom Hastings (ebenfalls Gyllenhal) handelt. Eine kleine Begebenheit wird dessen Leben im Nu total verändern. Während einer nächtlichen Autofahrt auf einem Highway in der Wüste mit seiner Frau Laura (Isla Fisher) und Tochter India (Ellie Bamber) werden sie mit einem äusserst aggressiven Verkehrsteilnehmer konfrontiert, der Tonys Fahrzeugt rammt und von der Straße drängt. Es sind drei Männer, die auf Streit gebürstet sind. Anführer ist der psychopathische Ray Marcus (Aaron Taylor Johnson), der mit seinen Kumpels Lu (Karl Glusman) und Turk (Robert Aramayo) die Situation immer mehr aufheizt. Frau und Tochter werden entführt und Tony irgendwo in der Wüste ausgesetzt. Der versteckt sich und ruft später die Polizei. Der Polizist Bobby Andes (Michael Shannon) wird in diesem Fall ermitteln. Sehr schnell findet der auch die Leichen der beiden Frauen - beide wurden vergewaltigt und dann ermordet. Erst nach einem Jahr kommt Andes bei seinen Ermittlungen einen großen schritt weiter...



Dies mündet auch gleichzeitig in eine Rachegeschichte. Der Polizist hilft dem von Schuldgefühlen geplagten Tony und beim Durchlesen wird
Susan immer mehr bewusst, das sie damals einen großen Fehler begangen hat mit der Scheidung. Am Ende könnte vielleicht ein erneutes Treffen stehen.
Am Ende steht aber doch die selbsterschaffene Isolation und die Einsamkeit in ihrem Glaspalast. Ford ist es auch gelungen, die verschiedenen Erzählebenen gut zusammenzufügen, auch wenn alles etwas konstruiert erscheint. Natürlich nimmt der Thrillerpart den größten Raum ein und konfrontiert den Zuschauer mit einem Selbstjustizkrimi. Amy Adams erscheint aber auch als die optimale Besetzung der beiden anderen Ebenen, sie wirkt sehr glaubwürdig in der Rolle einer einsamen Frau.
Auch die Nebendarsteller waren überzeugend. So erhielt Aaron Taylor Johnson für seine Rolle als Killer den Golden Globe und bei der Oscarverleihung ging sein Kollege Michael Shannon ins Rennen, er wurde als Bester Nebendarsteller nominiert.




Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.

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