Montag, 6. Mai 2019

Mid 90s

























Regie. Jonah Hill

Groß geworden in den 90ern...

Jonah Hill erhielt als Schauspieler bereits zwei Oscarnominierungen in der Kategorie Bester Nebendarsteller (Moneyball, The Wolf on Wall Street) sowie eine Nominierung für den Golden Globe (War Dogs). Mit dem Skater- und Coming of Age Movie "Mid90s" folgte im Jahr 2018 seine erste Regiearbeit. Auffallend gut ist die lockere Machart des Films, der mit guter Musik von Trent Reznor, Atticus Ross, The Pixies, Morissey, Herbie Hancock, ESG, The Mamas and the Papas, Souls of Mischief, A Tribe called Quest und Nirvana unterlegt ist.
"Mid90s" ist gleichzeitig eine Erinnerung an eine Epoche (die 90er) und damit auch ein Zeitgeistfilm. Aber die Geschichte des jungen Stevie (Sunny Suljic), seine Empfinden, seine Nöte...die Phase zwischen der Kindheit und dem Erwachsenenwerden - das alles ist zeitlos.
Mitte der 90er Jahre in Los Angeles: Wirkliche Freunde hat Stevie bisher nicht. Er schaut zu seinem älteren Bruder Ian (Lucas Hedges), der ihn manchmal recht aggressiv behandelt. Die Mutter (Katherine Waterston) der beiden Jungs ist alleinerziehend und hatte schon zeiten mit einem hohen Männerverschleiß. Am angesagten Motor Avenue Skateshop lernt der Junge eines Tages ein paar ältere Jungs kennen, mit denen er sich anfreundet. Ray (Na-Kel Smith), Ruben (Gio Galicia), "Fuckshit" (Olan Prenatt) und "Fourth Grade" (Ryder McLaughlin) haben eines gemeinsam: Sie sind begeisternde Skaterboys. Der Kleine ist beeindruckt von der guten Kameradschaft der Jungs und sucht auch weiterhin den Kontakt zu der Gruppe. Oft müssen sie vor den Bullen fliehen, wenn die wieder die In-Treffs der Skater räumen. Und manchmal kommt es auch zu Unfällen. Beim Versuch sein Skateboard über einen offenen Abschnitt zwischen zwei Dächern zu springen, fällt Stevie in die Tiefe und erleidet eine Kopfverletzung. Mutter Dabney ist sehr besorgt und untersagt ihrem Sprössling den Umgang mit den Skatern. Doch Stevie hält sich nicht an das Verbot. Mit der Gruppe fängt der Kleine auch bald an zu rauchen, zu trinken und Marihuana auszuprobieren. Auch die erste sexuelle Erfahrung mit der etwas älteren Estee (Alexa Demie) gehört zu den neuen Erfahrungen...


Dies alles hat Jonah Hill alles sehr unspektakulär inszeniert und durch die unverbrauchten Gesichter der Darsteller wirkt alles sehr authentisch und man hat das Gefühl, dass die Figuren tatsächlich echt sind. Er wagt auch das Plädoyer für die Erfahrungen, die ein junger Mensch machen muss. Am Ende stellt sich der schlechte Umgang - wie die Mom meint - doch als ganz gut heraus. In der Not halten die Freunde doch zusammen und einer der Jungs hat auch einen Videofilm über die gemeinsamen vergangenen Wochen gemacht, den man dann gemeinsam ansieht. So ist hier schon das Thema "Erinnerung" angedeutet.



Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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