Regie: John Sturges
Sabotage im Kalten Krieg...
Viele Romane des schottischen Schriftstellers Alistair McLean wurden verfilmt: "Die Kanonen von Navarone", "Der wilde Haufen von Navarone", "Agenten sterben einsam", "Nevada Pass" oder "Die Bäreninsel in der Hölle der Arktis". Auch sein 1963 erschienenes Buch "Eisstation Zebra", eine Geschichte mit Spionen in Zeiten des kalten Krieges wurde 5 Jahre später für die Leinwand adaptiert. "Eisstation Zebra" entstand unter der Regie von John Sturges, der durch seine herausragenden Western wie "Die glorreichen Sieben", "Der letzte Zug von Gun Hill", "Zwei rechnen ab", "Verrat in Fort Bravo", "Der Schatz der Gehenkten" und "Das Geheimnis der fünf Gräber" zu den herausragenden Regisseuren des Genres gehörte. Das ambitonierte Filmprojekt wurde in Super Panavision 70 gefilmt und in 70 mm Cinerama im Kino präsentiert. Die Musik schrieb Michel Legrand. Bei dem hohen Budget von ca. 8 Millionen spielte der Film an der Kinokasse leider nur 4,6 Millionen Dollar, was ihn zu einem finanziellen Flop werden ließ. Ein Satellit tritt wieder in die Atmosphäre ein und stößt eine Kapsel aus, die mit dem Fallschirm auf das arktische Eis herabsinkt, etwa 510 km nordwestlich von Station Nord, Grönland, im Eis des Arktischen Ozeans. Eine Person nähert sich, geleitet von einem Peilsender, während eine zweite Person heimlich aus der Nähe zusieht. Commander James Ferraday (Rock Hudson), Kapitän des amerikanischen nuklearen Angriffs-U-Boots USS Tigerfish, das in Holy Loch, Schottland, stationiert ist, wird von Admiral Garvey ((Lloyd Nolan) beauftragt, das Personal einer britischen wissenschaftlichen Wetterstation namens Drift Ice Station Zebra zu retten, die sich mit dem Eis bewegt. Dies ist jedoch nur eine Tarnung für die eigentliche Mission. Der britische Geheimdienstagent „Mr. Jones“ (Patrick McGoohan) und ein Zug der US-Marines schließen sich der Tigerfish im Dock an. Nach dem Ablegen bringt ein Kaman SH-2 Seasprite-Hubschrauber Captain Anders (Jim Brown), einen strengen Offizier, der das Kommando über die Marines übernimmt, und Boris Vaslov (Ernest Borgnine), einen russischen Überläufer und Spion, dem Jones vertraut. Das U-Boot fährt unter das dicke arktische Packeis, kann es jedoch mit seinem Kommandoturm nicht durchbrechen. Ferraday befiehlt einen Torpedostart, um ein Loch in die Oberfläche zu reißen. Als die innere Torpedoluke geöffnet wird, strömt Meerwasser ein und überflutet den Raum, wodurch das U-Boot in den Sturzflug geht. Das Boot kann erst kurz vor Erreichen der Absturztiefe gerettet werden, indem Luft in den überfluteten Bereich gepumpt wird. Nach einer Untersuchung stellt Ferraday fest, dass das Torpedorohr sabotiert wurde. Ferraday verdächtigt Vaslov, während Jones Anders verdächtigt. Die Tigerfish steigt auf und bricht durch dünnes Eis an die Oberfläche. Ferraday, Vaslov, Jones und der Marinezug machen sich in einem Schneesturm auf den Weg zur Wetterstation. Bei ihrer Ankunft finden sie die Basis fast bis auf die Grundmauern niedergebrannt vor und die Wissenschaftler sind fast tot an Unterkühlung. Jones und Vaslov beginnen, die Überlebenden zu befragen, was passiert ist. Jones enthüllt Ferraday, dass er nach einer fortschrittlichen experimentellen britischen Kamera sucht, die einen von den Amerikanern entwickelten verbesserten Film verwendet. Die Sowjets stahlen die Technologie und schickten sie in die Umlaufbahn, um Standorte amerikanischer Raketensilos zu fotografieren. Der Satellit zeichnete auch alle sowjetischen Raketenstandorte auf. Nach einer Fehlfunktion stürzte er in der Nähe der Eisstation Zebra in der Arktis ab...
Der Milliardär Howard Hughes war wohl einer der größten Fans dieses John Sturges Thrillers. Auch John Carpenter liebt diesen Film. Tatsächlich hat Sturges darauf geachtet sehr straff und spannend zu inszenieren. Die Spezialeffekte mit tiefem Wasser, U-Boot und Eis sind überzeugend genug. Die Figuren der Story sind alle Standardtypen, aber das absolute Ende des Films – als die Presseversion dessen, was bei einer russisch-amerikanischen Polarkonfrontation geschah, an die Welt geht – hat eine solide, nicht standardisierte Ironie, die diesen Film zu einem weiteren wirklich guten Actionfilm für Männer macht (es gibt keine Frauen darin), bei dem man Popcorn essen kann. Der Film dauert ausufernde 150 Minuten. Bei der 41. Verleihung der Academy Awards erhielt Sturges Film Nominierungen für die besten Visuellen Effekte (unterlag aber Kubricks "2001") und für die beste Cinematographie von Danile L. Fapp, der allerdings gegen Pasqualino de Santis für seine Leistung in Zefirellis "Romeo und Julia" den Kürzeren Zog.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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