Freitag, 21. Dezember 2018

Die Frau, die vorausgeht

























Regie: Susanna White

Die Begegnung mit dem Häuptling...

"Die Frau, die vorausgeht" ist ein Film der britischen Regisseurin Susanna White, der auf einer wahren Begebenheit beruht und die Sicht einer Frau auf diese Ereignisse in den Mittelpunkt der stellt. Mit ihrem Film ernete sie zwar gute Kritiken, weil sie das Westerngenre - ähnlich wie "Hostiles" von von Scott Cooper - mit dem Versuch einer Vergangenheitsbewältigung ausstattet und die amerikanische Geschichte mit dem Schuldanteil der Weißen konfrontiert.
Dabei wird die Geschichte der Malerin Chaterine Weldon (Jessica Chastain) erzählt, die ein Jahr nach dem Tod ihres Mannes ins Dakota-Territorium reist - sie hat sich vorgenommen den berühmten und berüchtigten Indianerhäuptling Sittling Bull zu portraitieren. Tatsächlich hieß die Malerin nicht Chaterine, sondern Caroline und die malte tatsächlich vier Portrait des Häuptlings. Eines davon hängt in der North Dakota Historical Society in Bismarck, ein weiteres kann man im Historischen Arkansas Museum in Little Rock bewundern.
Die engagierte Bürgerrechtlicherin wurde wegen ihres Engagements für die Ureinwohner von der Armee und auch von der Bevölkerung gehasst. Sie wurde beschimpft und man schreckte auch nicht vor körperlicher Gewalt zurück, um der Frau zu zeigen, was man von einer "Indianerfreundin" hielt.  In den Jahren 1989/1990 saßen die Wunden, die die beiden Kriegsparteien (Rot gegen Weiß) sich gegenseitig antaten, noch sehr tief. Die Indianer erinnerten sich an die Abschlachtungen durch die US-Armee, die weißen Siedler wussten von den Greueltaten der Sioux zu berichten, die ihren Feinden das Herz herausrissen und deren Skalps als Kriegstrophäe einsammelten.
Als Chaterin Weldon am Militärstützpunkt Fort Yates in der Standing Rock Reservation ankommt, wird ihr befohlen ihr Vorhaben sofort aufzugeben - sie soll möglichst schnell wieder in den nächsten Zug nach New York zurückkehren. Dies wird ihr von Silas Groves (Sam Rockwell) vom Militär nahe gelegt, ebenso von James McLaughlin (Ciaran Hinds), dem Chef des Reservats. Doch mit Hilfe des indianischen Polizisten Chaska (Chaske Spencer), der verwandt ist mit Sitting Bull (Michael Greyeyes) findet das Treffen doch statt. Die erste Begegnung ist ernüchternd. Aus dem berüchtigten Krieger ist ein Farmer geworden, der Kartoffeln anpflanzt. Doch das Treffen mit der Malerin inspiriert Sitting Bull wieder für die Rechte seines Volkes zu kämpfen...
Der Film stellt diesen Parzellierungsvertrag, den die Sioux unterzeichnen sollen, als großen Betrug bloß. Man will die Unterschriften der Indianer durch Hunger erzwingen - vor dem Vertrag werden die Rationen für die Reservate halbiert. Am Ende wird der stolze Häuptling aus dem Hinterhalt erschossen.




Der Film von Susanna White betrachtet die tragischen Ereignisse aus den Augen der Frau. Sie kann am Ende das Attentat nicht verhindern. Der Häuptling sah seinen Tod voraus. Schöne Bilderkompositionen des Kameramannes Mike Eley unterstreichen eine mystische Komponente. Es ist ein wehmütiger Film, die Indianer haben ihr früheres Leben verloren und müssen sich wohl oder übel ihren Eroberern anpassen. Dabei wird im Film einmal über die Bilder der Prärie und der Indianer gesagt, dass sie so lebendig, frei und glücklich wirken und gezeichnet sind, obwohl sie in den Bildern eingefangen sind. Doch dies war einmal. Neben Jessica Chastain imponiert die Darstellung von Michael Greyeyes, der Angehöriger der First Nations der Cree Indianer ist. Seine Darstellung des Sitting Bull ist ein großes Plus, des sehr ruhigen Westerns, der auf leise Töne und auf eine gelungene Atmosphäre setzt.





Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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