Montag, 29. Juni 2015

Das Messer


























Regie: Richard Marquard

Jagdmesser und Schreibmaschine...
Mit dem 1985 entstandenen Thriller "Das Messer" (Original: Jagged Edge) gelang dem britischen Regisseur  ein sehr überzeugender 80er Jahre Genrebeitrag in der Kategorie der Gerichskrimis. Leider verstarb der 1922 in Cardiff geborene Regisseur im Jahr 1987 mit nur 49 Jahren viel zu früh an einem Herzinfarkt. Mit dem Spionagefilm "Die Nadel" und dem Megablockbuster "Die Rückkehr der Jedi Ritter" hatte er in den 80er Jahren gute Erfolge feiern können.
Zur Story: Ein maskierter Mann dringt in die Strandvilla der Millionärin Page Forrester (Maria Mayenzeit) en, tötet sie und ihre Haushälterin auf brutalste Weise mit einem Jagdmesser mit gezacktem Rand. Er schreibt das Wort "Bitch" mit ihrem Blut an die Wand. Ihr Mann Jack (jeff Bridges) wird bewusstlos geschlagen und erholt sich von seiner blutigen Kopfwunde in einer Klinik. Für Staatsanwalt Thomas Krasny (Peter Coyote) ist sehr schnell der verletzte Gatte und jetzige Alleinerbe des gesamten Vermögens der Hauptverdächtige Nr. 1. Er glaubt, dass sich der smarte Jack aus reiner Habgier ein fieses Mordkomplott ausgedacht hat. Mit der Tötung der Haushälterin auch sehr abgelenkt vom eigentlichen Motiv der "Habgier" in Richtung eines bestialischen und perversen Serienkillers. Seine Wunde am Kopf muss er sich absichtlich selbst zugefügt haben. Jack Forrester beteuert seine Unschuld und engagiert die hochkarätige Anwältin Teddy Barnes (Glen Glose), die seit ihrer Scheidung alleine mit ihrem kleinen Sohn lebt. Teddy erliegt bald dem Charme ihres attraktiven Klienten, der alle Register der Verführungskünste anwendet, um mit seiner Anwältin eine Affäre beginenn zu können. Mit Staatsanwalt Krasny verbindet Teddy eine unrühmliche Vergangenheit. In einem gemeinsamen Fall wurde durch die beiden Anwälte ein Unschuldiger zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Teddy plagt das schlechte Gewissen, ausserdem erkennt sie immer wieder auch die ungute Nähe zu ihrem Mandanten. Dennoch ist sie - anders als ihr Assistent Sam Ransom (Robert Loggia) - von der völligen Unschuld Forresters überzeugt. Tatsächlich kann sie vor Gericht selbst einige belastende Indizien ausräumen und zudem tauchen auch verdächtige oder unglaubwürdige Zeugen wie der Tennislehrer Booby Slade (Marshall Colt) oder Julei Jenssen (Karen Austin). Am Ende könnte also tatsächlich der erhoffte Freispruch wegen Unschuld oder mangelns Beweisen stehen und auch ein neues Glück für die einsame Staranwältin....




 Aufschluß darüber gibt es durch eine Corona Schreibmaschine, die eine Besonderheit beim Buchstaben "t" aufweist und zum eigentlichen Täter führen könnte. Der Schlußakkord gestaltet sich auch dementsprechend dramatisch und hochspannend. Auf dem Höhepunkt des Films ist die klare und intelligente Struktur des Drehbuchs des Ungars Joe Eszerhas zu erkennen, dessen bekannteste Drehbucharbeit sicherlich "Basic Instincts" aus dem Jahr 1992 sein dürfte. Natürlich veredelt ein großartiges Schauspieler-Quartett den Film: Die Hauptakteure Glenn Glose und Jeff Bridges agieren hervorragend aber die Nebendarsteller Peter Coyote als aalglatter skrupelloser Staatsanwalt Krasny sowie Robert Loggia als ruppiger, aber äusserst warmherziger Ermittler stehen dieser Qualität in nichts nach. Loggias Performance gefiel der Academy so gut, dass er es sogar auf eine begehrte Nominierung als bester Nebendarsteller brachte. Er mußte sich aber Don Ameche mit seinem Comeback in "Cocoon" geschlagen geben.
"Das Messer"  ist ein spannender Thriller mit wenig Action aber gutem Anspruch und interessanter Geschichte mit genauso interessanten Figuren.




Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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