Samstag, 23. Dezember 2017

Cassandra Crossing

























Regie: George Pan Cosmatos

Zugfahrt ins Verderben...

"Treffpunkt Todesbrücke" ist ein Film von George Pan Cosmatos, der 1976 entstand und an die Katastrophenfilm-Welterfolge der frühen 70er Jahre angelehnt ist. In dieser Kinoepoche lockte dieses Genre besonders viele Zuschauer in die Lichtspielhäuser. Die bekanntesten Klassiker sind "Airport" (1970, Regie: George Seaton), "Poseidon Inferno" (1972, Regie: Ronald Neame), "Flammendes Inferno" (1974, Regie: John Guillerman) und "Erdbeben" (1974, Regie: Mark Robson). Neben dem großen Unglück, das in diesen Blockbustern gezeigt wurde, boten die Produzenten auch ein Riesenaufgebot an Stars auf. Eine Art europäische Antwort auf diese US-Großerfolge war diese italienisch-britisch-deutsche Coproduktion über diese ominöse Todesbrücke, beim Kinoeinsatz trug der Film den Originaltitel" Cassandra Crossing" und er bescherte seinen Geldgebern Lew Grade und Carlo Ponti eine Menge Geld.
Natürlich durfte Pontis Gattin, die berühmte Sophia Loren, im Cast nicht fehlen. Sie spielt die Jennifer Rispoli-Chamberlain, die Gattin von Dr. Jonathan Chamberlain, der von Richard Harris verkörpert wird.
In weiteren Rollen sind Ava Gardner, Burt Lancaster, Ingrid Tulin, Alida Valli, Lee Straßberg, O.J. Simpson, Lionel Stander und Martin Sheen zu sehen.
Die Geschichte beginnt mit einem misslungenen Anschlag auf ein Labor der internationalen Gesundheitsbehörde in Genf. Drei Terroristen (Carlo de Mejo, Stefano Patrizi, Lou Castel) dringen in das Labor ein, einer der Terroristen wird vom Wachpersonal erschossen, der andere landet im Todeskampf im Krankenhaus. Der Dritte, ein Schwede kann fliehen, hat sich aber mit einem tödlichen Pest-Bakterium angesteckt. Er kann sich im Transkontinentalzug Genf - Stockholm verstecken. Doch das Bakterium ist hochansteckend und US Colonel Stephen MacKenzie (Burt Lancaster) und Dr. Elena Stradner (Ingrid Thulin) machen sich fieberhaft auf die Suche nach dem Flüchtigen. Tatsächlich finden sie auch bald heraus, dass sich der Terrorist im Zug befindet. MacKenzie entscheidet, dass der Zug in Basel nicht mehr anhält und in Nürnberg wird alles versiegelt. Ziel ist Quarantänelager im polnischen Janow. Der Weg dorthin führt über eine stillgelegte Eisenbahnstrecke und mit maroden Schienen und der stark baufälligen Kassandrabrücke. An Bord des Transkontinentalzuges befindet sich natürlich Dr. Jonathan Chamberlain mit seiner Exfrau Jennifer, die ihn irgendwie wieder zurückgewinnen will und alle weiblichen Reize aufbietet. Die reiche Nicole Dressler (Ava Gardner) ist mit ihrem Gigolo Robby (Martin Sheen) auch unter den Fahrgästen. Der ehemalige Kz-Insasse Herman Kaplan (Lee Straßberg) bekommt bald Panik, denn die Reise führt ihn auch zurück in die Vergangenheit. Natürlich dürfen auch die Musikanten (u.a. Ann Turkel, Ray Lovelock) nicht fehlen - sie geben einen Folksong für die Mitreisenden zum Besten und folgen der Tradition der singenden Nonne (Helen Reddy in "Giganten am Himmel") oder der Bandleadsängerin mit einem Hit im Gepäck (Carol Lynley als Nonnie Parry in "Poseidon Inferno", die zu dem Maureen McGovern Song "The Morning After" die Lippen bewegen darf). Die gute Ärztin will den rücksichtslosen Colonel von seinem Plan abbringen, denn es könnte den Tod aller Passagiere bedeuten, die plötzlich mit zwei Todesgefahren konfrontiert sind: Die Pest-Bakterien oder die Brücke, die einstürzt...




Interessanterweise hat der Film trotz diverser Logiklöcher noch eine gewisse Spannung und der Showdown mit Brückeneinsturz weiß auch heute noch zu gefallen. Allerdings ist der Film inzwischen auch mit einem starken 70er Zeitkolorit ausgestattet - das macht ihn charmanter, wirkt aber auch manchmal etwas überholt bis altbacken. Regie führte George Pan Cosmatos, der später "Flucht nach Athena", "Leviathan", "Tombstone" und "Rambo 2" noch weitere publikumswirksame Actionfilme drehte.




Bewertung: 6 von 10 Punkten. 

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