Freitag, 25. März 2022

The Ballad of Buster Scruggs


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Joel and Ethan Coen

Es war einmal im Wilden Westen....

Bereits mit dem Remake von "True Grit" bewiesen die Brüder Joel und Ethan Coen eindrucksvoll, dass sie auch gute Western inszenieren können. Auch ihr oscarprämierter "No Country for old men" beinhaltet viele Elemente des Genres und darf zu Recht zu den besten Neowestern überhaupt gezählt werden. Zoe
Der 2016 gedrehte "The Ballad of Buster Scruggs" ist ein Netflix Film und erzählt in 6 Episoden Geschichten aus dem Wilden Westen. Die Musik schrieb Carter Burwell und als Kameramann war der Franzose Bruno Debonnel tätig, der sich bereits über sechs Oscarnomierungen ("Fabelhafte Welt der Amelie", "Mathilde", "Inside Llewyn Davis", "Harry Potter und der Halbblutprinz", "Die dunkelste Stunde" und "Macbeth") freuen konnte und auch hier zur Höchstform aufläuft. Leider wurde er diesmal bei den Oscars übergangen - dennoch brachte es "Buster Scruggs" auf drei Nominierungen - für das beste Drehbuch, für die Kostüme und auch der Filmsong "When a cowboy trades his spurs for Wings" wurde berücksichtigt. Am Ende ging der Film jedoch leer aus.
Die einzelnen Episoden sind alle sehr unterschiedlich, aber ausnahmslos gut gelungen.
Der Film beginnt mit "The Ballad of Buster Scruggs" - Tim Blake Nelson spielt den singenden Revolverhelden, keiner ist so flink wie er mit dem Colt. Aber es kommt immer irgendwann einer daher, der noch schneller ist. Es folgt "Near Algodones" - die Geschichte über einen glücklosen Bankräuber (James Franco), der erhängt werden soll. Doch in der letzten Sekunde kann er dem Galgenstrick entkommen, da Indianer angreifen. Doch das ist noch nicht das Ende dieser tragischen Geschichte. "Meal Ticket" ist eine melancholische und skurrile Story über einen fahrenden Impressario (Liam Neeson), der mit seinem Theaterwagen den wilden Westen bereist und den neugierigen Zuschauern seine Attraktion, einen Mann ohne Arme und Beine (Harry Melling) Geschichten erzählen lässt. Doch dann hört er von einem Konkurrenten, der mit einem sehr klugen Huhn mehr Geld macht als er selbst. In der 4. Episode ist Tom Waits als Goldsucher zu sehen, der in einem verlassenen Tal nach Gold. Die Mühe lohnt sich irgendwann, doch ein mieser Bandit hat ihn schon beobachtet. In dem Moment, als er die Goldader freilegt, fällt ein Schuß.
Es folgt eine Geschichte über einen Siedlertreck nach Oregon. Unter ihnen sind die Geschwister Gilbert (Jeffrey Mayes) und Alice Longabaugh (Zoe Kazan) sowie Gilberts ständig bellender Hund. Unterwegs verstirbt Gilbert plötzlich und Alice ist überfordert, weil bisher immer der Bruder alles regelte. Zum Glück sind die Treckführer Mr. Arthur (Grainger Haines) und Mr. Knapp (Billy Heck) in dieser Situation eine große Hilfe. Der Episodenreigen wird mit dem makabren "The Mortal Reimains" beendet. Die Geschichte findet in einer Kutsche mit fnf Insassen statt. Ein Engländer (Jonio O´Neill), ein Ire (Brendan Gleeson), ein Französe (Saul Rubinek), ein Trapper (Chelcie Ross) und die vornehme Lady Betjemen (Tyne Daly). Die Fahrt erweist sich immer mehr als Reise ins Jenseits...






Die sechs Geschichten passen vorzüglich zueinander und jeder dieser Episoden hinterlässt irgendwie einen bleibenden Eindruck. Vor allem weil sie völlig ohne die üblichen Westernzutaten auskommen und einen ganz persönlichen Coen Touch ausstrahlen. Am besten hat mir "The Gal who got rattled" gefallen, diese Geschichte über den Oregan Trail. Wobei sicherlich jede dieser Sequenzen seine Liebhaber finden wird. "The Ballad of Buster Scruggs" ist ein großartiges Westernkaleidoskop, dass sehr viel Spass macht.







Bewertung: 8 von 10 Punkten. 
 

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