Regie: Edwin Sherin
200 Dollar...
Wie viele andere Hollywoodstars seiner Generation
konnte auch Burt Lancaster in den 70er Jahren nicht mehr an frühere
Kinoerfolge anknüpfen. Jetzt standen jüngere Schauspieler des New
Hollywood in der Gunst des Publikums. Lancater hat in dieser Zeit öfters
gereifte Westernhelden gespielt, so auch in Robert Aldrichs "Keine
Gnade für Ulzana" oder in Michael Winners "Lawman". Auch der Figur des
Halbmexikaners Bob Valdez in "Valdez is coming" gab er ein Gesicht.
Dieser Spätwestern entstand 1971 nach der gleichnamigen Novelle von
Elmore Leonard. Regie führte Edwin Sherin.
Der Film beschreibt den Konflikt zwischen dem
Hilfsheriff Bob Valdez, der früher Scout bei der US-Armee war und dem
mächtigen Grundbesitzer Frank Tanner (John Cypher). Der bläst in der
ersten Szene zur Jagd gegen einen dunkelhäutigen Mann namens Rincon (Lex
Monson). Er behauptet, dass der Mann der Mörder des Mannes von Gay Erin
(Susan Clark), mit der Tanner inzwischen zusammen lebt. Valdez ist ein
besonnener Mann des Gesetzes, doch als Halbmexikaner nimmt man ihn hier
nicht besonders ernst. Immerhin versucht er den Verfolgten anzuhören,
der sich mit seiner schwangeren Frau, einer Apachin (Juanita Penalozza)
in einer Blockhütte verschanzt hat. Doch sein Deeskalationsversuch
schlägt fehl, weil Tanner den schießwütigen Davis (Richard Jordan)
aufgefordert hat dem Verdächtigen eine Kugel zu verpassen. Durch den
Schußwechsel, der von Tanner provoziert wurde, schließt Rincon auf
Valdez. Doch der war schneller. Als Tanner den Getöteten ansieht, stellt
er lapidar fest, dass er den falschen Mann verfolgt hat. Doch Valdez
plagt das schlechte Gewissen. Er würde gerne der Indianerin etwas Geld -
er sieht dies als faire Geste an. So bittet er die Stadthonorationen um
die Summe von 200 Dollar. Die meinen aber, da Tanner ja die Hauptschuld
an diesem Debakel trägt müsse, er dieser mindestens die Hälfte der
Summe aufbringen, dann würde die Stadt den Rest locker machen. Sie
beauftragen Valdez, dass er mit Tanner sprechen soll. Doch Tanner lässt
ihn von seiner Hazienda jagen. Valdez gibt aber nicht auf und kommt ein
weiteres Mal. Tanner lässt seine Männer (u.a. Barton Heyman als El
Segundo) ein Kreuz bauen, dass man Valdez auf den Rücken bindet und
treibt ihn in die Wüste. Eigentlich das Todesurteil, doch Valdez wacht
verletzt im Haus seines Freundes Diego (Frank Silvera) auf. Nun will
Valdez das Geld notfalls mit Gewalt von Tanner holen...
Der Ungar Gabor Pogany war für die Kameraarbeit verantwortlich. Die Autoren Kibee und Rayfiel lieferten ein straffes Drehbuch mit interessanten Figuren ab und der vorher am Broadway beschäftigte Edwin Sherin liefert einen beachtlichen Spätwestern ab. Das Rachethema ist natürlich präsent, aber auch der Rassismus und die damit verbundenen Ungerechtigkeiten durch machtvolle wie rücksichtslose Männer wird beschrieben.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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