Regie: Ken Loach
Niedriglöhner...
Der britische Regisseur Ken Loach (Kes, Land and Freedom, Sweet
Sixteen) hatte schon immer ein Herz für die Verlierer der Gesellschaft.
Auch der 1991 entstandene "Riff-Raff" ist ein lebensnahes Portrait der
Arbeiterklasse und der Unterprivilegierten des Königreichs. Den Begriff
"Riff Raff" kann man mit "Gesindel" gleichsetzten. Die Geschichte spielt
während der Regierungszeit von Margaret Thatcher und gewann bei der
Vergabe des Europäischen Filmpreises den Hauptpreis als bester Film und
Robert Carlyle wurde durch diesen Film einem breiteren Publikum bekannt,
noch bevor er die Zuschauer in Filmen wie "Trainspotting" oder "Ganz
oder gar nicht" begeistern konnte.
Er
spielt Patrick „Stevie“ Logan, der auf der Straße in London schläft und
Arbeit auf einer Baustelle sucht. Als Stevies neue Arbeitskollegen
Larry (Ricky Tomlinson), Mo (George Moss)und Shem (Jim R. Colman)
erfahren, dass er obdachlos ist, bieten sie ihm freiwillig an, eine
leere Wohnung in einer nahegelegenen Wohnsiedlung zu suchen. Stevie
lernt die irische Schauspielerin und Sängerin Susan (Emer McCourt)
kennen, die sich durchs Leben schlägt. Diese zufällige Begegnung führt
zu einer turbulenten Beziehung. Stevie trommelt einige Männer von der
Baustelle zusammen, um Susan bei einem ihrer Kneipenauftritte zu
unterstützen, bei dem sie "Always on My Mind“ singt. Das restliche
Publikum ist zunächst feindselig,sie pfeifen und gröhlen... aber Larry
bringt sie dazu, Susan für eine Zugabe zurückzurufen, und sie singt"With
A Little Help From My Friends“, was dann durch diese Unterstützung viel
besser ankommt. Susan willigt ein, in Stevies Wohnung zu ziehen, wo sie
eine Zeit lang glücklich sind. Auf der Baustelle geht das Leben mit
einer Reihe kleiner Eskapaden und geringfügiger Vergehen weiter. Larry
vertritt lautstark seine linken Ansichten und seine Opposition gegen
Margaret Thatcher und die regierende Konservative Partei. Niemand teilt
seine Ansicht, dass Politik für ihre Lebenssituation wichtig ist.
Unterdessen entlässt das Management Männer wegen geringfügigen
Fehlverhaltens und die Sicherheit ist auf der Baustelle eher Nebensache.
Die Männer arbeiten unter gefährlichen Bedingungen. Stevies und Susans
Beziehung wird zunehmend angespannt, denn Susan neigt zu negativen
Emotionen im Zusammenhang mit ihrem mangelnden beruflichen Erfolg.
Stevie hingegen kann gefühllos und unsympathisch sein. Nachdem er seinen
Namen im Radio gehört hat, erfährt Stevie, dass seine Mutter gestorben
ist, und fährt zu ihrer Beerdigung nach Schottland. In seiner
Abwesenheit beginnt Susan, Heroin zu nehmen, das von Jugendlichen auf
dem Anwesen verkauft wird, wo die beiden leben. Dies führt zum Ende
ihrer Beziehung und Susans plötzlichem Weggang. Larry wird von der
Baustelle entlassen, nachdem er sicherere Arbeitsbedingungen gefordert
hatte. Nachdem er im Scherz ein teures Telefongespräch mit dem
Mobiltelefon des Chefs geführt hat, wird auch Shem entlassen (und wegen
der darauf folgenden Körperverletzung verhaftet). Desmonde
(Derek Young), ein junger Bauarbeiter, stürzt vom Dach des umgebauten
Krankenhauses und verliert trotz Stevies und Mos Rettungsversuchen den
Halt, stürzt zu Boden und wird schwer verletzt. Unfallursache ist ein
unsicheres Gerüst, vor dem die Männer bereits gewarnt wurden. Stevie und
Mo kehren mitten in der Nacht zurück und legen im Gebäude ein großes
Feuer...
Sozusagen als Ausdruck des Protestes, der sich dann auch drastisch entlädt. Man kann den Film sogar ein bisschen als Komödie bezeichnen, aber es ist eine bittere, grimmige Komödie, bei dem das Lachen im Hals stecken bleibt. Tatsächlich waren einige der Darsteller auch im richtigen Leben als Bauarbeiter beschäftigt. Rosig ist die Zukunft dieser Protagonisten nicht, die Zeiten werden nicht besser.
Sozusagen als Ausdruck des Protestes, der sich dann auch drastisch entlädt. Man kann den Film sogar ein bisschen als Komödie bezeichnen, aber es ist eine bittere, grimmige Komödie, bei dem das Lachen im Hals stecken bleibt. Tatsächlich waren einige der Darsteller auch im richtigen Leben als Bauarbeiter beschäftigt. Rosig ist die Zukunft dieser Protagonisten nicht, die Zeiten werden nicht besser.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen