Dienstag, 11. Juni 2024

Riff-Raff


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Ken Loach

Niedriglöhner...

Der britische Regisseur Ken Loach (Kes, Land and Freedom, Sweet Sixteen) hatte schon immer ein Herz für die Verlierer der Gesellschaft. Auch der 1991 entstandene "Riff-Raff" ist ein lebensnahes Portrait der Arbeiterklasse und der Unterprivilegierten des Königreichs. Den Begriff "Riff Raff" kann man mit "Gesindel" gleichsetzten. Die Geschichte spielt während der Regierungszeit von Margaret Thatcher und gewann bei der Vergabe des Europäischen Filmpreises den Hauptpreis als bester Film und Robert Carlyle wurde durch diesen Film einem breiteren Publikum bekannt, noch bevor er die Zuschauer in Filmen wie "Trainspotting" oder "Ganz oder gar nicht" begeistern konnte.
Er spielt Patrick „Stevie“ Logan, der auf der Straße in London schläft und Arbeit auf einer Baustelle sucht. Als Stevies neue Arbeitskollegen Larry (Ricky Tomlinson), Mo (George Moss)und Shem (Jim R. Colman) erfahren, dass er obdachlos ist, bieten sie ihm freiwillig an, eine leere Wohnung in einer nahegelegenen Wohnsiedlung zu suchen. Stevie lernt die irische Schauspielerin und Sängerin Susan (Emer McCourt) kennen, die sich durchs Leben schlägt. Diese zufällige Begegnung führt zu einer turbulenten Beziehung. Stevie trommelt einige Männer von der Baustelle zusammen, um Susan bei einem ihrer Kneipenauftritte zu unterstützen, bei dem sie "Always on My Mind“ singt. Das restliche Publikum ist zunächst feindselig,sie pfeifen und gröhlen... aber Larry bringt sie dazu, Susan für eine Zugabe zurückzurufen, und sie singt"With A Little Help From My Friends“, was dann durch diese Unterstützung viel besser ankommt. Susan willigt ein, in Stevies Wohnung zu ziehen, wo sie eine Zeit lang glücklich sind. Auf der Baustelle geht das Leben mit einer Reihe kleiner Eskapaden und geringfügiger Vergehen weiter. Larry vertritt lautstark seine linken Ansichten und seine Opposition gegen Margaret Thatcher und die regierende Konservative Partei. Niemand teilt seine Ansicht, dass Politik für ihre Lebenssituation wichtig ist. Unterdessen entlässt das Management Männer wegen geringfügigen Fehlverhaltens und die Sicherheit ist auf der Baustelle eher Nebensache. Die Männer arbeiten unter gefährlichen Bedingungen. Stevies und Susans Beziehung wird zunehmend angespannt, denn Susan neigt zu negativen Emotionen im Zusammenhang mit ihrem mangelnden beruflichen Erfolg. Stevie hingegen kann gefühllos und unsympathisch sein. Nachdem er seinen Namen im Radio gehört hat, erfährt Stevie, dass seine Mutter gestorben ist, und fährt zu ihrer Beerdigung nach Schottland. In seiner Abwesenheit beginnt Susan, Heroin zu nehmen, das von Jugendlichen auf dem Anwesen verkauft wird, wo die beiden leben. Dies führt zum Ende ihrer Beziehung und Susans plötzlichem Weggang. Larry wird von der Baustelle entlassen, nachdem er sicherere Arbeitsbedingungen gefordert hatte. Nachdem er im Scherz ein teures Telefongespräch mit dem Mobiltelefon des Chefs geführt hat, wird auch Shem entlassen (und wegen der darauf folgenden Körperverletzung verhaftet). Desmonde (Derek Young), ein junger Bauarbeiter, stürzt vom Dach des umgebauten Krankenhauses und verliert trotz Stevies und Mos Rettungsversuchen den Halt, stürzt zu Boden und wird schwer verletzt. Unfallursache ist ein unsicheres Gerüst, vor dem die Männer bereits gewarnt wurden. Stevie und Mo kehren mitten in der Nacht zurück und legen im Gebäude ein großes Feuer...





Sozusagen als Ausdruck des Protestes, der sich dann auch drastisch entlädt. Man kann den Film sogar ein bisschen als Komödie bezeichnen, aber es ist eine bittere, grimmige Komödie, bei dem das Lachen im Hals stecken bleibt. Tatsächlich waren einige der Darsteller auch im richtigen Leben als Bauarbeiter beschäftigt. Rosig ist die Zukunft dieser Protagonisten nicht, die Zeiten werden nicht besser.




Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen