Regie: Ken Loach
Wind, der durch die Gerste streift...
Das 2006 gedrehte Kriegsdrama "The Wind that shakes the Barley" (zu
deutsch: Der Wind, der durch die Gerste streift) erhielt völlig zu
Recht die "Palme d´Or" bei den Filmfestspielen von Cannes und wurde der
bis dahin größte Boxoffice Erfolg des Filmemachers Ken Loach. Der Brite
gehört unbestritten zu den bedeutendsten europäischen Filmemachern und
drehte Meisterwerke wie "Kes" , "Riff Raff", "Ladybird Ladybird", "Land
of Freedom" oder "Sweet Sixteen". Sowohl "Riff Raff" als auch "Land of
Freedom" wurden als bester Film beim Europäischen Filmpreis
ausgezeichnet und 2009 gewann er den Ehrenpreis für sein Lebenswerk.
"The Wind that Shakes the Barley" spielt in der Zeit des irischen
Unabhängigkeitskriegs (1919 bis 1921) und während des irischen
Bürgerkriegs (1922-1923). Hauptfiguren sind die beiden Brüder Damien
(Cilian Murphy) und Teddy O´Donovan (Padraic Delaney), die sich beide
der Irischen Republic Army anschließen. Beide kämpfen gegen die
britischen Besatzer, die in ihrer Heimat County Cork für Angst und
schrecken unter der Bevölkerung verbreiten. Irland soll endlich
unabhängig werden. Der Film, der 26 Millionen Dollar einspielte, wurde
durch Gelder verschiedener Länder (Irland, UK, Deutschland, Italien,
Spanien, Frankreich, Belgien und Schweiz) finanziert.
County
Cork, Irland, 1920. Damien O'Donovan (Cillian Murphy) ist im Begriff,
sein Heimatdorf zu verlassen, um in einem Londoner Krankenhaus als Arzt
zu arbeiten. In der Zwischenzeit befehligt sein Bruder Teddy (Padraic
Delaney) die örtliche Einheit der verbotenen Irish Republican Army. Nach
einem Hurling-Match wird Damien Zeuge der standrechtlichen Hinrichtung
seines Freundes Micheál Ó Súilleabháin ((Laurence Barry) durch eine
brutal agierende Einheit der britischen Black and Tans - nur weil er
sich weigerte, seinen Namen auf Englisch auszusprechen und einen
Offizier schlug. Obwohl er erschüttert ist, weist Damien die Bitten
seiner Freunde zurück, in Irland zu bleiben und der IRA beizutreten, mit
der Begründung, der Krieg sei nicht zu gewinnen. Als er die Stadt
verlässt, wird Damien Zeuge, wie die britische Armee vergeblich
versucht, einen Bahnangestellten einzuschüchtern, weil er den Truppen
nicht erlaubt, an Bord zu gehen. Die Bediensteten der Bahn werden brutal
zusammengeschlagen. Als Reaktion darauf beschließt Damien zu bleiben
und wird in Teddys IRA-Brigade eingeschworen. Nach dem Training in den Bergen überfällt die Kolonne die Kaserne der Royal Irish Constabulary
des Dorfes, um Revolver zu erbeuten, die sie dann zur Ermordung von
vier Hilfstruppen benutzt. Anschließend zwingt der anglo-irische
Landbesitzer Sir John Hamilton (Roger Allam) einen seiner Diener, das
IRA-Mitglied Chris Reilly (John Crean), Informationen an den
Geheimdienst der britischen Armee weiterzugeben. Aus Angst vor Folter
gibt Chris Namen preis. Damit ist er in den Augen seiner Kameraden ein
Verräter. Daraufhin wird auch die gesamte Brigade verhaftet. In ihrer
Zelle trifft Damien den Lokführer Dan (Liam Cunningham), einen
Gewerkschaftsfunktionär, der Damiens sozialistische Ansichten teilt.
Währenddessen verhören britische Offiziere Teddy und ziehen ihm die
Fingernägel aus, als er sich weigert, ihnen die Namen der IRA-Mitglieder
zu nennen. Johnny Gogan (William Ruane), ein britischer Soldat irischer
Abstammung, hilft den Gefangenen bei der Flucht, doch drei bleiben
zurück. Nachdem die Aktionen von Sir John und Chris dem Geheimdienst der
IRA aufgedeckt wurden, werden beide als Geiseln genommen. Während Teddy
sich noch erholt, wird Damien vorübergehend das Kommando übertragen. Es
kommt die Nachricht, dass die drei verbleibenden IRA-Gefangenen
gefoltert und erschossen wurden. Gleichzeitig erhält die Brigade den Befehl, "die Spione hinzurichten“.
Obwohl
Chris ein lebenslanger Freund ist, erschießt Damien sowohl ihn als auch
Sir John. Doch das ist noch lange nicht das Ende der kriegerischen
Auseinandersetzungen...
Am Ende kämpfen beide Brüder auf verschiedenen Seiten. Als Freundin von Damien ist Orla Fitzgerald zu sehen. Der Krieg, der hier geführt wird ist ein Bodenkrieg, Zivilisten bekämpfen die Besatzer. Dieser Feind ist aber in seiner Übermacht so ungreifbar wie er unangreifbar ist. Die klassischen eines Krieges gibt es in diesem alltäglichen Inferno gar nicht, dennoch sind die Ausmaße apokalyptisch. Folter wird hier gezeigt und sie ist an der Tagesordnung. So entscheiden sich die Rebellen für den bedingungslosen Kampf. Loach arbeitet damit Geschichte auf. Man kann diesen Konflikt aber auch sehr leicht mit heutigen Konfrontationen vergleichen. Der Kampf für eine Unabhängigkeit, der Kampf gegen Unterdrückung. Historisch genau, in weiten Teilen traurig und melancholisch. Kameramann Barry Ackroyd wurde mit dem Europäischen Filmpreis geehrt.
Am Ende kämpfen beide Brüder auf verschiedenen Seiten. Als Freundin von Damien ist Orla Fitzgerald zu sehen. Der Krieg, der hier geführt wird ist ein Bodenkrieg, Zivilisten bekämpfen die Besatzer. Dieser Feind ist aber in seiner Übermacht so ungreifbar wie er unangreifbar ist. Die klassischen eines Krieges gibt es in diesem alltäglichen Inferno gar nicht, dennoch sind die Ausmaße apokalyptisch. Folter wird hier gezeigt und sie ist an der Tagesordnung. So entscheiden sich die Rebellen für den bedingungslosen Kampf. Loach arbeitet damit Geschichte auf. Man kann diesen Konflikt aber auch sehr leicht mit heutigen Konfrontationen vergleichen. Der Kampf für eine Unabhängigkeit, der Kampf gegen Unterdrückung. Historisch genau, in weiten Teilen traurig und melancholisch. Kameramann Barry Ackroyd wurde mit dem Europäischen Filmpreis geehrt.
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