Freitag, 7. Dezember 2012

Green Zone






















Regie: Paul Greengrass

Der Grund für die Invasion im Irak...

 Paul Greengrass ist der Regisseur des hochgelobten Films "Flug 93", der sich beinahe dokumentarisch und äusserst seriös mit den Geschehnissen vom 11. September 2001 an Bord des United Airlines Fluges mit der Flugnummer 93 befasst.
Danach drehte er mit "Bourne Ultimatum" den dritten und vielleicht besten Teil der Bourne Trilogie.
Sein neuester Film "Green Zone" scheint der Versuch zu sein, die beiden sehr unterschiedlichen Filme, einmal Doku - einmal Action,  miteinander als eine Quintessenz zu verbinden.
"Green Zone" spielt im März des Jahres 2003 im eroberten Bagdad. Die Amerikaner arbeiten mit Hochtouren am Unternehmen "Demokratie" und Green Zone wird das Regierungsviertel von Bagdad genannt, eine sogenannte sichere und blühende Zone, wie hoffentlich bald das ganze Land.
Doch die Realität sieht anders aus: Weite Teile stehen den Amis skeptisch, teilweise sogar feindselig gegenüber. Chief Warrant Officer Roy Miller (Matt Damon) und seine Männer haben die gewichtige Aufgabe übernommen, die gefährlichen Massenvernichtungswaffenlager aufzuspüren, die ja der Grund für die amerikanische Invasion waren.
Doch in den zu untersuchenden Gebäuden finden sie nie etwas, die Informationen sind wertlos, wie Roy Miller bald vermutet. Ein Iraker (Khalid Abdalla), den Roy spontan "Freddie" nennt, gibt ihm bei einem dieser Untersuchungen einen Tipp, dass der ranghohe irakische General Mohammed Al-Rawi (Yigal Naor), der sich versteckt hält und für die Amerikaner einer dieser "most wanted Enemies" ist, mit seinen Vasallen gerade ein Treffen hat. Keine Frage, dass Miller dem Tipp, der auch ein Hinterhalt sein könnte, nachgehen wird. Bald findet er sich in den Interessenkonflikten zwischen Pentagon, vertreten durch Schreibtischmann Clark Poundstone (Greg Kinnear) und CIA, vertreten durch Martin Brown (Brendan Gleeson) hin- und hergerissen. Gibt es überhaupt Massenvernichtungswaffen ?

"Green Zone" ist ein kurzweiliger, solider Polit-Action Thriller, der seine Stärken eindeutig im Actiongehalt hat, jedoch seine politische Message nicht wirklich gut und intensiv vermittelt. Vielleicht liegt es daran, dass heute in 2010 die Lüge mit den Massenvernichtungswaffen leider schon wieder Schnee von Gestern ist, es gab ja auch nie Konsequenzen und dadurch eine aktuelle Brisanz fehlt, da der Film im Jahr 2003 mit Matt Damon diesen ahnungslosen, aber wissbegierigen Officer zeigt - der Zuschauer ist ihm aber 7 Jahre voraus.
Auch macht es sich der Film in seiner auf Amerika bezogene selbstkritische Art etwas zu leicht, indem er dem Pentagon diesen einen Bösewicht und somit den schwarzen Peter zuordnet und im Gegenzug alle anderen, auch die CIA als "die Guten" darstellt.
Neu und innovativ ist allerdings die Schlußbotschaft, die zu erkennen gibt, dass die Amerikaner strategisch gut beraten gewesen wären, wenn sie das irakische Militär nicht ganz entmachtet hätte, sondern eine Kooperation in Erwägung gezogen hätten. Von dieser möglichen Idee handelt der Film auch. Sie scheitert allerdings daran, dass das böse Pentagon schon eine Marionettenregierung aufgestellt hat.
Ingesamt ist "Green Zone" recht unterhaltsam, aber wer glaubt, dass das progressive Politkino der 70er zurückgekehrt sei, der wird sicherlich etwas enttäuscht sein....

Bewertung: 5,5 von 10 Punkten.

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