Mittwoch, 9. April 2014

Sweetwater - Rache ist süß

























Regie: Logan Miller

Der Sheriff und der Prophet...

Logan Millers "Sweetwater" ist ein sehr skurriler, aber äusserst unterhaltsamer Western, der von dem Schlagabtausch zweier sonderbaren Rivalen lebt. Zum einen ist es der charismatische Prediger und machtvolle religiöse Ver(Führer) Prophet Josiah (Jason Isaacs), der zunehmend Gefahr läuft vom sonderbaren Sheriff Jackson (Ed Harris) als blutiger Mörder entlarvt zu werden. Die Geschichte spielt gegen Ende des 19. Jahrhunderts, irgendwo in New Mexico. Dort in dieser Einöde versucht sich die Exprostituierte Sarah Ramirez (January Jones) gemeinsam mit ihrem mexikanischen Ehemann Miguel (Eduardo Noriega) eine Existenz aufzubauen. Doch das noch junge Glück muss mit harten landwirtschaftlichen Bedinungen auf der eigenen Farm arbeiten, ausserdem lebt in unmittelbarer Nachbarschaft die religiöse kleine Gemeinde des selbsternannten Predigers, der erst vor kurzem zwei Durchreissende, die durch sein Land ritten und dort Wasser getrunken haben, mit seinen Schergen hingerichtet hat. Da die beiden Leichen einflussreiche Verwandte haben, wird der wunderliche Sheriff Jackson auf die Suche nach den Vermissten geschickt. Dieser Gesetzeshüter ist äusserst intelligent und hat sehr schnell herausgefunden, dass der Prediger hinter dem Ganzen steckt und die Leichen der Beiden schon längst irgendwo verscharrt sein müssten. Dementsprechend konfrontativ sind die Begegnungen der beiden Kontrahenten - der Gesetzeshüter demütigt den "Gottesmann" auf ganzer Linie. Als dann der Hund der Ramirez getötet wird und wenig später Miguel verschwindet, ist Sarah auf sich allein gestellt. Bald ist das Niemandsland tiefrot gefärbt mit Blut...


 Jason Isaacs spielt seine charismatische Rolle perfekt borniert, gewalttätig und selbstgerecht. Ein herrlicher Fiesling, der allerdings vom wahnsinnig agierenden Sheriff, dargestellt von einem grandios aufgelegten Ed Harris, noch getoppt wird. Da muss die Hauptfigur, die rächende Frau, ein bisschen auf den Nebenschauplatz ausweichen. Der Western hat eine düstere Atmosphäre und ist eigentlich fast schon knackig kurz zu nennen. Er hat eine gute beklemmende Atmosphäre, die sonderbaren Figuren erinnern öfters an den Spätwestern der 70er Jahre, als etwa ein Marlon Brando im Frauenklamotten ein bezahlter Killer in "Duell am Missouri" war oder ein Donald Pleasance mit wertvollen und erinnerungswürdigen Nebenrollen Genreklassiker wie "Der Verwegene" oder "Wiegenlied vom Todschlag" veredelte. Ich persönlich fand die exzentrische Performance von Ed Harris eine Wucht, beste Szene ist die Zerstörung eines wertvollen Tisches, ganzer Stolz des gastgebenden Priesters des Teufels. 

Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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