Montag, 23. Juni 2014

Der Counselor

























Regie: Ridley Scott

Jagdzeit...

Schade, dass für den "Counselor" die Kritiken so mau ausfallen, denn der Film ist ausgefeiltes Meisterwerk und komplettiert für mich nach den unübertroffenen "Alien" und "Blade Runner" mit den inzwischen zu Klassikern avancierten Filmen wie "Die Duellisten"oder  "Black Hawk Down" zu den fünf größten Meisterwerken des britischen Regisseurs, auch wenn der Film eine starke künstliche Note und eine gewissen Dialoglastigkeit aufweist.  "Der Counselor" entstand nach dem Roman des Schriftstellers Cormack McCarthy, dessen Werk schon einige Mal verfilmt wurde. Vor allem der amerikanische Alptraum in "There will be blood" oder "The Road" blieben im Gedächnis, die Geschichte hier ist ebenso ein grausamer Abgesang seines Helden, der langsam immer mehr zu einer gejagten Antilope wird, verfolgt von hungrigen und gierigen Geparden und diese putzigen Raubkatzen spielen auch eine Schlüsselrolle in der Geschichte. Sie handelt von den schicksalhaften Verstrickungen eines Anwalts (Michael Fassbender) , der im Grunde alles hat was der Mensch von heute sich wünscht: Ein gewisses Vermögen, einen gut bezahlten Job und eine gutaussehende Freundin (Penelope Cruz). Doch er will noch mehr vom großen Kuchen abhaben. Deshalb lässt er sich auf ein groß angelegtes Drogengeschäft gemeinsam mit dem durchgeknallten Drogenboss Reiner (Javier Bardem) ein, der mit Malinka (Cameron Diaz) eine kostspielige, wie geheimnisvolle Freundin (Cameron Diaz) besitzt, die sowohl pathologische Lügnerin als auch Soziopathin ist. Diese kluge und berechnende Frau ist ausserdem die Besitzerin zweier Geparden. Reiner rät dem Rechtsbeistand, dass er - falls nur halbherzig bei der Sache oder unsicher - lieber nicht in dieses Geschäft, dass im Juarez-Grenzgebiet abgewickelt wird,  einsteigen soll. Denn es bedeutet - falls etwas schief läuft - dass die Drogenmafia die unbarmherzige Jagd eröffnet. Auch vom Geschäftsmann Westray (Brad Pitt), der ebenfalls bei diesem riesigen Deal mitmischt, bekommt er die gleiche Empfehlung. Trotzdem steigt der Anwalt ein, doch der Sohn von Gefängnisinsassin Ruth (Rosi Perez), den er angeheuert hat die Drogen zu transportieren wird niemals am Bestimmungsort ankommen...


Mit dieser Ausgangslage ist das Grundgerüst des Films erzählt, ebenso eröffnet er die Doppelbödigkeit der Geschichte. Zwei sehr heftige, explizite Gewalt Szenen werden nachhaltig ins Gedächtnis eingebrannt - einmal durch den Drogenkurier und einmal am Ende des Films mitten auf der belebten Straße in London am hellichten Tag. Ausserdem sorgt ein nicht gezeigtes Videoband für größtes Grauen. Dies alles rundet sich am Ende wie das Bild der Jagd des Gepards ab und offenbart ein zynisches Labyrinth über Opfer und Täter, über größere Fische, die kleine Fische einfach auffressen. Ein cooler und stylisher Blick von Hier und Heute zu den Urinstinkten des Jägers.


Bewertung: 9 von 10 Punkten.

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