Montag, 23. Juni 2014

Final Call

























Regie. David R. Elis

Rette mich und leg nicht auf...

Jan deBonts "Speed" machte es 1994 vor: Schnelles Tempo, die Handlung ist zeitlich und örtlich begrenzt und der Zuschauer fühlt sich mittendrin statt nur dabei, denn es wirkt als würde alles in Echtzeit ablaufen. Dabei wird auf lästige Nebenschauplätze weitestgehend verzichtet, was zählt ist der Protagonist, der sich permanent in der selben Notsituation befindet und verzweifelt wie dynamisch einen Ausweg aus dem Dilemma sucht. So funktonierten Filme wie "Gegen die Zeit", "The Call" oder "Nicht auflegen". "Final Call", nach einem Drehbuch von Larry Cohen, gehört ebenfalls in diese Kategorie und präsentiert neben der völlig absurden und irrwitzigen Ausgangsidee soviel Action und Tempo, dass man gar nicht länger Zeit bekommt das Szenario, von David R. Elis inszeniert, logisch zu durchleuchten. Im Grund weiß der Zuschauer auch nicht viel, nur dass die Highschool-Biologielehrerin Jessica Martin (Kim Basinger) in einem riesigen Anwesen wohnt und ihren kleinen Sohn Ricky Martin (Adam Taylor Gordon) zum Schulbus bringt. Kurze Zeit später, wieder daheim angekommen und das mexikansiche Hausmädchen begrüsst, stürmen drei Männer ins Haus, töten die Dienerin und entführen unsere blonde Biologieleihrerin. Die Bande wird angeführt vom brutalen Ethan (Jason Statham), der sie auf einen Dachboden bringt, einschliesst und vorher noch das Telefon im Raum mit einem Vorschlaghammer dämoliert. Nur gut, dass unsere Biologielehrerin weiß, wie man das in diversen Elektromüll zerbrochenes Telefon wieder einigermassen repariert, zumindest so weit, dass sie einem gewissen Ryan (Chris Evans) anrufen kann, einem extrem gutaussehenden Surfin USA-Boy, der gerade aufgrund seiner Verantwortungslosigkeit von Freundin Cloe (Jessica Biel) verlassen wurde. Schön doofe Kuh, da lässt sie sich ein echtes Sahneschnittchen durch die Lappen gehen. Ok, bekanntlich zählen ja immer die inneren Werte. Die sind beim beherzten Ryan aber auch gut ausgeprägt, denn der Sunnyboy legt nicht gleich auf, weil er den Anruf für einen Scherz hält und hört der hysterischen Frau, die behauptet in Lebensgefahr zu sein, erstmal zu. Es gelingt Jessica Ryan sogar soweit zu überzeugen, dass er mit dem Handy, dass er jetzt nicht mehr auflegen darf, denn dann muss sie sterben, zur Polizei geht. Die haben aber Ausnahmezustand auf dem Revier, aber zum Glück ist dem Bullen Mooney (William H. Macy) ein Lichtblick gestzt, der sich später an den jungen Mann mit dem Handy erinnern wird. Jedenfalls braucht der junge Held aber erstmal ein Ladegerät, denn das Akkku geht zur Neige...


dies ist erst das Warm up für einen völlig durchgeknallten, gut funktionierenden Thriller Actionfilm mit viel Spannung und reichlich absurden Unglaubwürdigkeiten. Nachdenken ist später, erstmal muss Kim und ihre Familie gerettet werden, dabei verschieben sich in der Mitte des Films für einen Moment geschickt die Rollen, was nicht nur den jungen Helden zum kurz inne halten animiert.


Bewertung: 7 von 10 Punkten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen