Sonntag, 24. Mai 2015

Ich.darf.nicht.schlafen

























Regie: Rowan Joffe

Und täglich grüßt das Murmeltier Gedächtnisschwund...

Amnesien liefern immer wieder spannenden Stoff für Thriller. So auch für Rowan Joffes "Ich.darf.nicht.schlafen" Joffe verdient sein Geld auch mit guten Drehbüchern: "28 Weeks later" und "The American" hat er verfasst. Seine bislang erfolgreichste Regiearbeit war das Remake von "Brighton Rock". In seinem neuen Amnesie-Thriller stand sicherlich "Memento" von Christopher Nolan Pate, insgesamt ist auch etwas Hitchcock Flair auszumachen. Der Film ist durchgehend ruhig inszeniert und konzentriert einzig und allein auf 2 Hauptfiguren und 2 sehr wichtigen Nebenrollen, die Lichts ins Dunkel bringen könnten, dass die arme Nicole Kidman umgibt.
Sie spielt die 40jährige Londonerin Christine Lucas, die seit 10 Jahren jeden Morgen zuhause in ihrem Bett neben ihrem Mann aufwacht - eigentlich ein ganz normaler Vorgang, könnte man meinen. Aber Christina vergisst während des Schlafs sämtliche Erinnerungen an den Vortag und somit auch ihren gesamten Alltag. Der Mann, der neben ihr schläft, ist ihr anfangs unbekannt und Ben (Colin Firth) stellt sich jeden Morgen aufs Neue seiner Frau vor: "ich bin dein Ehemann, du hast dein Gedächtnis verloren". Grund der Amnesie, so erinnert er sie daran, war dieser schwere Verkehrsunfall vor 10 Jahren. Dort hat Christine wohl massive Kopfverletzungen erlitten und so wacht sie jeden Morgen ohne Erinnerung an die letzten Jahre auf. Am Tage selbst kann sie aber jede Stunde nutzen, denn tagsüber kann sie speichern ohne zu vergessen. Im Schlaf gehen ihr diese jedoch wieder verloren. Seit geraumer Zeit hat sie abe Kontakt zu einem gewissen Dr. Nash(Mark Strong), der ihr helfen will und ihr eine Kamera schenkt, auf der sie ein Videotagebuch führen soll. Mit diesem Instrument, dass sie im Kleiderschrank verstecken soll, soll es ihr gelingen während des Tages das Puzzle "Erinnerung" schneller aufbauen zu können. Dr. Nasch erzählt Christine auch, dass sie nicht Opfer eines Verkehrsunfalls wurde, wie ihr Mann behauptet, sondern dass sie eine gewalttätigen Angriff von einem unbekannten Mann in einem Flughafenhotel nur knapp überlebte. Das Mißtrauen gegen den Mann, der behauptet der Ehemann zu sein, wächst  natürlich. Aber kann sie auch dem Arzt trauen. Und warum taucht immer wieder das Bild einer unbekannten Frau (Anne Marie Duff) in ihrem geistigen Auge auf...

 Insgesamt ist der Spannungsgehalt des Filmes recht gut. Die Darstellerleistungen sind bei dieser Besetzung eh überzeugend. Der ganze Film ist es dennoch nicht. Möglicherweise liegt es an Logiklöchern, die so groß wie ein schweizer Käse sind. Es kann aber auch gut sein, dass das Thrillerthema "Amnesie" schon vielfach besser aufbereitet wurde. So entsteht hier im Gegensatz zu allen Hitchcock Filmen, die dem Regisseur als Referenz dienten, nicht diese typische Steigerung in Sachen Spannung, sondern das Gegenteil. Am Ende hält der Film nicht, was der vielversprchende Anfang suggeriert hat. Für mich nur Mittelmaß.


Bewertung. 5 von 10 Punkten.

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