Regie: Rowan Joffe
Und täglich grüßt das Murmeltier Gedächtnisschwund...
Amnesien liefern immer wieder spannenden Stoff für Thriller. So
auch für Rowan Joffes "Ich.darf.nicht.schlafen" Joffe verdient sein Geld
auch mit guten Drehbüchern: "28 Weeks later" und "The American" hat er
verfasst. Seine bislang erfolgreichste Regiearbeit war das Remake von
"Brighton Rock". In seinem neuen Amnesie-Thriller stand sicherlich
"Memento" von Christopher Nolan Pate, insgesamt ist auch etwas Hitchcock
Flair auszumachen. Der Film ist durchgehend ruhig inszeniert und
konzentriert einzig und allein auf 2 Hauptfiguren und 2 sehr wichtigen
Nebenrollen, die Lichts ins Dunkel bringen könnten, dass die arme Nicole
Kidman umgibt.
Sie spielt die 40jährige Londonerin
Christine Lucas, die seit 10 Jahren jeden Morgen zuhause in ihrem Bett
neben ihrem Mann aufwacht - eigentlich ein ganz normaler Vorgang, könnte
man meinen. Aber Christina vergisst während des Schlafs sämtliche
Erinnerungen an den Vortag und somit auch ihren gesamten Alltag. Der
Mann, der neben ihr schläft, ist ihr anfangs unbekannt und Ben (Colin
Firth) stellt sich jeden Morgen aufs Neue seiner Frau vor: "ich bin dein
Ehemann, du hast dein Gedächtnis verloren". Grund der Amnesie, so
erinnert er sie daran, war dieser schwere Verkehrsunfall vor 10 Jahren.
Dort hat Christine wohl massive Kopfverletzungen erlitten und so wacht
sie jeden Morgen ohne Erinnerung an die letzten Jahre auf. Am Tage
selbst kann sie aber jede Stunde nutzen, denn tagsüber kann sie
speichern ohne zu vergessen. Im Schlaf gehen ihr diese jedoch wieder
verloren. Seit geraumer Zeit hat sie abe Kontakt zu einem gewissen Dr.
Nash(Mark Strong), der ihr helfen will und ihr eine Kamera schenkt, auf
der sie ein Videotagebuch führen soll. Mit diesem Instrument, dass sie
im Kleiderschrank verstecken soll, soll es ihr gelingen während des
Tages das Puzzle "Erinnerung" schneller aufbauen zu können. Dr. Nasch
erzählt Christine auch, dass sie nicht Opfer eines Verkehrsunfalls
wurde, wie ihr Mann behauptet, sondern dass sie eine gewalttätigen
Angriff von einem unbekannten Mann in einem Flughafenhotel nur knapp
überlebte. Das Mißtrauen gegen den Mann, der behauptet der Ehemann zu
sein, wächst natürlich. Aber kann sie auch dem Arzt trauen. Und warum
taucht immer wieder das Bild einer unbekannten Frau (Anne Marie Duff) in
ihrem geistigen Auge auf...
Insgesamt ist der Spannungsgehalt
des Filmes recht gut. Die Darstellerleistungen sind bei dieser
Besetzung eh überzeugend. Der ganze Film ist es dennoch nicht.
Möglicherweise liegt es an Logiklöchern, die so groß wie ein schweizer
Käse sind. Es kann aber auch gut sein, dass das Thrillerthema "Amnesie"
schon vielfach besser aufbereitet wurde. So entsteht hier im Gegensatz
zu allen Hitchcock Filmen, die dem Regisseur als Referenz dienten, nicht
diese typische Steigerung in Sachen Spannung, sondern das Gegenteil. Am
Ende hält der Film nicht, was der vielversprchende Anfang suggeriert
hat. Für mich nur Mittelmaß.
Bewertung. 5 von 10 Punkten.
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