Regie: Nick Powell
Ein Ritter in China....
Schon zum dritten Mal arg enttäuscht: Da wollte ich vor
einiger Zeit mal wieder einen guten Sandalen Film mit Gladiatoren sehe
und wurde von Paul W.S. Andersons bislang schlechtesten Film "Pompeii"
extremst enttäuscht. Dann gabs Vorfreude auf die Wiederauferstehung des
Wikinger Films. Aber Claudo Fähs "Northmen - A viking Saga" war trotz
ganz guter Bilder vor allem langweilig und schwach. Die dritte
Fehleinschätzung folgte nun mit dem Wunsch mal wieder einen guten
Tempelritterfilm zu sehen. Nicholas Cage in der Besetzungsliste, das
heißt zwar man muss sich unter Umständen auf eine Gurke einstellen, da
der Mann dringend Geld braucht und auch das bescheuertste Drehbuch
akzeptiert, darüberhinaus neigt der Mann ja zu wahren Overacting
Orgasmen. Aber der mir im Zusammenhang mit diesem Genre eingefallene
Vorläufer "Der letzte Tempelritter" von Dominic Sena aus dem Jahr 2011
war doch recht ansehbar, solide und spannend inszeniert. Und da war Cage
ja auch schon dabei.
Allerdings wird Nick Powells
"Outcast" aus dem Jahr 2014 eher von Hauptdarsteller Hayden Christensen
geprägt, denn Cage spielt nur die zweite Geige in dieser
chinesisch-kanadischen-amerikanischen Coproduktion. Nach seinem
verkorksten Auftritt als Anakin Skywalker in den noch verkorksteren Star
Wars Filmen der überflüssigen nächsten Generation (Epsidode 1 bis 3)
hatte es der Jungschauspieler schwer. Wobei "Jumper" akzeptabel war und
"Awake" sogar ein kleiner aber feiner Thriller.
Doch bei
seinem Ausflug in historische Gefilde als Tempelritter bleibt Hayden
leider farblos. Ganz sicherlich ist dies das Ergebnis eines sehr
langweiligen Drehbuchs, das nun gar nichts aus der Geschichte
herauszuholen vermag.
Möglich auch, dass im Falle von
"Outcast" die Coproduktion dreier Länder für das eher uninteressante
Ergebnis ausschlaggebend war, denn der Tempelritter wird nach einem
kurzen Schlachtfeld im heiligen Land gleich ins Reich der Mitte
versetzt. In diesem China des 12. Jahrhunderts wirkt er als Europäer
sicherlich fremdartig, aber dieser Culture Clash wird nicht mal im
Ansatz für die Geschichte erläutert. Man bleibt als Zuschauer letztlich
im Unklaren, warum sich der Tempelritter Jacob (Hayden Christensen) und
auch sein ehemaliger Weggefährte Gallain (Nicholas Cage) so weit in den
hintersten Winkel Asiens verkrochen haben. Nun gut - in unserem
historischen Road Movie wird der inzwischen zum Vagabund mutierte Ritter
zum zufälligen Retter der beiden Königskinder Lian (Liu Yifei) und
Zhao( Lixin Zhao). Letzter wurde vom Vater (Shi
Liang) zum Nachfolger erkoren. Doch gegen diese Entschedung hat der
ältere Sohn Shing (Andy On) eine ganz Menge Einwände. So starke, dass er
den Vater meuchelt und Jagd auf seine flüchtenden Geschwister macht. Es
kommt irgendwann zum Showdown...
und zum Ende des Films, der 99 Minuten
lang ist. Leider kommt zu keinem Zeitpunkt richtige Spannung auf. Es ist
zwar sehr vieles vorhanden, was einen guten Genrefilm hätte entstehen
lassen können, aber es wird von den Machern nie genutzt.
Bewertung: 4 von 10 Punkten.
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