Mittwoch, 1. Februar 2017

Die glorreichen Sieben

























Regie: Antoine Fugua

Nach der enttäuschenden Neuverfilmung des Monumentalklassikers Ben-Hur durch Timur Bekmambetow hat sich nun auch der Thriller- und Actionspezialist Antoine Fuqua an ein Remake gewagt. "Die glorreichen Sieben" ist ein Update auf den großen Westernfilm "Die glorreichen Sieben" von John Sturges aus dem Jahr 1960. Und dieses Genrehighlight war ja selbst ein Remake des des überwältigenden Samurai-Films "Die sieben Samurai", mit dem der Japaner Akira Kurosawa 6 Jahre vorher einen Welterfolg feierte. Dabei kam John Sturges zwar nicht ganz an das Original heran, es gelang ihm dennoch ein einflussreicher Superwestern, der auch eigenständig genug war um perfekt zu überzeugen. Zwei heilige Kühe also im Hintergrund....der ideale Boden um mit einer Neuverfilmung zu scheitern. Doch Antoine Fugua hat die Vorlage keineswegs in den Sand gesetzt. Ein Klassiker wie die beiden Vorbilder wird seine Verfilmung vielleicht nicht...aber ein spannender Western ist ihm auf jeden Fall gelungen. Und das freut einen Fan des Genres natürlich sehr.
Der Film beginnt im Gotteshaus der fiktiven Stadt Rose Creek, Dort beraten die dort ansässigen Bürger und Farmer im Gotteshaus über die Erpressungsversuche des mächtigen Gangsters Bartholomew Bogue (Peter Sarsgaard) der das Land der Menschen braucht - komme was wolle. Wegen seiner lukrativen Goldmine ist ihm jedes Mittel recht, die Siedler zu vertreiben und er schreckt dabei vor Gewalt und Mord auch nicht zurück. Den Sheriff hat er sich natürlich gekauft. Bogue stürmt mit seinen Killern die Kirche und tötet am Ende zwei Männer, die ihm widersprechen. Einer der Toten ist Matthew Cullen (Matt Bomer), seine Frau Emma (Haley Bennett) will Gerechtigkeit und Rache. Bogue gibt den Menschen 3 Wochen Zeit zu verschwinden. Sofort macht sich Emma mit ihrem Bekannten Teddy (Luke Grimes) auf, um Männer zu engagieren, die den Bürgern helfen könnten, wenn sie sich gegen Bogue aufbegehren.
In dem Gesetzeshüter Sam Chisolm (Denzel Washington) findet sie tatsächlich einen Verbündeten - ihm gefällt die Rolle als Retter für die Bürger und Farmer. Es gelingt ihm auf dem Weg nach Rose Creek auch eine Reihe von sehr guten Revolverhelden und Kämpfern anzuheuern. Der Scharfschütze Robicheaux (Ethan Hawke) sagt mit seinem Weggefährten Billy Rocks (Lee Byung-hun) zu, auch der Mexikanische Outlaw (Manuel Garcia-Rulfo) reitet mit. Chisolm kann auch den Spieler Josh Faraday (Chris Pratt) überreden. Immerhin schon fünf gegen eine ganze Armee von Bogue. Aber auf dem Weg in die Stadt schließen sich ihnen noch der legendäre Trapper Jack Horne (Vincent D`Onofrio) und der Komantschen Krieger Red Harvest (Martin Sensmeier) an. In der Stadt angekommen gibts gleich ein actionreiches Gefecht mit den Aufpassern von Bogue. Die glorreichen Sieben gewinnen zwar diese erste Runde, sie wissen aber, dass sie nun für den Endkampf alle Bewohner für die Hilfe brauchen. Denn Bogue rekrutiert eine ganze Armee, als er in seiner Heimat Sacramento von den Ereignisse in Rose Creek hört. Als besonders effektive Waffe führen die Schurken auch noch eine vollautomatische Gatling Gun im Gepäck mit...



Natürlich inszeniert Fugua seinen ersten Western ähnlich seiner bisherigen Filme. Es geht vor allem um Action -  diesmal mit viel Zeitkolorit. Allerdings wurde mit Oscarpreisträger Mauro Fiore (Training Day, Real Steel, Avatar)  ein sehr fähiger Kameramann verpflichtet, der weiß wie ein Western optisch aussehen muss. Auch der Soundtrack des 2015 verstorbenen James Horner (nach dessen Tod wurde er durch Simon Franglen ersetzt) passt sehr gut. Am Ende des Films gibts sogar den Originalscore von Elmer Bernstein noch einmal zu hören. Eine gute Idee, wie ich finde. Fugua geht bei der Wahl der Protagonisten auch ähnlich vor wie Sturges. Jeder der Sieben wird mit einem markanten Profil (soweit dies in einem Western oder Actionfilm möglich ist) oder besser gesagt mit einem hohen Wiedererkennungswert ausgestattet. Es sind Indivualisten - alle mit individuellen Eigenheiten. So hat Fugua es gut kaschiert, dass im Grunde nur wenig Tiefe aus den Figuren herausgeholt wird. Dafür ist die Action ganz auf dem Geschmackslevel des anvierierten Mainstreampublikums. Denzel Washington ist schauspielerisch natürlich eine sichere Bank. Auch das Duo Ethan Hawke und Byung Hun-Lee (bekannt aus "I saw the Devil" von Kim Jee-woon) weiß zu gefallen.




Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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