Sonntag, 19. November 2017

Blow

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Regie: Ted Demme
 
Aufstieg und Fall...
 
Ted Demme war der Neffe vom "Schweigen der Lämmer" Regisseur Jonathan Demme und wurde nur 39 Jahre alt. Er starb am 13. Januar 2002 in Santa Monica, Kalifornien an einem Herzinfarkt. Bei der Autopsie wurden geringe Spuren von Kokain gefunden.  Eine tragische Parallele zu seinem letzten Spielfilm "Blow", den er 2001 drehte und für den er sehr gute Kritiken erhielt. Im "Blow" wird die Lebensgeschichte von George Jung erzählt. Jung war in den 70er und 80er Jahren der größte Kokaindealer der USA. Dabei orientierte sich Demme an dem Buch "Blow - How a Small Town Boy made 100 Million Dollar with teh Medellin Cocaine Cartel and Lot it all" von Bruce Porter. In "Blow" - der englische Ausdruck für Koks - kann auch Johnny Depp zeigen, dass er auch eine tragische Figur spielen kann.  Trotz der Mitwirkung der Spanierin Penelope Cruz und der Deutschen Franka Potente muss seine Figur den Film fast im Alleingang tragen. Und dies schafft Depp tatsächlich sehr glaubwürdig und gut.
Der kleine George wächst bei streitenden Eltern Fred (Ray Liotta) und Ermine (Rachel Griffith) auf. Dabei hat er ein besonders inniges Verhältnis zu seinem Vater. Die Mutter rennt oft von Zuhause weg, wird aber immer wieder von ihrem sie liebenden Ehemann aufgenommen. Als Heizungsinstallateur kann er seine Frau aber nie zufriedenstellen oder glücklich machen. Der kleine George schwört sich daher schon sehr früh, dass er nie so leben will. Mit seinem dicklichen Freund Tuna (Ethan Suplee) zieht er nach San Francisco. Es ist Flower Power angesagt, man liebt den Protest und scheisst auf die Normen. Er wird zum Hippie und raucht am Strand Marihuana. Die meisten Mädels, die er kennenlernt, sind Stewardessen. So auch die blonde Barbara (Franka Potente), die ihn mit dem schwulen Friseur Derek (Paul Reubens) bekannt macht. Derek ist der Dealer der Stadt und bald steigen George und Tuna ins Geschäft mit ein. George ist geschäftstüchtig und möchte das Business mit den Drugs ausweiten. Mit einer Cessna wird die heiße Fracht über die Grenze geschafft. Bald versorgt das Trio auch die Ostküste mit Marihuana. Doch er wird erwischt und soll seine erste Gefängnisstrafe antreten. Er flieht aber, weil seine Freundin an Krebs erkrankt ist und bald sterben wird. Seine Mutter verständigt aber die Polizei, als er die Eltern besuchen kommt - im Gefängnis lernt er den Kolumbianer Diego Delgado (Jordi Molla) kennen. Der macht ihn mit Kokain vertraut und verschafft George ein Treffen mit dem berühmten Drogenboss Pablo Eskobar (Cliff Curtis). Nun wird das Geschäft richtig groß. Aus Kolumbien wird die ganze USA versorgt - er ist innerhalb von einigen Wochen Millionär und heiratet die temperamentvolle Kolumbianerin Mirtha (Penelope Cruz). Diese Frau ist nicht nur äusserst attraktiv, sie liebt auch das Leben im Luxus, dass ihr George vorerst bietet. Doch es kommen auch magere Zeiten, da er aus dem Geschäft gedrängt wird und auch versucht clean zu bleiben. Vor allem seiner kleinen Tochter Kristina (als Kind: Emma Watson, als junge Frau: Jamie King) versucht er ein guter Vater zu sein, weil sie das Einzige ist, auf was er stolz sein kann....



Hiermit wird dann auch der Schwerpunkt im Mittelteil und am Ende des films aufgezeigt. Der Höhenflug eines Mannes, der am Ende weiß, dass nur seine Tochter wirklich zählt. Nicht das Leben in Saus und Braus, nicht die Millionen und nicht die vielen Affären mit schönen Frauen. Doch er verliert das Kind durch eigenes Verschulden. Im Grunde eine sehr tragische Komponente, mit der der Zuschauer dann konfrontiert wird. Nachdem der Aufstieg des Mannes so kometenhaft und einfach vonstatten ging. Auch wenn der Protagonist millionenschwer ist, gelingt es Depp dem Dealer auch sympathische Züge zu verleihen. Ähnlich denen eines naiven unerfahrenen Jungen, der ganz zufällig ans große Geld kam, weil er den Trend zur Droge erkannte und dann aktiv in den Markt eingegriffen hat. Der echte George Jung kam 2014 aus 20jähriger Haft wieder frei. Guter Soundtrack mit Hits der Rolling Stones, Cream, Faces, Bob Dylan, Manfred Mann, Ram Jam und Lynyrd Skynard.



Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen