Mittwoch, 29. November 2017

Verbrechen und andere Kleinigkeiten

























Regie: Woody Allen

Ehemänner in Bedrängnis..

Woody Allen drehte "Verbrechen und andere Kleinigkeiten" im Jahr 1989 und ist für mich noch vor "Broadway Danny Rose" und "Hannah und seine Schwestern" sein bester Film aus den 80ern. Heraus kam eine interessante Mischung aus Krimi, Drama und Komödie mit verschiedenen Handlungssträngen, die erst am Schluß bei einer Hochzeitsfeier zusammengefügt werden, da alle Figuren zur Gästeliste der Feier gehören. Allen selbst hat die Story 2005 mit "Match Point" noch einmal etwas anders neu aufgelegt.
"Verbrechen und andere Kleinigkeiten" thematisiert langjährige Beziehungen und Ehen sowie deren Tücken und Stolperfallen. Eine davon ist der Seitensprung und vor allem der Traum des Mannes einmal aus dem Ehealltag auszubrechen. Dennoch will man nicht unbedingt für eine Affäre die Ehe aufs Spiel setzen. Sie hat ja einen hohen Wert, wenn sie solange gehalten hat. Einer dieser Männer ist der rennomierte Augenarzt Judah Rosenthal (Martin Landau), der glücklich mit seiner Frau Miriam (Claire Bloom) ist und schon erwachsene Kinder hat. Doch während eines Geschäftsflugs lernt er die labile Stewardess Dolores Paley (Anjelica Huston) und macht den Fehler mit ihr ein Verhältnis zu beginnen. Nach 2 Jahren und zahlreichen Versprechen die Ehefrau zu verlassen, setzt Dolores dem Arzt die Pistole auf die Brust. Entweder er macht reinen Tisch oder sie will der Ehefrau die Wahrheit über den untreuen Gatten erzählen. Darüberhinaus hat Dolores noch ein weiteres Druckmittel in der Hand: Die nicht sauber geführten Geschäftsbücher von Rosenthal, von denen sie Kentniss hat.
Der zweite Mann der Geschichte heißt Cliff Stern (von Woody Allen selbst gespielt) und ist erfolgloser Dokumentarfilmer. Mit seiner Frau Wendy (Joanna Gleeson) hat er lange nicht mehr geschlafen, die Ehe steckt in der Krise. Sehr oft geht er mit seiner kleinen Nichte Jenny (Jenny Nichols) ins Kino, die alte Klassiker zeigen. Ausserdem schwärmt Cliff für den jüdischen Philospophen Louis Levy (Martin S. Bergman) und würde gerne einen Dokumentarfilm über den angesehenen Professor drehen. Um die Kasse etwas aufzubessern nimmt er aber den Auftrag an, einen Film über seinen bekannten Schwager Lester (Alan Alda9 zu drehen, der ein äusserst erfolgreicher TV-Produzent von billigen Seifenopern ist. Bei den Dreharbeiten in der Stadt lernt er die Halley Reed (Mia Farrow), die Produktionsleiterin der Sendung, kennen. Er merkt sehr schnell, dass sie mental auf seiner Wellenlänge ist und ausserdem verliebt er sich in die kluge und ruhige Frau. Währenddessen schmiedet Rosenthal bereits Pläne seine unbqueme Geliebte irgendwie aus dem Weg zu räumen. Judah nimmt Kontakt zu seinem Bruder Jack (Jerry Orbach) auf, der gute Connection in den kriminellen Kreisen hat...





Für "Verbrechen und andere Kleinigkeiten" gabs 3 Oscarnominierungen, zwei für Woody Allen (Regie und Drehbuch) und eine ging an Martin Landau als bester Nebendarsteller. Wobei gerade Landaus Dr. Judah Rosenthal durchaus die Hauptfigur des Films ist.  Allen ist es mit diesem Film perfekt gelungen seine Rolle als verängstigter Manhattan-Intellektueller in einen anderen Handlungsrahmen zu packen. Der Film erweist sich als anspruchsvolle und gewitzte Abhandlung über Werte, Moral und Recht. Dabei verpflichtete er den Schweden Sven Nykvist für die Kamera-Arbeit, die Könnerschaft ist in jeder Szene erkennbar. Neben dem Krimivergnügen wird scharfsinnig und egozentrisch über Gut und Böse erzählt.





Bewertung: 9,5 von 10 Punkten. 

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