Samstag, 3. Dezember 2022

Motherless Brooklyn


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Edward Norton

Der Detective mit dem Tourette Syndrom...

Method Acting und klassisches Erzählkino vom Feinsten - dies bietet die zweite Regiearbeit des Schauspielers Edward Norton. "Motherless Brooklyn" ist ein nostalgischer Kinofilm mit starkem Film Noir Einschlag, Nortons Herzensangelegenheit und die Geschichte spielt in New York City im Jahr 1957.
Der Schauspieler ist in der Hauptrolle als Mitarbeiter einer Detektei zu sehen, der seit seiner Kindheit am Tourette Syndrom leidet. Der Film spielte 19 Millionen Dollar ein, was jedoch angesichts des hohen Budget kein Erfolg war. Die beste Szene des Films gehört aber dem Trompeter (Michael K. Williams), den Lionel Essrog (Edward Norton) in einer Jazzbar kennengelernt hat und dessen Auftritt in einer Band die Genialität dieses Musikers (Wynton Marsalis spielt den Trompetenpart in diesem Song) beide Männer irgendwie zusammenführt. Später wird der Trompeter dem Detektiv in einer brenzligen Situation helfen und ihn mit in seine Wohnung nehmen. Dort gesteht der Trompeter, dass er ebenfalls dieses Chaos im Kopf "Tourette" hat - er diese Aussetzer aber durch das Instrument abschwächen kann.
Der am Tourette Syndrom leidende Lionel Essrog (Edward Norton) ist Angestellter bei Privatdetektiv Frank Minna (Bruce Willis). Minna hat Lionel damals aus einem Waisenhaus geholt und ihm Arbeit gegeben. Auch die weiteren Mitarbeiter von Minna Gilbert Coney (Ethan Suplee), Tony Vermonte (Bobby Cannavale) und Danny Fantl (Dallas Roberts) sind ehemalige Insassen des Waisenhauses. St. Vincents Home for Boys in Brooklyn. Frank Minna kennt die besonderen Fähigkeiten seiner Jungs - der Tourette erkrankte Lionel hat beispielsweise die Begabung, dass er sich alles Gesagte und Geschriebene sofort perfekt merken kann. Diese Inselbegabung ist auch bei dem aktuellen Fall von Minna wichtig. Lionel und Gilbert warten im Stadtteil Hamilton Heigths in einem am Straßenrand abgestellten Wagen auf ihren Chef, der sich in einer Wohnung mit seinen Auftraggebern trifft. Diese drei Männer haben aber nicht vor Minna für seine Arbeit zu bezahlen. Die Situation eskaliert. Lionel und Gilbert müssen deren Wagen folgen, in dem sich auch ihr Boss befindet. Bei dieser Aktion fallen Schüsse und auf Frank Minna wird geschossen. Der verstirbt wenige Stunden später im Krankenhaus. Nun will Lionel gemeinsam mit seinen drei Kollegen den Mord an seinem Mentor lösen. Er ahnt ja nicht, dass dieser Fall so brisant ist, denn die Spur führt nicht nur zu der hübschen Laura Rose (Gugu Mbatha Raw) sondern in die hohen Kreise von Politik und Wirtschaft. Die Bürgerrechtlerin Gabby Horwitz (Cherry Jones) arbeitet gegen die groß angelegte Stadterneuerung. Arme und von Minderheiten bewohnte Viertel werden als "Slums" deklariert und dadurch aufgekauft und abgerissen, die Bewohner dieser Viertel einfach vertrieben. Das Lebenswerk des Baulöwen Moses Randolph (Alec Baldwin), der von den meisten New Yorker als Lichtgestalt angesehen wird...






In einer weiteren Wichtigen Rolle ist Willem Dafoe zu sehen. Aufgrund der politischen wie wirtschaftlichen Zusammenhänge, die in dem Mordfall eingeflochten sind, erinnert Nortons Detektivfilm ein bisschen an Polanskis Meisterwerk "Chinatown" - dort ging es um eine Betrugsaffäre der städtischen Wassenwerke. In Nortons Film führt sich der Leiter der Bau- und Stadtentwicklungsbehorden wie ein Cäsar aus der Antike auf. Der Name es Films "Motherless Brooklyn" ergibt sich aus dem Spitznamen der Hauptfigur - sein Mentor nannte den jungen Mann genauso so.




Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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