Samstag, 3. Dezember 2022

Sea of Love


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Harold Becker

Tödliche Kontaktinserate...

Harold Beckers Thriller "Sea of Love" war bei seinem Erscheinen im Jahr 1989 mit einem Umsatz von 110 Millionen Dollar ein echter Box Office Hit. Die bekanntesten Filme des Regisseurs vor diesem Kinohit waren "Mord im Zwiebelfeld" und "Die Kadetten von Bunker Hill". Nach "Sea of Love" drehte er weitere bekannte Filme wie "Malice", "City Hall" oder "Das Mercury Puzzle".
Becker wandelt natürlich auf den Spuren des Film Noir und setzt die bekannten Versatzstücke in die Gegenwart um. Aber die Figuren ähneln ihren Vorbildern aus den 40er Jahren sehr stark. Da wäre der Cop, der in einer Krise steckt. Al Pacino spielt diesen Detective Frank Keller. Seine Frau hat ihn verlassen und lebt inzwischen mit Franks Kollegen Gruber, gespielt von Richard Jenkins, zusammen.
Ellen Barkin war Ende der 80er Jahre ein sehr begehrter Filmstar. Richtig bekannt wurde sie durch Jim McBrides "The Big Easy", es folgte Walter Hills "Johnny Handsome" von Walter Hill. In "Sea of Love" darf sie ihre Qualitäten als Femme Fatale voll ausspielen. Sie und Al Pacino tragen natürlich den Film, in dem eine unheimliche Mordserie die Polizei beschäftigt. Als best Buddy von Al Pacino kommt John Goodman zum Einsatz.
Frank Keller vom New Yorker Morddezernat trinkt im Moment zuviel und ist ziemlich frustriert. Die Trennung von seiner Frau hat er noch nicht überwunden, obwohl er versucht den Coolen zu spielen. Ausserdem merkt man, dass Frank nach 20 Jahren Polizeidienst irgendwie ausgebrannt ist. Nichtsdestotrotz muss er in einem Mord an einem Mann in Manhattan untersuchen, der erschossen wurde, als er mit dem Gesicht nach unten in seinem Bett lag, nackt. Der Plattenspieler lief als er entdeckt wurde. Es war der alte Hit "Sea of Love" von Phil Philips and the Twilights.
Immerhin konnten die Fingerabdrücke des Killers sichergestellt werden und eine Anzeige wird gefunden, aus der daraus hervorgeht, dass der Tote eine Kontaktanzeige in einer Zeitung aufgegeben hat. Kann es sein, dass ein Date mit einer unbekannten Frau sein Schicksal besiegelt hat ?
Ein zweiter Mann stirbt auf die gleiche Weise im Stadtteil Queens. Man hat es mit einer Serie zu tun. Der dort ermittelte Detective Sherman Touhey (John Goodman) wird so zum Partner von Frank Keller. Auch das zweite Opfer hat in einer Anzeige eine Frau fürs Leben gesucht. Eine weitere Gemeinsamkeit stellt sich heraus: Beide Männer haben ihre Anzeige für einsame herzen mit einem Reim versehen. So entsteht die Idee den Killer aus der Reserve zu locken. Die Polizisten geben eine fingierte Anzeige auf und sie geben sich als Männer auf der Suche nach Liebe aus. Unter anderem lernt Frank auf diese Weise die attraktive Helen Cruger (Ellen Barkin) kennen. Auch sie könnte die Mörderin sein. Sie gibt Frank beim ersten Date einen Korb, er trifft die Frau aber einige Tage später in einem Supermarkt wieder. Dort flirten die beiden miteinander und Frank verabredet sich "privat" mit Helen, trotz der Warnung seines Kollegen....



Der große Reiz von Beckers Film besteht natürlich darin, dass der Zuschauer bis zuletzt nicht weiß ob die Frau eine Mörderin ist oder nicht. Ellen Barkin hat eine enorme erotische Ausstrahlung und der Zuschauer kann sich auch mit dem Zwiespalt des Polizisten gut identifizieren, der hin und hergerissen ist zwischen seinen Gefühlen für die Frau und für seinen Auftrag eine irre Psychopathin zu stoppen. Das Ende erscheint zwar abrupt, aber beim zweiten Hinsehen durchaus logisch. Das spricht für das sehr plausible Drehbuch von Richard Price.



Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 
 
 

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