Samstag, 3. Dezember 2022

Black Rain


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Ridley Scott

Ausflug nach Odessa...

Bereits seine ersten Regiearbeiten waren legendär: Ridley Scott inszenierte in den späten 70er und frühen 80er Jahre Klassiker wie "Die Duellisten", "Alien" und "Blade Runner". Letzter begeisterte durch den Hybridcharakter zwischen Science-Fiction und Noir Film.
In dieses klassische Genre hat sich der britische Filmregisseur immer wieder gewagt. Sein 1987 gedrehter "Mann im Hintergrund" wurde nicht der ganz große Hit. Der Nachfolgefilm "Black Rain" kam da an der Kasse schon deutlich besser an. Im Erscheinungsjahr 1989 konnte "Black Rain" weltweit 134 Millionen Dollar einspielen - es waren hier auch Profis am Werk. Jan de Bont, der später selbst auf dem Regiestuhl Platz nahm, war der verantwortliche Kameramann. Hans Zimmer machte die Musik und Michael Douglas wurde für die Hauptrolle als Detective Nick Conklin verpflichtet. Die Figur hat die typischen Merkmale, wie man sie in vielen Filmen der schwarzen Serie finden kann. Der Cop, der sich voller Tatendrang auf seinen Job "Verbrecher fangen" konzentriert, weil das Privatleben so gar nicht mehr funktionieren will. Eine gescheiterte Ehe, somit getrennt von Frau und den kleinen Jungs. Nick Conklin ist nun überhaupt keine Identifikationsfigur, geschweige denn sympathisch. Der New Yorker Polizeibeamte hat derzeit auch Ärger am Arbeitsplatz, denn die Dienstaufsichtsbehörde glaubt, dass Nick mit seinem ehemaligen Partner, der bei der Annahme von kriminellen Geldern erwischt wurde, in einen Korruptionsskandal verwickelt war. Natürlich streitet Nick die Anschuldigen ab, doch dem Zuschauer ist sehr schnell klar, dass der impulsive Mann keineswegs zu Unrecht im Fokus von Ermittlungen steckt.
Nicks jetziger Partner ist der lebenslustige Charlie Vincent (Andy Garcia). Während die beiden Cops in einem Restaurant sitzen, kommen fast unbemerkt einige japanische Männer in die Kneipe, die nicht nur durch die sehr dunkle Kleidung einen gefährlichen Eindruck hinterlassen. Und der Eindruck wird bestätigt. Einer dieser Gangster heißt Sato (Yusako Matsuda), der zwei ältere Japanische Männer, die an einem Tisch saßen brutal mit einem Messer ermordet. Dann fliehen die Mörder - Nick und Charlie nehmen die Verfolgung auf. Schließlich können sie Sato festnehmen. Sato soll aber nach Osaka ausgeliefert und dort der örtlichen Polizei ausgeliefert werden. Diese Überführung nach Japan wird den beiden Cops anvertraut. Am Flughafen von Osaka übergeben sie wie vereinbart den Gangster an die Polizei, die ihn mitnimmt. Einige Minuten später wird den beiden durch das Auftauchen einer zweiten Polizeiequipe klar, dass sie den Gangster seinen Männern mitgegeben haben. Der Auftrag wurde mies ausgeführt, ein Mörder auf der Flucht. Allerdings in einem fremden Land - eigentlich könnten Nick und Charlie heimfahren. Aber Nick lässt diese Schmach versagt zu haben nicht auf sich sitzen. Er nötigt die japanische Polizei, dass er als Beobachter bei der Ergreifung von Sato dabei sein darf. Der aufrechte Inspektor Matsumoto (Ken Takakura) hat nun die undankbare Aufgabe die beiden Amis mitzunehmen und vor allem Nicks Ausbrüche und rohe Art zu ertragen. Alleingänge sind hier natürlich vorprogrammiert. Von der amerikanischen Entertainerin Joyce (Kate Capshaw) erhofft sich Nick Infos, die ihm ermöglichen den Gangster so schnell wie möglich dingfest zu machen. Durch seine Hartnäckigkeit bringt er sich und auch sein Umfeld in tödliche Gefahr...





Sehr lobenswert ist die Kameraarbeit - sie fängt die Kälte urbaner Großstädte genial ein. Die Hauptfigur bleibt bis zum Ende ambivalent, da ändert auch der versöhnliche Schlußakkord zwischen der Verständigung zweier sehr unterschiedlicher kulturen und Lebensauffassungen nicht viel. Nick bleibt der unflätige Kettenraucher und schlagfeste Trinker, der sicher ist, dass nur seine rüden Methoden letztendlich die bösen Jungs in die Knie zwingt. Selbst nach der schlimmsten Katastrophe macht er in zerstörerischer Weise weiter mit seiner Mission, die nun auch noch von Rache geleitet wird. Gute Darstellungen geben Ken Takakura und Yusaku Matsuda ab, obwohl beide durchs Drehbuch dazu verdammt sind tyische Klischeefiguren darzustellen. Für Ridley Scotts Film gabs Oscarnominierungen für den Ton und die Toneffekte.






Bewertung. 7 von 10 Punkten. 
 
 

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