Dienstag, 25. Juni 2024

Petroleum Miezen


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Christian Jacque

Wenn Frauen raufen..

Anfang der 70er Jahre waren Western in den Kinos immer noch erfolgreich. Zwar war die große Zeit des Spaghettiwesterns schon fast vorbei, aber der realistische US-Spätwestern lockte Zuschauer in die Kinos. Ebenso die Klaumaukwestern des legedären Duos Terence Hill und Bud Spencer. Der französische Regisseur Christian-Jacque der mit "Die Kartause von Parma", "Fanfan, der Husar" oder "Die schwarze Tulpe" einige Klassiker des französischen Kinos schuf, sprang 1971 auf diesen Zug auf und schickte die beiden Sexsymbole Claudia Cardinale und Brigitte Bardot mit dem Kinofilm "Petroleum Miezen" ins Westerngetümmel. Claudia Cardinale hatte mit "Die gefürchteten Vier" und "Spiel mir das Lied vom Tod" schon in zwei Klassikern des Genres begeistert, aber auch Brigitte Bardot überzeugte bereits in dem Mexikowestern "Viva Maria" und dem Eurowestern "Shalako". Leider überzeugt die Geschichte über zwei rauflustige Frauen, die es beide auf eine Ranch mit angeblichen Erdölvorkommen abgesehen haben, nur bedingt. Zu platt ist der Humor und auch das Drehbuch wirkt sehr einfallslos. Immerhin ist die Kameraarbeit von Henri Persin makellos und auch die Musik von Francis Lai ist gut gewählt.
Die Story spielt im Jahr 1880 in Bougival Junction, New Mexiko. Dort leben vor allem französische Emmigranten und sie legen wert darauf, dass im Ort auch französisch gesprochen wird. Der Sheriff (Michael J. Pollard) hat wenig zu tun, denn für (Un)Recht und (Un)ordung sorgt Marie Sarazin (Claudia Cardinale) und ihre vier Brüder (Patrick Prejean, Oscar Davies, Georges Beller, Ricardo Salving). Doch die Sarazin-Geschwister bekommen bald Konkurrenz, denn plötzlich tauchen die Miller-Sisters auf. Die älteste Schwester heißt Louise (Brigitte Bardot) und hat mit ihren vier Schwestern (Marie Ange Anies, France Dougnac, Terese Gimpera, Emma Cohen) einen Zug überfallen und dadurch zufällig den Lageplan einer Ranch auf der sich Erdöl befindet in die Hände bekommen, der eigentlich einem Doc Miller (Henri Carniak) gehört, einem ziemlich finsteren und fiesen Gangster. Die Miller Sisters geben sich sittsam und gehen in aufreizenden Klamotten im Örtchen spazieren, die Männerwelt steht Kopf bei soviel weiblicher Attraktivität. Natürlich bekommt Marie Wind von dem Petroleum Vorkommen auf der Ranch, die jetzt von den Millers bewohnt und beansprucht wird. Ein Kampf um das schwarze Gold ist unvermeidlich...






Zum Showdown kommt es als die beiden attraktiven Ladys ihren Familienclinch im Zweikampf austragen. In Frankreich war Christian-Jacques Film mit ca. 2,3 Millionen Besuchern ein Hit. In einer Nebenrolle als Tante Amelie ist Michelle Presle zu sehen, die ein Lied singen darf. Im Grunde kann man "Petroleum Miezen" als einen feministischen Western bezeichnen, denn die Frauen haben das Sagen und die Männer sehen "alt" aus, sie brauchen die Führung der starken Frauen. Sehr sympathisch ist vor allem, dass der kleine Hund, den der fiese Miller aus dem Fenster des Zugs geworfen hat, überlebt hat und vom Sheriff adoptiert wird. Die alberne Westernklamotte hat daher auch gewissen Stärken.









Bewertung: 6 von 10 Punkten. 

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