Montag, 13. Oktober 2014

Maleficent

























Regie: Robert Stromberg

Das finstere Herz der Rache...

Wer kennt ihn nicht - den großen Walt Disney Zeichentrickfilmklassiker "Dornröschen" (Originaltitel: Sleeping Beauty) aus dem Jahr 1959, der in dem inflationsbereingten All Time Ranking der erfolgreichsten Filme immer noch auf Platz 32 und nach Schneewittchen, 101 Dalmatiner, König der Löwen, Fantasia, Mary Poppins und dem Dschungelbuch als siebterfolgreichster Disney Film geführt wird. Die Geschichte geht auf die Erzählung "La Belle au bois" von Charles Perrault (1628 bis 1703) aus dessen Märchensammlung "Contes de Fees" zurück, die später auch von deutschen Autoren wie den Gebrüdern Grimm oder Ludwig Bechstein übernommen wurden. Die Walt Disney Studios entschlossen sich nun den Stoff als Realfilm in 3D zu realisieren. Für den bekannten und zweifachen Oscargewinner Szenenbildner Robert Stromberg (Avatar, Alice im Wunderland, Die fantastische Welt von Oz) ist "Maleficent - die dunkle Fee" das Regiedebüt und für die Hauptdarstellerin Angelina Jolie ein weiterer Blockbuster der Superlative. Aktuelles Einspielergebnis weltweit: 756 Millionen Dollar und damit Platz 54 im weltweiten Ranking der kassenstärksten Filme. Somit ein genauso lukratives Geschäft wie der Originalfilm. Das Drehbuch von Linda Woolverton hat aber eine kleine, sehr entscheidende Änderung vollzogen, indem das bestens bekannte Märchen aus der Sicht des Antagonisten, der bösen Fee, erzählt wird und auch die Vorgeschichte des fiesen Fluchs an dem armen Dornröschen nachvollziehbar macht. Denn es ist eine nachvollziehbare Rachegeschichte.  Erzählt wird die Geschichte aus einer Zeit zweier Reiche. Auf der einen Seite das Moorreich, wo Feen und Zauberwesen im Einklang miteinander leben, auf der anderen Seite das Königreich der Menschen, wo Zwietracht, Neid und Ständeordnung herrschen. Maleficent (Ella Purnell) ist eine junge gehörnte Fee mit körpergroßen drachenartigen, gefiederten Flügeln auf dem Rücken. Sie entdeckt, dass ein Mensch die Moore betreten hat, was eigentlich verboten ist Als sie ihm gegenüber steht, erfährt sie, dass er Stefan (Toby Regbo) heißt und einen Edelstein aus dem Wasser geklaut hat. Maleficent fordert den Stein zurück und wirft ihn wieder in einen Bach, da er in das Reich der Moore gehöre. Dei beiden Jugendlichen werden Freunde, doch ein schlimmer Verrat macht Stefan und Maleficent zu erbitterten Feinden. Denn um König zu werden, trennt er der wehrlosen Fee die Flügel ab. Dies hat zur Folge, dass Maleficent (Angelina Jolie) Rache schwört. Bei der Geburt seiner Tochter belegt die dunkle Fee das Kind mit einem Fluch, der sich am 16. Geburtstag erfüllen soll. An diesem Tag soll sie durch eine spindel in einen todesähnlichen Schlaf verfallen. Das Kind wird in der Obhut der drei Feen (Imelda Staunton, Juno Temple, Leslie Manville) versteckt im Wald aufgezogen, doch die böse Fee hat natürlich die ganze zeit ein aufmerksames Auge auf die Heranwachsende. Und tatsächlich reift sie zu einer Schönheit (Elle Fanning) heran, in die sich vorbeireitende Prinzen (Brenton Twaits) vergucken. Doch nichts hilft, der Fluch wird vollzogen und der Kuss der wahren Liebe kann ihn besiegen...


 Insgesamt ist Robert Stromberg ein sehr netter Blockbusterfilm gelungen, der mit einer Überraschung endet und mit einem sehr amerikanisch inspirieten Setting aus einer Mischung von "Wizard of Oz" und "Herr der Ringe" aufwartet. Über allem thront natürlich Angelina Jolie mit einer Rolle, die ihr sichtlich Spass gemacht hat. Diese bizarren Kulissen sowie die gut gelungenen Animationen trugen sehr viel zum Gelingen des Märchens bei. Insgesamt ein schön anzusehender Spass, der mit einem Schuß an moderner Psychologie daherkommt, aber kaum Tiefgang bietet.


Bewertung: 6,5 von 10 Punkten. 

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