Freitag, 14. April 2017

Copykill

























Regie: Jon Amiel

Der Jünger von Darryl Lee Cullum...

Das Auftauchen von Hannibal Lector im Kino hatte schon mächtigen Einfluss auf das Thrillergenre. Denn ein Serienkiller hat immer auch eine horrorhafte, abgründige Note - und Nachfolgefilme mit dieser Species von Mördern hatten plötzlich Hochkonjunktur. David Finchers "Sieben" ist dabei wahrscheinlich der einzige ebenbürtige Nachfolgefilm von "Das Schweigen im Lämmer" - alle anderen erreichen nicht diese Klasse. Dennoch hatte ich in den 90ern immer noch "Copykill" von Jon Amiel (im Original heißt der Thriller "Copycat") als Nr. 3 im Gedächtnis. Also zwar schwächer wie die beiden Erstgenannten, aber dennoch gut genug um den Film als guten Genrebeitrag zu würdigen. Tatsächlich gelingt dies weniger durch die sonderbare Story eines Killers, der frühere Serienkiller in seinen Taten imitieren, sondern vor allem durch eine total gute Besetzung bis in die kleinsten Nebenrollen. Hauptakteure sind aber zwei starke Frauenfiguren. Zum einen die als Profiler tätige Psychologin Helen Hudson (Sigourney Weaver) und die ehrgeizige und engagierte Inspektorin M. J. Monahan (Holly Hunter), die im ihren atttraktiven Kollegen Reuben Goetz (Dermot Mulroney) einen Mordfall bearbeitet. Die Polizistin hatte bis vor kurzem eine Beziehung zu ihrem Kollegen Nicoletti (Will Patton), der extrem efersüchtig darauf reagiert als er sieht, dass der Frauenschwarm Reuben auch mit Monahan flirtet. Komplettiert wird das Quartett der Bullen vom grummeligen Boss Thomas Quinn (Harry Connick jr), der Fahnungserfolge sehen will. Helen Hudson ist seit 13 Monaten krank...durch den sadistischen Darryl Lee Cullum (Harry Connick jr.) wäre sie fast zum Mordopfer geworden. Der perverse Killer hätte sie nach einem Vortrag über serienmörder in der Toilette einer Universität beinahe erhängt. Doch nun sitzt er für immer im Knast, da er bei dieser Aktion auch einen Polizisten getötet hat.
Helen leidet seit dieser Zeit an Agoraphobie und kann daher kaum noch ihre Wohnung verlassen. Sie ist auf die Hilfe ihres schwulen Freundes Andy (John Rothman) angewiesen. Dennoch verfolgt sie den neuen Mord mit großen Interesse vom PC ihres Appartments aus. Sie nimmt auch Kontakt mit den beiden Ermittlern auf. Zuerst halten die sie für eine wichtigtuerin und Spinnerin. Doch bald wird sie zur unschätzbaren Hilfe für die beiden Polizisten, denn der unbekannte Serienkiller (William McNamara) hat ein Muster und Helen findet sehr bald heraus um welches Muster es sich dabei handelt...




Damit hat man den Täter aber noch nicht gefasst, der mordet fleißig weiter, um als Ikone in die Serienkiller-History einzugehen. Ingesamt ist der Film sehr actionreich und es passiert ständig was. Die Geschichte wird von den sehr guten Darstellern getragen und so konnte Regisseur Jon Amiel (Sommersby, Verlockende Falle) seinen besten Kinofilm realisieren. Wie in "Schweigen der Lämmer" tauchen auch zwei Serienkiller auf, einer sitzt wie Dr. Lector im Knast und zieht seine Strippen von dort aus. Der andere begeht Morde im Akkord.



Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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