Mittwoch, 17. Juli 2024

Das Massaker von Katyn


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Andrzej Wajda

Kriegsverbrechen...

Das im Jahr 1985 entstandene Meisterwerk "Komm und sieh" von Elem Klimow wurde durch das Buch "Ich bin aus einem verbrannten Dorf" von Ales Adamowitsch, Uladzimir Kalesnik und Janka Bryl inspririert. Es war gedacht, den Film anlässlich des 40. Jahrestages des Sieges der roten Armee über Hitlerdeutschland zu drehen. Dort wurden im Jahr 1943 von der deutschen SS die Bewohner getötet und verbrannt.Der staatlichen Gedenkstätte Chatyn zufolge kamen dabei 149 Personen, darunter 75 Kinder unter 16 Jahren ums Leben. Teilweise werden die Opferzahlen auch mit 152 Personen, darunter 76 Kinder, beziffert. Mit diesem Massaker hat Andrzej Wajdas 2007 gedrehte Vergangenheitsbewältigung nichts zu tun, denn sein gezeigtes "Massaker von Katyn" fand bereits im Jahr 1940 statt, bei dem durch das Innenministerium der UdSSR die Ermordung von tausenden polnischen Offizieren angeordnet wurde und später der deutschen Armee in die Schuhe geschoben wurde. Immerhin wurde der Film auch im russischen Staatsfernsehen gezeigt, dadurch erfuhren viele Russen zum ersten Mal von dem Massaker von katyn. Nach Angaben der Sender haben den Film 14 Millionen Russen im TV gesehen. Regisseur Wajda bekam für diesen Beitrag zur polnisch-russischen Verständigung den Freundschaftsorden der russischen Föderation. "Katyn" – ein polnischer Kriegsfilm von Andrzej Wajda aus dem Jahr 2007, der auf Andrzej Mularczyks Novelle "Post mortem" basiert. Die Handlung des Films reicht von 1939 bis in die ersten Nachkriegsjahre und konzentriert sich vor allem auf das Schicksal von Frauen, die auf die Rückkehr ihrer dienenden Verwandten und Ehemänner warten. Der Film stellt das Schicksal der vom NKWD ermordeten Offiziere dar und zeigt, wie die Nazi-Besatzungsbehörden im Zweiten Weltkrieg versuchten, das sowjetische Verbrechen zu ihrem Vorteil auszunutzen. "Das Massaker von Katyn" erheilt sieben polnische Filmpreise, wurde als bester Auslandsfilm für den Oscar nominiert und die Kostümbildnerin Magdalena Biedrycka erhielt den Europäischen Filmpreis.  Der Film beginnt am 17. September 1939. Auf der Brücke über den Bug treffen Menschen aufeinander, die in zwei verschiedene Richtungen fliehen: die einen aus Angst vor den Sowjets, die anderen vor der deutschen Wehrmacht. Unter den Flüchtlingen ist Anna (Maja Ostaszewska), die Frau von Hauptmann Andrzej (Artur Żmijewski) vom Krakauer 8. Ulanen-Regiment. Anna sucht nach Informationen darüber, was mit ihrem Mann passiert ist. In der Menschenmenge trifft sie auf Róża (Danuta Stenka), ihre Freundin, die Frau eines Generalmajors (Jan Englert). Die Frauen gehen in unterschiedliche Richtungen. Unterdessen nehmen die Sowjets polnische Soldaten und Offiziere, darunter auch Andrzej, gefangen. Als sie erfährt, dass polnische Soldaten in einem provisorischen Kriegsgefangenenlager interniert werden, findet sie gemeinsam mit ihrer Tochter Nika (Wiktoria Gąsiewska) ihren Ehemann.Obwohl Anna ihn bittet, Zivilkleidung anzuziehen und aus dem Lager zu fliehen, weigert sich der Hauptmann aufgrund seines Soldateneides. Die Offiziere werden in das Lager in Kozielsk gebracht, wo sie untereinander diskutieren und auf eine Rückkehr zum Militärdienst hoffen. Anna, die sich in der sowjetischen Besatzungszone befindet, entgeht dank der Hilfe eines russischen Offiziers, der sie vor dem NKWD versteckt, einer Verhaftung. Später flieht sie unter deutscher Besatzung nach Krakau, wo die Eltern des Kapitäns wohnen und Anna bei sich zu Hause aufnehmen. Der Vater (Władysław Kowalski), Professor an der Jagiellonen-Universität, wird während der Sonderaktion Krakau hinterlistig von der Gestapo verhaftet. Zusammen mit anderen Dozenten wird er im KL Sachsenhausen inhaftiert, wo er stirbt. Im Frühjahr 1943 machen die Deutschen das Massaker von Katyn bekannt, indem sie Massengräber ermordeter Offiziere entdecken. Aus Propagandagründen beschließen sie, Róża zu bitten, eine Stellungnahme zu diesem Thema vorzulesen. Róża lehnt ab, weil sie befürchtet, dass die Aussage für Nazi-Zwecke missbraucht werden könnte. Unterdessen versucht Anna, den Namen ihres Mannes auf der in der Presse veröffentlichten Katyn-Liste zu finden. Darin ist Leutnant Jerzy (Andrzej Chyra )verzeichnet. Er war Andrzejs Untergebener. Dies gibt Anna Hoffnung, dass ihr Mann überlebt hat. Im Januar 1945 marschieren die Rote Armee und die Polnische Volksarmee in Krakau ein. Anna wird von Jerzy besucht, der sich inzwischen der Kościuszko-Abteilung angeschlossen hat. Er teilt mit, dass ihr Mann in Katyn gestorben sei und Jerzys Name fälschlicherweise in die Liste aufgenommen worden sei, da Andrzej zum Zeitpunkt seines Todes seinen Pullover trug, den er kurz vor seiner Deportation gespendet hatte. Unterdessen verbreiteten die Sowjets und polnische Kommunisten die Nachricht, dass die Nazis das Massaker von Katyn begangen hätten. Jerzy, der die Wahrheit über das Schicksal der polnischen Offiziere kennt, begeht Selbstmord. Schließlich erhält Anna von einer der Personen die Habseligkeiten ihres Mannes und ein Notizbuch mit seinen Notizen. Das junge Mädchen Agnieszka (Magdalena Chielecka), die einst im Warschauer Aufstand kämpfte, versucht, ihres Bruders, des Pilotenleutnants Piotr Baszkowski, zu gedenken, der in Katyn ermordet wurde. Auf eigenes Risiko bringt sie eine Gedenktafel über die Täter des Katyn-Massakers an, woraufhin sie verhaftet und inhaftiert wird. Dem ehemaligen Partisanen Tadeusz (Antoni Pawlicki), der die Wahrheit über die Mörder kennt, wird wiederum aufgrund seiner Eltern die Aufnahme in die Akademie der Bildenden Künste in Krakau verweigert. Später entkommt er aufgrund eines Missverständnisses den Soldaten der polnischen Volksarmee und stirbt, bevor er nach seiner in seinem Rucksack versteckten Pistole greift. Der Film endet mit einem Rückblick auf das Frühjahr 1940, als die Sowjets in Katyn gefesselte polnische Soldaten brutal mit Schüssen in den Hinterkopf erschießen, ihre Körper dann in Gruben werfen und mit Erde bedecken...









Regisseur Andrzej Wajda hinterlässt dem Zuschauer diese grauenvollen Bilder. Zu was für Greueltaten der Mensch im Krieg fähig ist. Mit diesem Film knüpft der polnische Regisseur an seine früheren Antikriegsfilme "Der Kanal" und "Asche und Diamant" an, die in den 50er Jahren entstanden und zu den großen Klassikern des polnisches Films gehören. Die letzten 20 Minuten gehören sicherlich zu den fürchterlichsten Szenen, die ein Kriegsfilm hervorbringen kann.








Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

 

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