Dienstag, 24. Dezember 2013

Das Böse unter der Sonne

























Regie: Guy Hamilton

Allüren und Tod der Arlene Marshall...

"Das Böse unter der Sonne" wurde 1982 von James Bond Regisseur Guy Hamilton gedreht und gehört zu den drei ganz großen Filmen um den belgischen Meisterdetektiv Hercule Poirot. Im Jahr 1974 schlüpfte der große Albert Finney in diese Rolle, er klärte mit viel Gespür für detektivische Kleinarbeit den "Mord im Orient Express" auf, drei Jahre später stand Peter Ustinov vor der Kamera und ermittelte in Sachen "Tod auf dem Nil". Dieser Film war ein großer Kinoerfolg und so war es nicht verwunderlich, dass es drei Jahre später einen Nachschlag gab. Das Erfolgsrezept war edel, erlesen und auch einfach: Wie in den beiden vorangegangenen Mordfällen, die von Agatha Christie ausgedacht und konstruiert wurden, findet alles in prächtiger Kulisse statt und man konnte jedesmal namhafte Darsteller gewinnen, die bei dieser Detektivgeschichte als Verdächtige mitmischen. Diesmal führen die Ermittlungen in einem möglichen Versicherungsbetrug unseren belgischen Helden auf eine idyllische Insel inmitten des Mittelmeeres. Dort führt Anfang der 30er Jahre die ehemalige Mätresse des Königs von Tyrrhenien ein Luxushotel für schwerreiche Snobs. Daphne Castle (Maggie Smith - wie immer großartig) bekamm von ihrem König das Anwesen auf der Anhöhe geschenkt, das eben jetzt als Hotel "Chez Daphne" fungiert. Hercule Poirot kommt dort mit einigen anderen illustren Gästen an, er muss den Verbleib eines kostbaren Diamanten klären, der dem Millionär Sir Horace Blatt (Colin Blakely) abhanden kam. Die Spur führt zu dem Star Arlena Stuart Marshall (Diana Rigg), der Geliebten Blatts und frischgebackener Gemahlin von Captain Marshall (Dennis Quiley). Ebenfalls anwesend als Sommergäste die Ehepaare Gardener (James Mason/Silvia Miles), die Redferns (Jane Birkin, Nicholas Clay), der schwule Rex Brewster (Roddy McDowall)  sowie Linda (Emily Horne), die unter ihrer neuen Stief- und Rabenmama Arlene extrem zu leiden hat. Natürlich gibt es unter sengender Sonne bald ein Mord...


 Optisch ist der Film hervorragend gemacht, die herrliche Kulisse verstärkt den Titel "Das Böse unter der Sonne" und wie immer ist es ein Vergnügen Poirot bei der detektivischen Arbeit zuzuschauen. Diesmal darf auch Ustinov noch mehr Nervtröte spielen, was zusätzlich großen Reiz macht. Denn so borniert der Meisterdetektiv auftritt - seine Schlußfolgerung bei der Auflösung sind wie immer genial und lösen regelrechte Aha Effekte aus. Der Streifen hat filmhistorisch nicht ganz den Stellenwert seiner beiden Vorgänger erreicht, was aber nichts über seine Qualität aussagt. Wer solche Krimis im Art Deco Style liebt, der wird auch hier begeistert werden können und das Vergnügen und der Charme ist genauso gegeben. 


Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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