Freitag, 20. September 2024

Erinnerungen an Marnie

 


 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Hiromasa Yonebayashi

Das Mädchen aus dem Geisterhaus...

Die Japanischen Animes sind in der Regel düsterer und auch geheimnisvoller als ihre US-Zeichentrickfilmverwandten. Der 2014 von Hiromasa Yonebayashi für das Studio Ghibli gedrehte Film "Erinnerungen an Marnie" erinnert interessanterweise an die mystischen und geheimnisvollen 40er Jahre Hollywood Klassiker wie "Der unheimliche Gast" oder "Briefe aus dem Jenseits", denn der virtuos verbindende Vergangenheits- und Gegenwartsfilm erweist sich immer mehr als geisterhaft.
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Joan G. Robinson aus dem Jahr 1967. Die Geschichte, die erzählt wird folgt dem Mädchen Anna Sasaki, während sie bei ihren Verwandten in einer Stadt in den Kushiro-Feuchtgebieten in Hokkaido wohnt.
Das zwölfjährige Mädchen hasst sich selbst und ist ein geringes Selbstwertgefühl. Bis vor kurzem lebte sie mit ihren Pflegeeletern Yoriko und deren Mann in der Großstadt Sapporo. Eines Tages erleidet Anna in der Schule einen Asthmaanfall. Auf Empfehlung des Arztes, Anna an einen Ort mit sauberer Luft zu schicken, beschließt Yoriko, sie die Sommerferien bei den Verwandten Setsu und Kiyomasa Oiwa verbringen zu lassen, die in einer ländlichen Küstenstadt zwischen Kushiro und Nemuro leben. Die Verwandten sind sehr nett und verständnisvoll, so dass sich das Mädchen schon sehr schnell sehr wohl fühlt.
Als sie durch die ihr unbekannte Umgebung läuft, findet sie an der Küste eine alte Villa, die unbewohnt ist. Das Gebäude zieht sie magisch an und daher watet sie durch das niedrige Wasser und besieht sich das verfallene Haus. Dort schläft sie im Garten ein und als sie aufwacht, kann sie wegen der mittlerweile eingetretenen Flut nicht zurück. Ein Mann nimmt sie mit seinem Ruderboot mit, und während sie davonfahren, brennen im Haus plötzlich alle Lichter. Kiyomasa und Setsu erzählen ihr, dass das Haus und ein nahes Silo seit langem ungenutzt sind. Gerüchten zufolge soll es dort spuken.
Das hält Anna aber keineswegs davon ab, das Haus erneut aufzusuchen. Anna sieht ein blondes Mädchen in dem Herrenhaus. In der Nacht des Tanabata-Festes trifft sie dieses Mädchen, die Marnie heißt. Die beiden vereinbaren, ihre Treffen geheim zu halten. Marnie lädt Anna zu einer Party in der Villa ein, wo sie Marnie mit einem Jungen namens Kazuhiko tanzen sieht. Anna zeichnet Marnie, während sie dort ist. Anna trifft Hisako, eine ältere Frau, die malt. Hisako bemerkt, dass Annas Skizzen wie Marnie aussehen, die sie kannte, als sie jung war. Eine Familie zieht in die Villa. Während des Einzugs trifft Anna ein Mädchen namens Sayaka, das ihr Marnies Tagebuch gibt, das in einer Schublade versteckt war. Nur langsam öffnet sich das Geheimnis um das blonde Mädchen Marnie...









Im Laufe des Sommers verbringt Anna mehr Zeit mit Marnie und erfährt die am Ende Wahrheit über Marnie, aber auch über ihre eigene Familie und Adoption. Der Film war die letzte Arbeit der im Mai 2016 verstorbenen Animatorin Makiko Futaki von Studio Ghibli. Es war auch der letzte Film, bei dem Hiromasa Yonebayashi für Ghibli Regie führte, bevor er das Studio verließ und zu Studio Ponoc wechselte
"Erinnerungen an Marnie" basiert auf dem Roman "When Marnie was there" von Joan G. Robinson. Dieser hervorragende Coming of Age Beitrag war auch der letzte Film des Studios, das sich danach für eine Umstrukturierung zunächst aus der Produktion von Kinofilmen zurückgezogen hat. Er spielte 36 Millionen Dollar ein und wurde in der Rubrik "Bester Animationsfilm" für einen Oscar nominiert.









Bewertung: 8,5 von 10 Punkten. 
 

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