Regie: Barry Levinson
Abends in Baltimore...
Barry Levinsons Debütfilm "Diner" entstand im Jahr 1982. Der Film
zählt inzwischen zu seiner "Baltimore" Filmreihe, denn seiner
Heimatstadt hat er anschließend mit "Tin Man" (1987), "Avalon" (1990)
und "Liberty Heights" drei weitere Filme gewidmet. Der Film enthält auch
eine Szene, durch die Hauptdarsteller Mickey Rourke bekannt wurde. Es
geht um eine Wette mit seinen Freunden. Boogie - so heißt Rourke in
"Diner" - behauptet prahlerisch, dass ein begehrtes Mädchen, die jedoch
sehr zurückhaltend auf männliches Anbaggern reagiert, dennoch sein
bestes Stück in die Hand nehmen würde. Das Ganze hat er bei einem
Kinobesuch geplant, seine Kumpels sitzen etwas entfernt von dem Pärchen,
die beide Popcorn aus einer Pappbox essen, die Boogie auf seinem Schoß
platziert hat. Ohen dass die junge Frau es bemerkt, steckt Boogie seinen
Penis durch ein Loch im Boden der Box. Als das Mädchen wieder zugreifen
will, hat es plötzlich das Glied in der Hand. Selbstverständlich feixen
die Kumpels herum bei diesem ganz und gar nicht so geschmackvollen
Coup.
Die Geschichte spielt im Jahr 1959 in Baltimore. Dort besuchen die
Freunde Modell (Paul Reiser) Eddie (Steve Guttenberg), Shrevie (Daniel
Stern), Boogie (Mickey Rourke) und Fenwick (Kevin Bacon) einen
Weihnachtstanz, bevor sie zu ihrem üblichen Nachtlokal, dem Fells Point
Diner, fahren. Unterwegs inszeniert Fenwick zum Ärger seiner Freunde einen vorgetäuschten Autounfall. Boogie,
ein Friseur und Jurastudent, hat bei einem Basketballspiel eine Wette
in Höhe von 2.000 US-Dollar abgeschlossen und lehnt das Angebot seines
Familienfreundes Bagel (Michael Tucker) ab, die Wette abzublasen. Modell
lässt sich von Eddie nach Hause fahren, während die anderen einen
anderen Freund, Billy (Timothy Daly), in der Stadt abholen, um als Eddies Trauzeuge für seine Silvesterhochzeit zu fungieren. Am nächsten Morgen trifft sich Billy mit Eddie im Haus seiner Mutter wieder und sie besuchen ihre alte Billardhalle. Shrevie,
der mit Beth (Ellen Barkin) verheiratet ist und als Verkäufer in einem
Haushaltsgerätegeschäft arbeitet, erfährt von Fenwick, dass Boogie ein
Date ins Kino hat. Bei einer Vorführung von "A Summer Place“, während seine Freunde zuschauen, bringt Boogie seine Verabredung Carol dazu, ihn durch die Popcornschachtel auf seinem Schoß zu befummeln. Sie
rennt aus dem Theater, aber der gutmütige Boogie überzeugt sie, dass es
ein Unfall war, und ihr Date bzw. die Wette geht weiter...
Am Ende heiratet Eddie seine Elyse und Billy versichert seiner Flamme Barbara (Kathryn Dowling), dass er sie wirklich liebt. Die Hochzeit dreht sich um Eddies geliebte Baltimore Colts: Shrevie und Beth, die kurz zuvor noch verkracht waren, versöhnen sich; Boogie, Billy und Fenwick bringen Jane, Barbara und Diane; und Modell hält eine herzliche Rede. Der Film endet, als Elyse – deren Gesicht im gesamten Film nie zu sehen ist – den Blumenstrauß wirft, der auf dem Tisch der Freunde landet. Levinsons Film ist in Episoden aufgeteilt und orientiert sich zweifelsohne an "American Graffiti" von George Lucas, dessen hohe Qualität Levinsons Debüt leider nicht ganz erreicht, obwohl er sehr witzig ist. Einige Stellen jedoch wirken etwas unplausibel.
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