Montag, 22. April 2024

Der große Frust


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Lawrence Kasdan

Nach der Beerdigung...

"Der große Frust" (Originaltitel: The big Chill) ist nach dem Neo Noir "Body Heat" die zweite Regiearbeit des Produzenten und Drehbuchautors Lawrence Kasdan. Bei einem Budget von 8 Millionen Dollar spielte das Filmdrama im Jahr 1983 gute 56 Millionen Dollar ein und bot den Schauspielern Tom Berenger, Glenn Glose, William Hurt, Jeff Goldblum, Kevin Kline und Meg Tilly ein Podium ihr Können zu zeigen. Für Glenn Glose bedeutete diese zweite große Rolle nach "Garp und wie er die Welt sah" der Startschuß für ihre langanhaltende Karriere. Sie erhielt für ihre Vorstellung als Sarah Cooper ihre zweite Oscarnominierung. Inzwischen sind es 8 Nominierungen (Stand 2024), doch sie wartet immer noch auf den begehrten Oscar.
Nachdem Alex Marshall durch Selbstmord gestorben ist, nehmen seine ehemaligen Absolventen der University of Michigan und enge Freunde an seiner Beerdigung auf der Tidalholm-Plantage in Beaufort, South Carolina, teil. Während des Besuchs wohnen alle bei Sarah (Glenn Close) und Harold Cooper (Kevin Kline) . Zu seinen weiteren Freunden gehören Sam Weber (Tom Berenger), ein Fernsehschauspieler; Meg Jones (Mary kay Place), einst Pflichtverteidigerin und jetzt Immobilienanwältin; Michael Gold (Jeff Goldblum), Journalist für das People-Magazin; der frühere Talkradio-Psychologe Nick Carlton (William Hurt), jetzt ein impotenter Vietnam-Veteran mit einer Drogenabhängigkeit; und Karen Bowen (Jobeth Williams), eine etwas frustierte Schriftstellerin, die unglücklich mit Richard (Don Galloway), einem konservativen Werbefachmann, verheiratet ist. Ebenfalls anwesend ist Chloe (Meg Tilly), Alex‘ jüngere Freundin, mit der er seit vier Monaten zusammen war. Beim Joggen am nächsten Morgen erzählt Harold Nick unter Verstoß gegen die SEC-Regeln, dass ein großer Konzern im Begriff sei, sein kleines Unternehmen zu kaufen, was ihn reich machen und den Wert der Aktie verdreifachen würde. Er erzählte es Alex und ermöglichte ihm so den Kauf einer Immobilie in der Gegend. Harold schlägt Nick vor, den Tipp zu nutzen, um in eine neue Branche einzusteigen. Während ihres Gesprächs stellt sich heraus, dass Sarah und Alex vor fünf Jahren eine kurze Affäre hatten, von der alle Freunde wussten. Nick tröstet Harold, indem er sagt, dass sie Alex nicht geheiratet hat. Harold, Sarah und Alex kamen darüber hinweg, aber Sarah erzählt Karen, dass ihre Freundschaft mit Alex durch die Affäre beschädigt wurde. Richard geht am nächsten Tag nach Hause, aber Karen bleibt. Harold, Nick, Michael und Chloe fahren los, um sich das alte Haus anzusehen, das Chloe und Alex gerade renoviert haben. Unterdessen erzählt Meg Sarah, dass sie die gescheiterten Beziehungen satt hat und vorhat, selbst ein Kind zu bekommen. Da sie glaubt, dass sie einen Eisprung hat, plant sie, Sam zu bitten, der Vater ihres Kindes zu sein. Sie wendet sich zuerst an Nick, stellt dann aber fest, dass sie die letzte ist, die von seiner Impotenz erfährt. Michael, der ständig mit Chloe flirtet, braucht Investoren für einen New Yorker Nachtclub. Beim Abendessen bricht Sarah in Tränen aus und fragt sich, ob ihr glühender 60er-Jahre-Idealismus "nur Mode“ war. Später in dieser Nacht geht Meg auf Sam zu, aber er lehnt ab, da er das Gefühl hat, dass die Vaterschaft eine zu große Verantwortung darstellt, da er bereits ein entfremdetes Kind hat. Nick teilt seine Drogen mit unterschiedlicher Wirkung. Am nächsten Tag schenkt Harold, ein Laufschuhunternehmer, jedem Laufschuhe. Nick geht zum alten Haus und sitzt stundenlang auf der Veranda und verpasst das Michigan-Footballspiel. Michael bietet an, Megs Kind zu zeugen, und spielt damit auf ihre einmalige Begegnung im College an. Während eines Halbzeitspiels Touch-Football begleitet ein örtlicher Polizist einen mürrischen Nick zurück zum Haus, nachdem dieser über eine rote Ampel gefahren ist und aufsässig gegen den Beamten geworden ist. Als er Sam erkennt, bietet der Beamte an, die Anklage fallenzulassen, wenn er in Nicks Porsche 911 springt, wie es sein J. T. Lancer-Charakter im Fernsehen tut. Sam versucht es und scheitert, wobei er sich leicht verletzt. Nick verärgert Harold, indem er ihm vorwirft, freundlich zu den Polizisten zu sein. Harold züchtigt Nick und erinnert ihn daran, dass dies sein Zuhause ist und Nicks Rücksichtslosigkeit seinen Ruf gefährden könnte. Karen erzählt einem überraschten Sam, dass sie in ihn verliebt ist und Richard verlassen möchte. Er erzählt ihr, dass seine erste Ehe aus Langeweile gescheitert sei und er nicht möchte, dass sie denselben Fehler begeht. Karen fühlt sich verführt und stapft wütend davon. Meg sagt Sarah, dass Michael die falsche Wahl ist. Sarah beobachtet das herzliche Telefongespräch zwischen ihrer kleinen Tochter und Meg. Später ist die Gruppe verwirrt über Alex‘ Tod und bedauert, den Kontakt zu ihm verloren zu haben. Für alle außer Sam scheint es, dass Alex sich absichtlich zurückgezogen hat. Nick ist besonders zynisch und verbittert, was das Leben, die Liebe und die Freundschaft angeht. Karen folgt Sam nach draußen, um ihn zu besänftigen, und sie haben Sex. Sarah zieht Harold beiseite, umarmt ihn und sagt ihm, dass sie ihn um einen Gefallen bitten muss: "Es geht um Meg …“ Meg geht zu ihm und sie lieben sich zärtlich. Chloe bittet Nick, die Nacht in dem Zimmer zu verbringen, das sie mit Alex geteilt hat. Am nächsten Morgen kündigt Harold an, dass Nick und Chloe bleiben werden, um das alte Haus zu renovieren. Karen packt, um nach Hause zu Richard zurückzukehren. Michael lässt seine Pläne für einen Nachtclub fallen...







"Der große Frust" bekam 3 Oscarnominierungen - neben Glenn Close wurden auch der Produzent Lawrence Kasdan in der Kategorie "bester Film" bedacht. Eine zweite Nominierung ging an Kasdan für das Drehbuch, dass er gemeinsam mit Barbara Benedek schrieb. "Der gro0e Frust" ist einer dieser Filme, in dem sich die Protagonisten mit ihrer Vergangenheit und ihrer Jugend sowie den damaligen Idealen auseinandersetzen müssen. Auslöser ist der Tod ihres damaligen "Anführers" Alex, der Selbstmord beging, was für alle anderen sehr schockierend und überraschend ist. Der Film ist sehr dialoglastig und manchmal wirken die Figuren sehr künstlich und klischeebesetzt. Zumindest ist es schwierig als Zuschauer eine gewisse Identifikation mit diesen Figuren zu erreichen. Sie wirken zu kühl und der fehlende Bezug wirkt natürlich auch auf die gesamte Geschichte, die diese Menschen nach der Beerdigung zeigt.





Bewertung: 6 von 10 Punkten. 

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