Montag, 22. April 2024

Frau zu verschenken


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Bertrand Blier

Solange soll wieder lächeln...

"Frau zu verschenken" ist ein oscarpreisgekrönter französischer Film des Regisseurs Bertrand Blier. Viele seiner Filme wie "Abendanzug" oder "Die Ausgebufften" wirken anarchisch mit gewollten Tabubrüchen und einer antibürgerlichen Haltung. Auch in "Frau zu verschenken" ist die unverschämte Missachtung der üblichen sexuellen Sitten Programm. Dennoch wurde "Frau zu verschenken" bei seinem Erscheinen ein großer Erfolg und auch von der Kritik gebührend gefeiert. Bei der Oscarverleihung setzte sich Bliers Film unter anderem gegen den deutschen Beitrag "Die gläserne Zelle" und "Viva Italia" von Mario Monicelli durch.
Durch den satirischen Touch wird die Brisanz der Geschichte natürlich gemildert, denn immerhin wird aus einer absurden Dreierkiste (zwei Männer und eine Frau) eine Liebesgeschichte zwischen einer Erwachsenen Frau und einem 13jährigen Jungen, der gerade seine Sexualität entdeckt hat.
Raoul (Gerard Depardieu) und seine Frau Solange (Carol Laure) essen in einem Restaurant, als Raoul seine Besorgnis über Solanges offensichtliche und leider schon länger anhaltende Depression zum Ausdruck bringt, da sie wenig isst, unter Migräne und Schlaflosigkeit leidet und manchmal auch ohnmächtig wird. Sie hat auch das Lachen verlernt und wirkt ständig teilnahmslos. Er beobachtet während des Gesprächs (bzw. während seines Monologs) einen anderen Mann im Lokal, der seine Frau wohl dauern anstarrt.  Dieser Fremde ist der Sportlehrer Stéphane (Patrick Dewaere) und er ist sich sicher, dass dieser Fremde als Liebhaber seiner Frau fungieren muss, damit diese wird belebt wird und glücklich ist Stéphane ist über Raouls Plan verwirrt, gibt aber seinen verzweifelten Hilferufen nach, weil er die traurige Solange sehr anziehend findet. Die beiden Männer schlafen in der Folgezeit abwechselnd mit Solange und beide versuchen erfolglos, sie zu schwängern, da sie glauben, dass das Fehlen eines Kindes die Ursache für ihre Depression sei. Stéphane teilt auch seine Liebe zur Musik von Mozart und Taschenbüchern mit den beiden und ihrem Lebensmittelhändler in der Nachbarschaft. Die Musik begeistert die Männer, nicht jedoch Solange. Raoul, Solange und Stéphane arbeiten im Sommer in einem Jungenlager, wo sie ein 13-jähriges Mathe-Wunderkind namens Christian Belœil (Riton Liebman) treffen, einen Aussenseiter, der von den anderen Jungen gemobbt wird. Solange beschützt Christian und lässt ihn eines Nachts in ihrem Bett schlafen. Als sie aufwacht, stellt sie fest, dass Christian ihren Körper erkundet und schimpft mit ihm wie widerlich sie sein Verhalten findet. Sie versöhnen sich und haben Sex, trotz des drastischen Altersunterschieds. Danach wird Solange von dem Jungen abhängig - das geht sogar soweit, dass die drei den frühreifen Jungen aus seinem Internat entführen, in das ihn seine bescheuerten Eltern gesteckt haben. Dafür werden die beiden Männer zu 6 Monaten Knast verurteilt. Als sie dort entlassen werden, hat sich die Situation völlig verändert. Solange arbeitete inzwischen als Haushälterin beim reichen Vater von Christian und sie erwartet das Kind von Christian.  Der Film endet damit, dass Raoul und Stéphane nach sechs Monaten Gefängnis gemeinsam durch das Fenster des Hauses geschaut haben und dann gemeinsam durch die Nacht laufen...







Die Musik wurde von Georges Lelerue komponiert und ist neben der Musik von Mozart ein wesentlicher Faktor des gefühlvollen Films. Trotz der gewagten Handlung hat der Film durchgehend Stil und wirkt sogar unbekümmert und naiv. Er geht sehr subtil mit seinem Thema um und die Satire ist allgegenwärtig.







Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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