Regie: Bertrand Blier
Solange soll wieder lächeln...
"Frau zu verschenken" ist ein oscarpreisgekrönter
französischer Film des Regisseurs Bertrand Blier. Viele seiner Filme wie
"Abendanzug" oder "Die Ausgebufften" wirken anarchisch mit gewollten
Tabubrüchen und einer antibürgerlichen Haltung. Auch in "Frau zu
verschenken" ist die unverschämte Missachtung der üblichen sexuellen
Sitten Programm. Dennoch wurde "Frau zu verschenken" bei seinem
Erscheinen ein großer Erfolg und auch von der Kritik gebührend gefeiert.
Bei der Oscarverleihung setzte sich Bliers Film unter anderem gegen den
deutschen Beitrag "Die gläserne Zelle" und "Viva Italia" von Mario
Monicelli durch.
Durch den satirischen Touch wird die Brisanz der
Geschichte natürlich gemildert, denn immerhin wird aus einer absurden
Dreierkiste (zwei Männer und eine Frau) eine Liebesgeschichte zwischen
einer Erwachsenen Frau und einem 13jährigen Jungen, der gerade seine
Sexualität entdeckt hat.
Raoul
(Gerard Depardieu) und seine Frau Solange (Carol Laure) essen in einem
Restaurant, als Raoul seine Besorgnis über Solanges offensichtliche und
leider schon länger anhaltende Depression zum Ausdruck bringt, da sie
wenig isst, unter Migräne und Schlaflosigkeit leidet und manchmal auch
ohnmächtig wird. Sie
hat auch das Lachen verlernt und wirkt ständig teilnahmslos. Er
beobachtet während des Gesprächs (bzw. während seines Monologs) einen
anderen Mann im Lokal, der seine Frau wohl dauern anstarrt. Dieser
Fremde ist der Sportlehrer Stéphane (Patrick Dewaere) und er ist sich
sicher, dass dieser Fremde als Liebhaber seiner Frau fungieren muss,
damit diese wird belebt wird und glücklich ist Stéphane
ist über Raouls Plan verwirrt, gibt aber seinen verzweifelten
Hilferufen nach, weil er die traurige Solange sehr anziehend findet. Die
beiden Männer schlafen in der Folgezeit abwechselnd mit Solange und
beide versuchen erfolglos, sie zu schwängern, da sie glauben, dass das
Fehlen eines Kindes die Ursache für ihre Depression sei. Stéphane
teilt auch seine Liebe zur Musik von Mozart und Taschenbüchern mit den
beiden und ihrem Lebensmittelhändler in der Nachbarschaft. Die Musik begeistert die Männer, nicht jedoch Solange. Raoul,
Solange und Stéphane arbeiten im Sommer in einem Jungenlager, wo sie
ein 13-jähriges Mathe-Wunderkind namens Christian Belœil (Riton Liebman)
treffen, einen Aussenseiter, der von den anderen Jungen gemobbt wird. Solange beschützt Christian und lässt ihn eines Nachts in ihrem Bett schlafen. Als
sie aufwacht, stellt sie fest, dass Christian ihren Körper erkundet und
schimpft mit ihm wie widerlich sie sein Verhalten findet. Sie versöhnen sich und haben Sex, trotz des drastischen Altersunterschieds. Danach
wird Solange von dem Jungen abhängig - das geht sogar soweit, dass die
drei den frühreifen Jungen aus seinem Internat entführen, in das ihn
seine bescheuerten Eltern gesteckt haben. Dafür werden die
beiden Männer zu 6 Monaten Knast verurteilt. Als sie dort entlassen
werden, hat sich die Situation völlig verändert. Solange arbeitete
inzwischen als Haushälterin beim reichen Vater von Christian und sie
erwartet das Kind von Christian.
Der Film endet damit, dass Raoul und Stéphane nach sechs Monaten
Gefängnis gemeinsam durch das Fenster des Hauses geschaut haben und dann
gemeinsam durch die Nacht laufen...
Die Musik wurde von Georges Lelerue komponiert und ist neben der Musik von Mozart ein wesentlicher Faktor des gefühlvollen Films. Trotz der gewagten Handlung hat der Film durchgehend Stil und wirkt sogar unbekümmert und naiv. Er geht sehr subtil mit seinem Thema um und die Satire ist allgegenwärtig.
Die Musik wurde von Georges Lelerue komponiert und ist neben der Musik von Mozart ein wesentlicher Faktor des gefühlvollen Films. Trotz der gewagten Handlung hat der Film durchgehend Stil und wirkt sogar unbekümmert und naiv. Er geht sehr subtil mit seinem Thema um und die Satire ist allgegenwärtig.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen