Regie: Sam Mendes
Wüstenschild und Wüstensturm...
"Jarhead" von Sam Mendes erzählt eine Soldatengeschichte, die um 1990, in der Zeit des zweiten Golfkriegs, spielt. Private Anthony Swofford (Jake Gyllenhaal) hat seinen Thrill-Instruktor Fitch (Scott McDonald) überstande und befindet sich in einem Bootcamp des United States Marine Coprs unter der Leitung von Staff Sergeant Sykes (Jamie Foxx mit einer klasse Darstellerleistung). Dort wird "Swoff", so nennen ihn seine Freunde zum Kundschafter-Scharfschützen ausgebildet. Bevor die Jungs in den Krieg ziehen, ereignet sich bereits während der Ausbildung einer dieser tödlichen Unfälle, weil einer der Rekruten aus Versehen in ein Maschinengewehrfeuer läuft.
Dann gehts auch ab nach Saudi-Arabien, Swoffs Gepäck ein 50 Kg schwerer Rucksack sowie sein M40-Gewehr. Die Einheit haust in einem Camp in der Wüste, es herrscht eine beinahe unerträgliche Hitze, dazu reichlich Wüstensand und immer rechnet man mit den irakischen Truppen. Doch statt Kampfhandlung gibt es lange Wartezeiten, die wie geschaffen sind, dass die Soldaten den Leerlauf mit schwarzem Humor und viel Unsinn kompensieren. Es gibt immer mal wieder Streit, entmutigt werden die Soldaten von den Briefen ihrer Frauen und Freundinnen, die sich aufgrund der langen Trennung bereits anderweitig nach Ersatz im Bett umgeschaut haben. Als dann der Desert Storm Bodenkrieg dennoch beginnt, wird das meiste an Angriff von den Lufteinsätzen gemeistert. Ein Krieg im klassischen Sinne gibt es nicht. Den Gegner, den sie bekämpfen sollen, gibt es so gut wie nie zu sehen...
Grauenhafteste szene des Films ist der Highway of Death, eine von ausgebombten Autowracks und verkohlten Leichen übersäte Landschaft. Ebenso beeindruckend eine fast schon apocalyptisch wirkende Gegend, wo die Ölquellen brennen und ein Pferd dort umherirrt.
Sam Mendes (Road to Perdition, American Beauty) hat einen sehr eigenartigen Kriegsfilm geschaffen, der eine suggestive Kraft vorweisen kann, der man sich kaum entziehen kann.
"Jarhead" ist ein üblicher Begriff, den die Marines für sich selbst verwenden. Das ist eine bildliche Umschreibung ihrer oftmals an den Seiten kahlrasierten Köpfe, die an Schraubgläser erinnern, oft wird dieser Name auch darauf zurückgeführt, dass ihre Köpfe "hohl gemacht" wurden und dann mit jedem beliebigen Inhalt gefüllt werden können wie Einmachgläser.
Dickes Lob auch an Hauptdarsteller Jake Gyllenhaal.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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