Regie: Xavier Palud
Blinder Vollstrecker...
Horrorfreunde werden mit dem Namen Xavier Palud sicherlich etwas anfangen können, denn mit Regiepartner David Moreau gelang im 2006 mit "Them" ein richtig guter Genrevertreter. Dementsprechend hoch waren dann auch meine Erwartungen bei seinem neuen Film, dem Serienkillerfilm "The Blind Man". Leider kann sein Krimi mit "Them" qualitativ nicht mithalten, zu sehr konstruiert wirkt der Film mit stellenweise harter Gangart. Dabei sieht am Anfang noch alles wie ein Horrorfilm aus, doch die Ermittlungsarbeiten von Kommissar Lasalle (Jacques Gamblin) bei einem Mord an einer vermögenden Anwältin geben bald neue Erkenntnisse. Lasalle ist seit seine Frau verstarb eher weltmüde und geht mit seinen Kollegen ziemlich unfreundlich um. Lasalles Sohn steht auf Männer und kommt ab und an mit seinem neuen Lover zu Besuch. Was bleibt ist der ungeliebte Hund seiner Frau. Schon bald tippt Lasalle aufgrund seines guten Gespürs auf einen Serienkiller, denn er kann als einziger die Verbindung zu einem weiteren Mord herstellen. Lasalle sieht einen Zusammenhang in der opulenten Inszenierung beider Taten. Die Spur führt ihn dann zu einem blinden Klavierstimmer. Aber wie kann ein Blinder wie Narvik (Lambert Wilson) überhaupt Morde begehen ?
Dieser Frage geht der Film nach, dabei verspielt der 2012 entstandene Kriminalfilm immer mal wieder das Prädikat des spannenden Thrillers, weil phasenweise kaum Action geschweige denn echte Spannung aufkommt. Immerhin ist eine gewisse Gemeinsamkeit von Cop und Killer nachzuvollziehen, die beiden liefern sich dann ein Katz- und Mauspiel. Eine Nebenrolle im Geschehen nimmt die Lovestory zwischen lebensmüden, depressiven Cop und seiner Kollegin Heloise (Raphaelle Agogue) ein, die allerdings nicht stark dominiert und daher nur am Rande mitläuft. Leider kein perfekter Paris Thriller. Der Film ist zwar ganz unterhaltsam, aber kommt leider nie aus der Mittelmäßigkeit heraus.
Bewertung: 5,5 von 10 Punkten.
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