Samstag, 11. Mai 2013

Letters from Iwo Jima



Regie: Clint Eastwood

Nie abgeschickte Briefe aus der Vergangenheit...

Eine von Clint Eastwoods überragenden Regiearbeiten ist zweifelsohne "Letters from Iwo Jima" aus dem Jahr 2006, der wie ebenfalls von Eastwood realsiierte "Flag of our fathers" die Ereignisse der historischen Schlacht um Iwojima schildert. Während "Flags of our Fathers" die Ereignisse aus amerikanischer Sicht erzählt, zeigt "Letter from Iwo Jima" die japanische Perspektive.  Eine Gruppe japanischer Wissenschaftler erkundet das weitläufige unterirdische Höhlensystem auf Iwojima, wo im zweiten Weltkrieg die große Schlacht um die Vorherrschaft der Insel stattfand. Dort stoßen sie bei ihren Grabungen auf einen Gegenstand, in diesem Moment ist der Zuschauer dann im Jahr 1944, wo die Japaner sich auf den zu erwartenden Großangriff der US-Truppen vorbereiten. Mit Generalleutnant Tadamichi Kuribayashi (Ken Watanabe) ist ein neuer Kommandeur angekommen. Dieser beginnt sofort mit der Inspektion der Insel, er sieht wie die Soldaten an den Stränden Schützengräben ausheben. Als er zufällig dazukommt wie ein Hauptmann den Soldaten Saigo (Kazunari Ninomiya) mit Pügel bestrafen will schreitet er ein. Dies macht ihn bei den kleinen Soldaten beliebt, aber anderen ranghohen Offizieren wie Konteradmiral Osugi und Generalmajor Hayashi ist er ein Dorn im Auge, denn Kuribayashi will den Gegner nicht am Strand bekämpfen, sondern die Amis ins Innere der Insel vorrücke lassen. Dort soll er aus dem Höhlen der Berge unter Beschuss genommen werden. Ebenfalls unter den Soldaten ist Oberstleutnant Takeichi Nishi (Tsuyoshi Ihara) ein berühmter japanischer Olympiasieger im Springreiten. Die Liebe zu Pferden lässt Nishi und Kurabayashi zu Freunden werden, Ebenfalls stößt der Soldat Shimizu (Ryo Kase) zur Einheit, man munkelt, dass er als ehemaliger Angehöriger der gefürchteten Militärpolizei Kempeitai ein Spitzel für die Obrigkeit sein soll...


Ein Kriegsfilm mit einer zutiefst menschlichen Botschaft, wenn am Ende dort in den Höhlen hunderte von Briefen gefunden werden, die die Soldaten ihren Liebsten daheim geschrieben haben, die aber nie mehr ankamen - genauso wie die Männer selbst, die dort auf dem "Feld der Ehre" ihr Leben liessen. Eastwood reflektiert diese Ehrbegriffe und entlarvt sie am Ende für absurd und unmenschlich. Etwa dann wenn aufgrund der Autorität ein kleiner Hund erschossen werden soll, der Polizist sich aber diesem scheuslichen Befehl widersetzt. Diese Szenerie wiederholt sich gar noch einmal und zwar dann als vom Vorgesetzten der grausame Befehl des kollektiven Selbstmords ergeht. Dies sind Szenen, die den Film sehr aufwühlend und emotional machen. "Letters from Iwo Jima" ist einer der ganz großen Klassikern des kritischen Kriegsfilms.


Bewertung: 10 von 10 Punkten.

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