Regie: Gottfried Kolditz
Gold in Black Hill...
Angesport durch den riesigen Erfolg der Karl May Filme des Horst Wendtland kam es auch in der DDR zu einigen Eurowestern, die das DEFA Studio für Spielfilme (Potsdam-Babelsberg) realiiserte. Mit diesen Filmen wurde auch der jugoslawische Filmschauspieler Gojko Mitic zum Superstar im Arbeiter- und Bauernstaat. Mitic spielt in "Spur des Falken" aus dem Jahr 1969 den Häuptlingssohn Weitspähender Falke und hatte bereits in einigen Karl May Filmen der Bundesrepublik die Rolle eines Indianers erfolgreich erprobt: Winnetou 1 bis 3, Old Shatterhand, Unter Geiern. Sein erster DEFA Film war "Die Söhne der großen Bärin" - ein weiterer sehr erfolgreicher Kinohit war "Chingachgook, die große Schlange". Diese im Westen eher unbekannten Genrearbeiten fanden genau wie bei uns die Winnetou Filme ein riesiges Kinopublikum. "Spur des Falken" handelt von der Verdrängung der nordamerikansichen Ureinwohner durch die Gier weißer Siedler und Goldsucher. Indianer treiben eine Mustangherde zusammen, ein besonders widerspenstiger weißer Schimmel will sich aber nicht zähmen lassen – ein Auftrag für den jungen Häuptling Weitspähender Falke (Gojko Mitic). Doch der Eindruck täuscht: die Dakota-Indianer sind längst nicht mehr die Herren auf ihrem angestammten Land. Selbst in der ihnen vertraglich zugesicherten Reservation machen ihnen die Weißen inzwischen die lebenswichtigen Jagdgründe streitig. Denn Goldgräber, Abenteurer und Geschäftemacher aller Art strömen in die Black Hills, seitdem Pat (Holger Mahlich) und Chat (Horst Kube) auf dem Claim des Waffenhändlers Sam Blake Gold gefunden haben. Wir schreiben die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts: Das aus dem Fluss gewaschene Metall raubt den Weißen den Verstand und wird, im Schutz der von den Rothäuten Langmesser genannten Soldaten, mit dem Feuerross immer mehr von ihnen in die Weidegründe der Büffel spülen.Die Dakotas und insbesondere Weitspähender Falke geben sich keinen Illusionen hin: Entweder sie verteidigen jetzt ihr Winterquartier, oder es ist für immer zu spät. Selbst der ältere Häuptling Grauer Bär, der bisher stets dem Weißen Vater in Washington vertraut hat, muss eingestehen, dass bisher nur die Indianer alle Verträge eingehalten haben. Und dass auf Dauer die technische Überlegenheit der Weißen zur Ausrottung der Dakotas führen wird, wenn sie nicht augenblicklich zu den Waffen greifen. Doch noch zögert er, sich Falkes Meinung anzuschließen. Zumal der Bodenspekulant Bludgeon (Hannjo Hasse) und seine Revolverhelden Fletcher (Hartmut Beer) und Bashan (Rolf Hoppe) dabei sind, ein eigenes Vertreibungsprogramm zu inszenieren: Sie schlachten ganze Büffelherden ab mit dem Ziel, den Indianern die lebenden Fleischvorräte zu nehmen und sie dadurch zu zwingen, die Black Hills zu verlassen. Dabei werden sie von Captain Ronald (Giorgi Tadischwili) indirekt unterstützt, in dem er die Verbrechen stillschweigend duldet statt sie mit seinen Soldaten zu unterbinden.Es gibt nur wenige Weiße wie Peter Hille (Fred Delmare), der Sam Blake (Helmut Schreiber) bei seinen Geschäften zur Hand geht, die zu bedenken geben, dass die Indianer im Recht sind. Falke überfällt einen Transport, um Gewehre und Munition zu erbeuten, scheitert aber mit dem Versuch, einen Zug zu stoppen und größere Beute zu machen. So sind die Indianer auch weiterhin bereit, Geschäfte mit Sam Blake zu machen....
"Spur des Falken“ ist der dritte Indianerfilm der Defa und besticht durch atemberaubende georgische Landschaftsaufnahmen in Cinemascope - die Dreharbeiten fanden im kaukasus unter Mithilfe des Kinostudios Grusal Film Tbilisse statt. Sie dauerten monatelang und in 2.500 Metern Höhe kam es immer wieder zu Verzögerungen aufgrund von Regenfällen und Erdrutschen. Die Macher positionieren sich natürlich auf die Seite der Indianer. Weitere Figuren in der Geschichte sind Sam Blakes Kundschafter Bad Face, gespielt von Milan Jablonsky sowie Fred Ludwig als Emmerich oder Barbara Brylska als dessen Tochter Catherine, die sich auch mit der Knarre wehren kann. Die Geschichte basiert auf einen realen Hintergrund: Als in den Black Hills um 1875 Gold gefunden wird, kommen Abenteurer und Bodenspekulanten in das Siedlungsgebiet der Dakotas. Bis 1875 verhandelte die amerikanische Regierung mit den Dakotas über den Ankauf der Black Hills. Doch ungeachtet der Vertragssituation wurde das Land von den Weißen besiedelt. Regie führte Gottfried Kolditz.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
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