Donnerstag, 21. Juli 2022

Ben und Charlie


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Michele Lupo

Freunde fürs Leben...

Durch den Riesenerfolg der Trinity Filme mit Terence Hill und Bud Spencer erkannte man das Potential von Buddy Movies im Spaghetti Western. Auch Regisseur Michele Lupo, der 1966 mit "Arizona Colt" einen erfolgreichen Genrebeitrag inszenierte, sprang auf diesen lukrativen Zug auf und das Ergebnis "Ben & Charlie" (Originaltitel: Amico. Stammi Lontano Almeno un palmo" aus dem Jahr 1971 kann sich sehen lassen. Er hatte auch gute Erfolge an der Kinokasse einspielen.
Der Film zeigt die Freundschaft von Ben (Giuliano Gemma) und Charlie (George Eastman). Eigentlich ist es für Charlie aber eher eine Art Hassliebe, denn sein alter Kumpel Ben ist ein echter Unglücksvogel, der das Pech magisch anzieht. Gepaart mit seinem Tatendrang und seinen zahlreichen Ideen, seinem Temperament ist dies für den Freund eine echte Herausforderung, denn es gilt meistens der Grundsatz "Mitgehangen, mitgefangen". Wegen einem Raub saß Ben nun 2 Jahre im Knast. Draußen wartet auch schon sein bester Freund auf ihn. Doch die Begrüßung fällt weniger herzlich aus, als Ben gedacht hat. Charlie hat nicht vergessen wie der letzte gemeinsame Coup ablief und empfängt seinen Kumpel mit ein paar ordentlichen Faustschlägen und er fordert Ben auf ab nun eigene Wege zu gehen. Ben ist ein Wandervogel, der nirgends sesshaft ist. Er kennt einige totsichere Tricks beim Pokern und so führt sein Weg durch viele Saloons im Wilden Westen. Natürlich gibts auch überall, wo der smarte Halunke auftaucht, schnell Schwierigkeiten. Irgendwann trifft Ben an einer Postkutschenstation wieder auf Charlie und rein zufällig auch auf seine frühere Geliebte Sarah (Marisa Mell). Bei dieser eher melancholischen Begegnung bemerkt Charlie, wie sehr Ben an ihm hängt, er vergisst seinen Ärger und die beiden beschließen wieder gemeinsame Sache zu machen. Ben Ungestüm bedeutet für den Freund aber immer höchste Gefahr. Als Ben einen Banküberfall verübt, wird Charlie vom Sheriff gefangen genommen und soll gehängt werden. Natürlich wird er von Ben gerettet, doch der erschießt den Gesetzeshüter. Ab jetzt sind die beiden vogelfrei und gesuchte Outlaws. Durch den Banküberfall sind sie auch zum Trio geworden, denn der kleine Bankanstellte Smith (Vittoria Congia), von Ben und Charlie "3 Prozent" genannt, hat sich den beiden angeschlossen. Unterwegs treffen sie auf die zwielichtigen Banditen Kurt (Luciano Catenacci), Butch (Giovanni Pazzafini) und Charro (Remo Capitani). Charlie misstraut diesen Galgenvögeln, doch Ben hat sich entschieden Chef der Sechserbande zu werden. Hätte er nur bloß auf den besonnenen Charlie gehört...




"Ben und Charlie " ist ein lockerer und amüsanter Western, der etwas an die Spencer/Hill Western erinnert, aber auch Ähnlichkeiten zu George Roy Hills oscarprämierten "Butch Cassidy and Sundance Kid" aufweist. Vor allem durch diese legere Machart. Eine klar strukturierte Handlung ist weniger ersichtlich, viel mehr sind es verschiedene Episoden aus dem ereignisreichen Leben der beiden ungleichen Freunde. Auch die gute Kameraarbeit darf nicht unerwähnt bleiben. Dieser Aristide Massaccesi drehte später einige berüchtigte Expoitationfilme unter dem Namen Joe D´Amato (Black Emanuelle, Nackt unter Kannibalen, ManEater, Insel der Zombies, Ator) .





Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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